Mittwoch, 4. April 2018

Kinderserien der 2000er Teil 8 (Zeichentrick) - Watch.Read.Discuss.

In unserem achten Teil der Reihe "Kinderserien der 2000er" werfen wir erneut einen Blick auf verschiedene Zeichentrickserien, die wir in unserer Kindheit angeschaut haben. Die vorherigen Beiträge, in denen wir über Sendungen wie "Disneys Große Pause", "Powerpuff Girls" oder "H2O - Plötzlich Meerjungfrau" diskutieren, findet ihr hier. Dieser Post gehört zur Rubrik "Watch.Read.Discuss.", bei der wir Autoren uns mit demselben Thema beschäftigen. 
Klickt auf die Titel, um euch die Intros anzuschauen.


Laura

Mickys Clubhaus

Die Bösen wollen auch in den Club
Foto: Buena Vista Television
In dieser "Disney"-Serie, die damals auf "Super RTL" lief, kommen die unterschiedlichsten Charaktere aus allen möglichen Filmen in Micky Maus' Club zusammen. Sei es Arielle, Schneewittchen oder Hercules, sie alle sind Besucher des Clubs, in dem abends Disney-Cartoons gezeigt werden. Eigentlich geht es aber um die Bewohner von Entenhausen, wie Minnie Maus, Daisy und Donald Duck, Goofy und weitere. Sie alle arbeiten in Mickys Club und richten ständig Chaos an, das sie wieder beseitigen müssen, ohne dass es den Gästen auffällt. 
Das Aufeinandertreffen der Disney-Charaktere fand ich immer besonders witzig. Die Figuren außerhalb ihrer eigenen Filme zu sehen und wie sie mit anderen interagieren, war für mich echt unterhaltsam, weil sie sich teilweise so anders verhalten, aber dabei trotzdem nicht ihren Wiedererkennungswert verlieren. Außerdem tauchen nicht nur die Guten auf, sondern auch die Bösewichte. Dabei sind teilweise richtig geniale Szenen herausgekommen. Die Kurzfilme fand ich meistens zwar ganz witzig, aber mir haben die Ereignisse im Club viel besser gefallen. Manchmal waren die kurzen Filme für mich sogar richtig störend, weil ich lieber sehen wollte, wie die Geschichte im Club weitergeht. Diese Serie hat einen tollen Humor und besonders die Charaktere aus Entenhausen haben die besten Dialoge und lustigsten Szenen. Einige dieser Figuren, die in ihren eigenen Filmen eher eindimensional wirken, werden in dieser Sendung interessanter und unterhaltsamer. Obwohl ich die kurzen Cartoons nie so mochte, fand ich den Kontrast toll, wenn teilweise richtig alte Disney Cartoons gezeigt wurden und der Zuschauer danach wieder die moderne Serie erlebt hat. Außerdem zählt das Intro zu meinen Favoriten, weil es so schwungvoll und eingängig ist. 

Katrin: Mir ging es genauso. Ich war auch kein Fan der öden Kurzfilme, mochte aber die Episoden im Clubhaus. Allerdings hatte ich einen anderen Eindruck von den Gästen als Laura. In meinen Augen waren alle, mit Ausnahme der Entenhausener, recht blass und austauschbar. Deshalb habe ich die Serie auch nur sporadisch geguckt.


Oggy und die Kakerlaken

Die Kakerlaken sind wirklich nervtötend
Foto: Screenshot
Die Handlung dieser Serie ist schnell erklärt: Kater Oggy muss sich in jeder der achtminütigen Folgen mit den drei Kakerlaken Joey, Dee-Dee und Marky herumschlagen, die ihm Tag und Nacht böse Streiche spielen. In einigen Episoden tauchen außerdem Oggys Vetter Jack, seine Schwester Monika oder sein Nachbar, eine Bulldogge namens Bob, auf.
Diese Sendung ist rückblickend eindeutig eine dieser komischen Serien, bei denen ich mich frage, wieso ich sie überhaupt geschaut habe. Ich mochte sie nicht mal wirklich, als ich jünger war, aber trotzdem habe ich sie regelmäßig auf "Super RTL" gesehen. An einzelne Folgen kann ich mich definitiv nicht im Detail erinnern. Das Konzept ist ja auch bei jeder Folge gleich und die Laufzeit kurz, also gibt es wahrscheinlich kaum eine Episode, die wirklich heraussticht. Die Idee der Serie ist auch nicht unglaublich ausgefallen. Letztendlich ist es eine Geschichte wie Tom und Jerry, nur merkwürdiger. Definitiv merkwürdiger. Der Handlungsort ist Oggys perfektes Haus in der perfekten Wohnhaussiedlung, wo alles gleich aussieht. Das fand ich immer etwas komisch. Die Charaktere hingegen sind ziemlich ... auffällig. Zwar kann ich mich an kein konkretes Beispiel erinnern, aber ich weiß noch, dass die Streiche der Kakerlaken teilweise richtig krass und gemein waren. Das fand ich dann oft nicht lustig. Manchmal wird auch Bob ungewollt zum Opfer der hinterhältigen Insekten, gibt aber Oggy dafür die Schuld und verprügelt ihn. Das fand ich irgendwann ziemlich ermüdend und auch nicht wirklich lustig. Zwei Dinge, an die ich mich allerdings sehr gut erinnern kann: das Intro, das eine Melodie aus Katzenschreien ist und das unheimlich nervige Gelächter der Kakerlaken.


