Sonntag, 24. September 2017

Kinderserien der 2000er Teil 4 (Zeichentrick) - Watch.Read.Discuss.

In unserem vierten Teil der Reihe "Kinderserien der 2000er" werden wir erneut einen Blick auf verschiedene Zeichentricksendungen werfen, die wir in unserer Kindheit angeschaut haben. Die vorherigen Beiträge, in denen wir über Sendungen wie "Disneys Große Pause", "Kim Possible" oder "Total Genial" diskutieren, findet ihr hier. Dieser Post gehört zur Rubrik "Watch.Read.Discuss.", bei der wir Autoren uns mit demselben Thema beschäftigen. 
Klickt auf die Titel, um euch die Intros anzuschauen.


Laura

Disneys Wochenend-Kids

Jedes Wochenende ist was los
Foto: Screenshot
In dieser "Disney"-Zeichentrickserie werden die Wochenenderlebnisse der vier Freunde Tino, Tish, Lor und Carver erzählt. Von freitags bis sonntags gibt die Sendung einen Einblick in das Leben der Schüler. Die Themen reichen von alltäglichen Problemen wie Lernstress, über erste Schritte zum Erwachsenwerden, bis hin zu verrückten Ereignissen wie einem "Pudding-Werf-Wettbewerb". Insgesamt vier Staffeln und 78 Episoden hat diese Idee hergegeben.
Wenn ich an die Serie denke, kommt mir zuerst das coole Intro in den Sinn. Darüber hinaus ist mir die gesamte Musik positiv im Gedächtnis geblieben, weil sie wirklich eingängig war und gut zur Gesamtstimmung der Sendung gepasst hat. Eine weitere sehr prägnante Erinnerung ist die Pizzeria "Pizza Place", die jede Woche nach einem neuen, meist total verrückten Thema gestaltet war. Das ist natürlich unrealistisch ohne Ende, aber eine richtig witzige Idee. Mir hat auch der Humor in dieser Serie gut gefallen, da es teilweise wirklich viel Ironie und Sarkasmus gab. Besonders Tino mochte ich wegen seiner witzigen Bemerkungen. Er hat außerdem die meisten Folgen "moderiert". Ab und zu stoppt er das Geschehen, um mit den Zuschauern zu sprechen, ganz ähnlich wie bei "Typisch Andy". Dieses "Interagieren" fand ich damals immer ziemlich cool. Ein weiterer positiver Aspekt war, dass die Eltern ab und zu in die Geschichten eingebunden wurden. Besonders gut erinnere ich mich an Tinos Mutter, die ihm mit tollen Ratschlägen geholfen hat, aber auch eine schreckliche Köchin war. Dadurch wurde die Serie sogar recht realitätsnah, weil die Eltern nicht einfach "ausgeblendet" wurden.

Katrin: Ich muss zugeben: Ich erinnere mich nur noch grob an die Handlung von zwei Folgen und das war's. Den "Pizza Place" habe ich allerdings nicht vergessen. Die Idee mit den verschiedenen Thematisierungen jede Folge war so cool - wieso gibt es so wenig Motto-Restaurants?!? Was ich mich allerdings bis heute frage: Was soll diese komische Pause im Intro?


