Freitag, 27. April 2018

Avengers: Infinity War - Rezension

Seit dem 26. April läuft "Avengers: Infinity War" in den deutschen Kinos. Auf diesen Film habe ich als großer "Marvel"-Fan schon sehnsüchtig gewartet. Nachdem über die letzten zehn Jahre viele Superhelden im "Marvel Cinematic Universe" vorgestellt wurden, gibt es nun endlich das große Finale. 
Ich bin sofort am Donnerstag ins Kino gegangen und erzähle euch heute, ob der Film meine hohen Erwartungen erfüllen konnte. 

Nach den Ereignissen in "The First Avenger: Civil War" stehen die Superhelden auf zwei unterschiedlichen Seiten. Während die Gruppe um Tony Stark (Robert Downey jr.) für die Vereinten Nationen arbeitet, hat sich das Team um Steve Rogers (Chris Evans) zurückgezogen und agiert aus dem Untergrund. Das sind schlechte Voraussetzungen angesichts der großen Bedrohung, die auf sie zukommt. Der Titan Thanos (Josh Brolin) hat ein grausames Ziel: Er will mithilfe der sechs Infinity Steine allmächtig werden und das gesamte Universum mit einem Fingerschnippen zerstören. Für so einen starken Gegner braucht es mehr als nur ein paar Helden. Die Avengers, die Guardians of the Galaxy, Doctor Strange (Benedict Cumberbatch), Black Panther (Chadwick Boseman) und noch mehr schließen sich zusammen. Sie alle wollen verhindern, dass Thanos seinen Plan in die Tat umsetzen kann. Der ist schon auf dem Weg zur Erde, denn dort befinden sich gleich zwei der mächtigen Steine. 


Superheld trifft auf Superheld trifft auf Superheld 

Können die Helden Thanos besiegen?
Foto: Walt Disney Studios
Das fasst den dritten "Avengers"-Film wohl ziemlich gut zusammen. Nach rund zehn Jahren, in denen die unterschiedlichsten Figuren eingeführt wurden, kommt es in "Infinity War" endlich dazu, dass sie alle zusammenkommen. Dieses gigantische Helden-Spektakel ist richtig gut gelungen. Ich hatte wirklich Zweifel, ob so viele Charaktere den Film überladen könnten. Doch das ist nicht passiert. Keine der Figuren wirkt zu blass, da sie alle immer noch genug Aufmerksamkeit bekommen und ihre Persönlichkeiten nicht verloren gehen. Egal, an welchen Superhelden ich denke, mir fällt mindestens eine tolle Szene ein, in der er eine Rolle gespielt hat. Das funktioniert vor allem, weil es mehrere Handlungsstränge gibt, die parallel ablaufen. Somit kommt es nicht zu vollkommen unübersichtlichen Mega-Kämpfen, bei denen der Zuschauer irgendwann gar nicht mehr weiß, wer eigentlich dabei ist. Die Anzahl hält sich immer in einem guten Rahmen. Die aufgeteilten Handlungen sorgen ebenfalls dafür, dass der Film sehr temporeich ist und durchgängig spannend. Es gibt nicht eine langweilige Stelle und die Zeit vergeht wie im Flug. Ein Pluspunkt bei diesem großen Zusammentreffen sind außerdem die genialen Interaktionen. Schon bei "Captain America: Civil War" (der es übrigens in meine "Top 10 Marvel Filme" geschafft hat) kann der Zuschauer das verfolgen, doch im dritten Avengers wird es noch mal auf ein höheres Level gesetzt. Es gibt geniale Wortwechsel und die einzelnen Figuren verlieren dabei nicht ihren Wiedererkennungswert. Sie reagieren genau so aufeinander, wie ich es mir vorgestellt habe und wie es zu ihrer Persönlichkeit passt. Ich fand die Dialoge zwischen Tony Stark und Peter Quill mit am besten: Quill schwafelt wie immer viel herum und Stark ist davon schnell genervt und gibt kontra. Aber das ist nur eine der vielen unterhaltsamen Szenen zwischen allen möglichen Superhelden. 
Peter Quill (Chris Pratt, l.) redet, Tony Stark ist genervt
Foto: Screenshot Trailer
Neben den Interaktionen sind auch die Einführungen der unterschiedlichen Charaktere sehr gelungen. So gibt es einige Szenen, die schon andeuten, welche Figuren in der kommenden Szene auftauchen. Besonders als Fan weiß man dann schon, auf wen man sich freuen kann. Das ist richtig gut gemacht! Insgesamt war die Aufregung und Freude bei meinem Kinobesuch wirklich im ganzen Saal spürbar. Ich bin seit 2013 "Marvel"-Fan und kenne alle Filme. Dieses Ereignis, die Figuren endlich zusammen zu sehen, ist etwas sehr besonderes und durch die tolle Umsetzung wird der Zuschauer komplett mitgerissen. Bei mir im Kino wurde außerdem ziemlich oft laut gelacht, weil "Marvel" in diesem Film wieder mit gelungenem Humor glänzt. Zum Vergleich: "Thor: Tag der Entscheidung" versucht eher angestrengt lustig zu sein, was mich leider nicht überzeugen konnte. Neben lustigen gibt es aber auch einige emotionale Momente. Die sind mir echt nahegegangen. Das liegt wohl auch daran, dass ich viele der Protagonisten durch die anderen Filme schon so gut kenne. Daher hat ihr Schicksal mich erst recht getroffen. Ich finde es sehr bemerkenswert, wie "Infinity War"es schafft, das Gleichgewicht zwischen den Emotionen zu halten, ohne dass der Film entweder zu albern oder zu dramatisch wirkt.