Katrin

Avatar - Der Herr der Elemente

Avatar Aang (2.v.r.) ist eine furchtbare Nervensäge
Foto: Nickelodeon
In dieser Serie geht es um vier Nationen - die Luftnomaden, die Wasserstämme, das Erdkönigreich und die Feuernation. In jeder von ihnen gibt es Menschen, die das jeweilige Element beherrschen und "bändigen" können. Nur der Avatar kann das Kämpfen mit allen vier Elementen erlernen. Als die Feuernation dem Rest der Welt den Krieg erklärte, verschwand der Avatar. 100 Jahre später finden die Geschwister Katara und Sokka vom südlichen Wasserstamm den zwölfjährigen Aang in einem Eisberg. Sie realisieren, dass er der mächtige Bändiger ist und als einziger den Krieg beenden kann. 
Ich habe "Avatar - Der Herr der Elemente" lange Zeit überhaupt nicht gemocht und sofort umgeschaltet, sobald die Serie kam. Irgendwann habe ich dann doch Gefallen an ihr gefunden und versucht, die ganze Geschichte zu verfolgen. Das war leider gar nicht so einfach, da "Nickelodeon" viele Sendungen nicht linear sendet, sondern bunt gewürfelt irgendwelche Folgen zeigt. Dass ich "Avatar" letztendlich geguckt habe, lag vor allem an der Animation. Jede der Nationen und deren Bewohner sehen anders aus - sie haben ihre ganz eigene Farbgebung und Architektur. Selbst die Bewegungen beim Bändigen unterscheiden sich. Der Zuschauer merkt wirklich, wie viel Zeit das Produktionsteam damit verbracht hat, vier kleine Welten zu schaffen und diese zu vereinen. Die Charaktere haben von dieser Kreativität leider deutlich weniger abbekommen. Sie sind der Hauptgrund, weshalb ich die Serie zwar geguckt, aber dennoch nicht wirklich gemocht habe. Avatar Aang ist ein nerviges, wehleidiges Kind, das mir in jeder Folge schon nach der ersten Szene auf die Nerven ging. Sokka ist der typische "Comic Relief"-Charakter, der nur ans Essen denkt und dumme Fehler macht. Lediglich Katara; Zuko, der verstoßene Kronzprinz der Feuernation und sein weiser Onkel Iroh sind vielschichtig und interessant.


Jim Knopf

Für eine Lokomotive ist Platz, aber nicht für Jim?
Foto: KiKA
Auf der kleinen, beschaulichen Insel Lummerland leben vier Menschen: König Alfons der Viertel-vor-Zwölfte, Herr Ärmel, Frau Waas und Lokomotivführer Lukas. Eines Tages wird ein Paket mit der Post geliefert, in dem sich ein Baby befindet. Die Bewohner adoptieren den kleinen Jungen und geben ihm den Namen "Jim Knopf". Als er älter wird, stellen die Lummerländer fest, dass ihre Insel zu klein für fünf Personen ist. Daraufhin verlassen Jim und sein bester Freund Lukas in dessen Lokomotive Emma ihre Heimat. Auf ihrer Reise kommen sie unter anderem nach Kummerland, wo der böse Drache Frau Mahlzahn die Prinzessin von Mandala, Li Si, gefangen hält.
Das Buch "Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer" wurde von Michael Ende geschrieben und 1960 veröffentlicht. Die wohl bekannteste Version ist die der "Augsburger Puppenkiste". Ich liebe die Stücke des Marionettentheaters und denke auch sofort daran, sobald ich "Jim Knopf" höre. Als Kind habe ich jedoch auch die "KiKA"-Zeichentrickserie gerne angeschaut, in der die Geschichte noch etwas detaillierter erzählt wurde - in insgesamt 52 Folgen. Ich kann mich nur noch grob an die Handlung erinnern und hätte nicht gedacht, dass es so viele waren. In Erinnerung sind mir allerdings, wie schon bei "Avatar", die nervigen Charaktere geblieben. Allen voran das sprechende, neunmalkluge Kleinkind Ping Pong (die asiatischen Figuren hatten leider alle so bescheuerte Namen). Immerhin gab es mit Jim und Lukas zwei entspannte, unkonventionelle Protagonisten, deren Freundschaft nichts erschüttern konnte. Wer wollte nicht in einer fliegenden und schwimmenden Lokomotive auf Weltreise gehen?

Laura: Mir geht es ähnlich: Ich kann mich an die Ereignisse in dieser Serie auch nur sehr wenig erinnern. Vor allem die Hauptcharaktere sind mir im Gedächtnis geblieben, die anderen hingegen kaum. Lukas und Jim mochte ich jedenfalls immer sehr gerne und da ich die Sendung regelmäßig verfolgt habe, fand ich die Handlung wohl interessant genug, um weiterzuschauen. 



Welche Serien habt ihr in eurer Kindheit gerne geguckt? Teilt es uns in den Kommentaren mit. Wir planen weitere Diskussionsbeiträge zum Thema Kindersendungen (alle bisherigen Posts dazu gibt es hier), vielleicht wird euer Favorit in einem zukünftigen Post thematisiert.

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