Mona der Vampir

Fakt oder Fiktion? Wer weiß das schon...
Foto: Cinar Europe Limited
Mona ist ein zehnjähriges Mädchen mit unglaublich viel Fantasie. Sie hält sich für einen Vampir und kämpft gegen böse Monster, wie Zombies, Mumien oder gemeine Roboter. In Wahrheit sind es aber ganz normale Menschen. Monas beste Freunde Lily und Charley sind bei der fiktiven Monsterjagd mit von der Partie. Sie schlüpfen ebenfalls in ihre Heldenrollen namens "Prinzessin Gigantia" und "Turbo-Man". 
Diese KiKA-Serie ist mir nicht unbedingt durch besonders interessante Charaktere oder mitreißende Geschichten im Gedächtnis geblieben, sondern vor allem wegen einer Frage: Waren die Monster real oder hatten diese Kinder tatsächlich eine so enorme Fantasie? Zwar soll angeblich alles Einbildung sein, aber so ganz überzeugt war ich davon nie. Die Sendung hat diesen Aspekt immer offen gelassen. Am Ende einer Folge kam oft noch ein kleiner Moment, der die rationalen Erklärungen infrage gestellt hat. In einer Episode hat Mona den Hut einer gehirnfressenden Vogelscheuche geklaut, weil das Monster ohne ihn keine Macht mehr hatte. Es sollte sich eigentlich herausstellen, dass die "Vogelscheuche" ein Gärtner war, aber der hatte seinen eigenen Hut, der exakt genauso aussah. Woher hatte Mona dann bitte den anderen? Selbst das Intro will den jungen Zuschauern weismachen, dass die Zehnjährige wirklich ein Vampir ist. Da wird nichts gesungen wie: "Mona hat so viel Fantasie, sie glaubt Menschen sind Monster." Nein, da heißt es: "Sie ist ein Vampir, ein echter Vampir." Ist es da wirklich verwunderlich, dass man als Kind verwirrt ist, was man denn nun glauben soll? Wenn doch alles Fantasie gewesen ist, würde ich mir übrigens wirklich Gedanken darüber machen, ob Mona nicht an ziemlich heftigen Wahnvorstellungen litt und ihre Paranoia auf ihre Freunde übertragen hat. 

Katrin: Dein letzter Satz, Laura: Genial! :D Mein Bruder und ich haben uns auch immer gefragt, ob die Erlebnisse der drei Freunde echt waren. Aber hey, solange sie Spaß hatten ist ihr Leben echt beneidenswert. Den Titelsong kann ich noch immer mitsingen und ich wäre immer noch gerne in deren Monsterjägertruppe. Irgendwie fände ich es cool, wenn es eine Fortsetzung gäbe, in der die drei als Teenager oder Studenten Ähnliches erleben und der Welt beweisen müssten, dass sie nicht spinnen. Ich fand die Serie immer richtig cool! Auch weil es den dreien egal ist, wenn über sie gelästert wird.


Katrin

Der Wunschpunsch

Den Zauberspruch kann ich noch!
Foto: CinéGroupe/Fox Kids
Die Serie basiert auf dem Buch "Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch" des deutschen Autors Michael Ende und wurde im KiKA gezeigt. Es geht um die beiden bösen Zauberer Beelzebub Irrwitzer und Tyrannja Vamperl. Die beiden haben sich dazu verpflichtet, die Stadt Mikropolis zu verfluchen. Dazu brauen sie den satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch und denken sich jedes Mal ein anderes Desaster aus - so werden in einer Folge alle Menschen zu Tieren, in einer anderen bekommt man durch jeden Blick in den Spiegel einen Doppelgänger oder entsorgter Müll kommt in doppelter Menge zurück. Die Verwünschungen sind jedoch nie von langer Dauer. Denn Beelzebubs Kater Maurizio und Tyrannjas Rabe Jakob sind Spione des "Hohen Rat der Tiere" und brechen alle Flüche, bevor sie unumkehrbar werden würden.
Ich habe "Der Wunschpunsch" als Kind sehr gerne geguckt! Ich mochte, dass die Serie ein bisschen düsterer war als viele andere. Beispielsweise die Darstellung von Maledictus Made, der die beiden Zauberer regelmäßig daran erinnert, dass sie Mikropolis tyrannisieren sollen. Er ist ein menschenähnliches Insekt und hat ein ziemlich gruseliges "Lächeln" mit scharfen Zähnen. Außerdem bestraft er Beelzebub und Tyrannja jedes Mal, wenn wieder ein Bann gebrochen wurde. Was mir auch gefallen hat, war der "Rätselrat". Denn jeder Fluch musste ganz individuell gebrochen werden. Dafür bekamen Maurizio und Jakob von Tante Noah, dem Oberhaupt des "Hohen Rat der Tiere" einen "Rätselrat". Den mussten sie lösen, um zu wissen, wie sie die Stadt dieses Mal retten können. Ich fand es spannend mit zu raten. Außerdem waren die bösen Flüche der Zauberer meist eher lustig als tatsächlich böse. Auf dem Weg zu Tante Noah konnten Maurizio und Jakob erleben, wie es in der Stadt aktuell aussieht und das war immer sehr chaotisch-witzig. Am meisten mochte ich aber die Zauberformel des Wunschpunschs, die kann ich bis heute auswendig: "Durch die Kraft von 66 umgekehrten Pentagrammen zeigen unecht oder echt sich Teile die von Ganzem stammen. Formel aus der Zeit der Nacht bist du es zeig' deine Macht. Füg' sie flugs und flink zusammen unter Donner, Blitz und Flammen! Achtung, fertig, Wunschpunsch!"