Wie bedrohlich ist Thanos?

Thanos holt sich die Infinity Steine, ganz egal wie
Foto: Screenshot Trailer
Wie in jedem Superheldenfilm gibt es natürlich auch hier einen Gegner: Thanos. Der ist schon bekannt, weil er in mehreren früheren Filmen kurze Auftritte hat. Und wo ein Gegner ist, gibt es selbstverständlich auch Kämpfe. Diese Szenen sind optisch alle spektakulär, so wie man es vom MCU gewohnt ist. Und das ist auch gut so, denn der Film besteht quasi zu 80 Prozent daraus. Doch obwohl der Zuschauer oft von Kampf zu Kampf springt, wird es nicht ermüdend. Das liegt daran, dass keiner von ihnen bedeutungslos ist. Jede Auseinandersetzung ist wichtig und vor allem durch den Gegner alles andere als harmlos. Wenn ich diesen Bösewicht mit den anderen vergleiche, steht Thanos auf der Liste jedenfalls ziemlich weit oben. Er ist eine große Bedrohung. Das gibt dem ganzen Film eine ganze Menge Spannung und dem Zuschauer einige angstvolle Momente. Die Kämpfe zwischen ihm und den verschiedenen Superhelden sind teilweise nur schwer mit anzusehen, weil er ihnen wirklich stark zusetzt. Ich hatte noch nie so viel Angst um die Charaktere wie in diesem Film. Das hängt vor allem damit zusammen, dass Thanos als Gegner so verdammt gut ist. Der Zuschauer lernt ihn kennen und versteht seine Gründe und was ihn zu seinem grausamen Ziel, die Hälfte des Universums auszulöschen, treibt. Er glaubt fest daran, dass er etwas Gutes tut. Außerdem gibt es sogar kurze emotionale Momente, in denen er Schwächen durchscheinen lässt. Wenn ein Bösewicht Gefühle zeigt, macht ihn das noch deutlich interessanter als jemand, der nur eine kalte und böse Seite zu haben scheint. Dadurch wird er so real und wirkt nicht wie ein überzeichneter Bösewicht. Er ist als Charakter wirklich glaubwürdig und vielschichtig. Er ist auch nicht der Standardgegner, der ständig große Töne spuckt oder die Helden mit albernen Sprüchen provoziert. Es gibt Szenen, in denen er vollkommen entspannt mit einigen von ihnen spricht. Er strahlt eine Ruhe und Bestimmtheit aus, die unheimlich ist. Als Zuschauer erkennt man einfach, dass er sich von nichts aufhalten lässt. Das alles macht ihn zu einem furchterregenden Gegenspieler. Im Gegensatz zu ihm bleiben seine Handlanger eher blass und austauschbar. Das fällt aber kaum ins Gewicht, weil Thanos so beeindruckend ist.
Steve Rogers vs. Thanos
Foto: Screenshot Trailer
Noch in keinem anderen "Marvel"-Film wurde so sehr klargemacht, wie ernst die Lage ist. Die Bedrohung ist größer als jemals zuvor. Zum ersten Mal schwebt ununterbrochen die Angst mit, dass jederzeit jemand sterben könnte. Nichts und niemand ist sicher, vor allem nicht der Sieg der Helden. Das bringt dem Film viel Nervenkitzel. Es war unglaublich schwierig, ruhig auf dem Kinositz zu bleiben, weil es immer wieder nervenaufreibende Szenen gibt. Wie zu erwarten, gibt es natürlich noch kein Happy End, schließlich kommt ja noch ein vierter "Avengers"-Teil. Ich werde hier nicht spoilern, nur so viel: Das Ende ist zwar krass, aber hatte dennoch keine so große Wirkung auf mich, wie ich vor meinem Kinobesuch befürchtet habe. Um ehrlich zu sein, bin ich mir nicht sicher, was ich überhaupt vom Schluss halten soll. Ich habe ihn so definitiv nicht erwartet, war also überrascht. Gleichzeitig hat er mich aber auch nicht wirklich tief geschockt. Eines schafft der Cliffhanger aber auf jeden Fall: Ich möchte am liebsten jetzt sofort wissen, wie es weitergeht. Bis 2019 zu warten, wird eine verdammt lange Zeit... 

Fazit

"Avengers: Infinity War" zeigt genau das große Superhelden-Spektakel, das ich mir erhofft habe. Das Zusammenkommen der verschiedenen Charaktere wird toll umgesetzt. Die vielen Figuren und Handlungsstränge bringen Spannung, Tempo und Abwechslung. Durch die Aufteilung der Helden auf unterschiedliche Geschehen, kommt es nicht zu einem unübersichtlichen Durcheinander. Trotz ständiger Kämpfe kommt keine Langeweile auf, was vor allem am starken Gegenspieler liegt. Mit Thanos hat der Film einen der besten "Marvel"-Antagonisten. Er sorgt dafür, dass die enorme Bedrohung immer präsent ist und der Zuschauer ununterbrochen Angst um die Protagonisten hat. Das Ende lässt mich zwar etwas zwiegespalten zurück, macht aber unheimlich neugierig auf den nächsten Teil. 


Habt ihr den Film schon gesehen? Konnte er eure Erwartungen erfüllen und freut ihr euch auch schon auf die Fortsetzung? Schreibt es gerne in die Kommentare!

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