Laura: "Der Wunschpunsch" zählt definitiv auch zu meinen liebsten Kinderserien. Mir hat vor allem die Mischung aus schauriger Stimmung und witzigen Elementen gefallen. Maledictus Made fand ich auch immer leicht beängstigend. Ich habe außerdem jedes Mal richtig mitgefiebert, ob Maurizio und Jakob es noch rechtzeitig schaffen, den Zauber zu brechen. Ende letzten Jahres habe ich die Buchvorlage gelesen und geliebt! Anders als in der Serie müssen Kater und Rabe einen einzigen großen Wunschpunsch an Silvester verhindern. Die Geschichte hat einen richtig bissigen Humor, ist noch ein bisschen düsterer und genauso mitreißend wie die Zeichentricksendung.



Die Retter von Redwall

Matthias (l.) kämpft gegen die Rattenarmee
Foto: Nelvana/BBC One
Die Sendung basiert auf einigen Bänden der Kinder- und Jugendbuchreihe "Redwall". Sie spielt in einer mittelalterlichen Welt, die von anthropomorphen Tieren bevölkert wird. Die Handlung fokussiert sich auf die Abtei Redwall, die regelmäßig von Banden angegriffen und überfallen wird. Die Bewohner versuchen ihr Bestes, um das Kloster zu schützen. Ihr Vorbild ist der tapfere Krieger Martin, dessen Geschichte auf einem Wandteppich verewigt wurde. Die junge Maus Matthias möchte sein Schwert finden und der nächste Retter von Redwall werden. 
Ich muss zugeben: Ich erinnere mich nur noch grob an die Handlung, da die Serie, meiner Erinnerung nach, auch nicht sehr lange im KiKA lief. Trotzdem ist sie mir bis heute im Gedächtnis geblieben, da sie überhaupt nicht wie andere Kindersendungen war. Zum einen ist "Die Retter von Redwall" sehr spannend und verschont die Zuschauer nicht. Mehrfach sterben beliebte Hauptcharaktere und die feindlichen Ratten werden sehr brutal und angsteinflößend dargestellt. Im Gegensatz zu den meisten Kinderserien sind die einzelnen Episoden nicht in sich abgeschlossen, sondern erzählen eine zusammenhängende Geschichte über die Staffel hinweg. Was mir persönlich aber am besten gefallen hat, war der Wandteppich. Auf ihm ist die ganze Handlung in einzelnen Bildern verewigt und ich finde diese Darstellungen, die völlig anders gezeichnet sind als die Serie, noch immer wunderschön. Leider erinnern sich nicht viele Leute in meinem Umfeld an "Die Retter von Redwall". Das ist wirklich schade, da sich die Sendung durch ihre anspruchsvollen Themen, die zusammenhängende Handlung und die wunderbaren Charaktere deutlich von den meisten bunten, schrillen und hektischen Kinderprogrammen abgesetzt hat.


Welche Serien habt ihr in eurer Kindheit gerne geguckt? Teilt es uns in den Kommentaren mit. Wir planen weitere Diskussionsbeiträge zum Thema Kindersendungen (alle bisherigen Posts dazu gibt es hier), vielleicht wird euer Favorit in einem zukünftigen Post thematisiert.

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