Samstag, 28. April 2018

Blindspot: Staffel 3, Folge 19 - Kurzrezension [D/E]

The following review of the "Blindspot" episode "Galaxy of Minds" (S03E19) is also available in English. Please scroll down for the English version.

Deutsch


- Der folgende Text enthält Spoiler -

Worum geht es?

Patterson (Ashley Johnson, Spooked) hat ein weiteres Tattoo-Rätsel gelöst. Es führt zu einem demnächst erscheinenden Buch, in dem ein geheimes, tödliches Waffen-Projekt namens "Golden Rhino" aufgedeckt werden soll. Der Autor Daschelle "Dash" Watkins (Christopher Fitzgerald) entpuppt sich jedoch als Verschwörungstheoretiker, der fest daran glaubt, dass es sich bei der Waffe um einen Strahl handelt, mit dem man das Bewusstsein anderer Menschen kontrollieren kann. Die FBI-Agenten müssen allerdings feststellen, dass er mit seinen Ideen nicht völlig falsch liegt. Währenddessen wird es für Roman (Luke Mitchell) immer schwerer, seine wahre Identität und seine Aufträge vor Blake Crawford (Tori Anderson) geheim zu halten.


Meine Meinung in drei Punkten

1. Die langweilige Handlung

Für Reade (M.) und Zapata (r.) gibt es wenig zu tun
Foto: NBC
"Galaxy of Minds" wirkt wie eine typische Füller-Episode wenige Wochen vor einem Staffelfinale - sie trägt kaum etwas zur folgenübergreifenden Handlung bei, die Charaktere entwickeln sich nicht weiter und die ganze Geschichte tritt auf der Stelle. Es ist deutlich zu merken, dass die Drehbuchautoren innerlich schon mit "wichtigeren" Ideen beschäftigt waren und diese Folge zu kurz gekommen ist. So witzig der Einfall mit dem verrückten Verschwörungstheoretiker auch klingen mag, in der Praxis zieht er sich. Rich Dotcom wird häufig völlig überzogen dargestellt, sodass er nicht mehr glaubwürdig ist. Dash hätte genau das gut getan. Er gibt sich jedoch moderat, verständnisvoll und hilfsbereit. Er wirkt nicht wie ein Durchgeknallter mit wirren Theorien, sondern eher wie einer von Pattersons verpeilten Nerd-Bekannten (Patterson: "I need your help combing through your research. You know your work better than anyone." Dash: "Is that just a nice way to say you can't read my handwriting?" Patterson: "It's literally the worst I've ever seen."). Dash besitzt genügend Geld, um Hacker zu bezahlen und Informationen aus dem Dark Web zu kaufen. Außerdem hat er Zugang zu zahlreichen geschützten Daten. Eine Erklärung für seine gute Vernetzung gibt es nicht - dabei wäre das die einzige interessante Frage gewesen. Die dröge Ausgangssituation wird im Verlauf der Folge nicht besser: Jane Doe (Jaimie Alexander), Kurt Weller (Sullivan Stapleton) und Tasha Zapata (Audrey Esparza) entgehen der tödlichen Wirkung der Waffe, in dem sie sich hinter einem Auto verstecken und zerstören sie dann innerhalb weniger Augenblicke. Der Showdown ist definitiv einer der langweiligsten und unspektakulärsten in dieser Staffel. 

2. Roman als hoffnungslos verliebter Bösewicht 

Mich konnte Roman noch nie wirklich überzeugen. Ich fand die Rolle immer schon zu wankelmütig und zu wenig menschlich. Nun scheint es so, als sei er plötzlich doch sehr menschlich geworden, weil er sich angeblich in Blake verliebt hat. Selbst wenn das kein Trick sein sollte, nehme ich ihm die Gefühle nicht ab. Sie wirken unehrlich und aufgesetzt. Außerdem passen sie nicht zu seinem Charakter. Die rührseligen, melodramatischen Szenen zwischen ihm und Blake nehmen in "Galaxy of Minds" leider überhand. Sie sind albern und es ist ermüdend, dass sich Blake kontinuierlich mit halbherzigen Ausreden abspeisen lässt, obwohl sie genau weiß, dass ihr etwas verheimlicht wird. Ich hoffe wirklich, meine Theorie stimmt und in Wahrheit führt sie Roman an der Nase herum und ist nicht einfach nur ein naives Blondchen, das seinem Freund alles glaubt. Die ganze Sache wird spätestens dann lachhaft, als Janes Bruder einen Mann in der Badewanne ertränkt und ihn bittet, etwas leiser zu ersticken, damit Blake nichts hört.

3. Wo sind plötzlich die ganzen privaten Geschichten hin?

Möchte Avery (l.) nicht studieren oder so - weit weg?
Foto: NBC
Wenn "Blindspot" eins nicht kann, dann ist es die sinnvolle Gewichtung von Nebenhandlungen. "Artful Dodge" und zahlreiche andere Episoden waren vollgestopft mit mehreren Erzählsträngen und persönlichen Dramen, sodass alle zu kurz kamen. In dieser Episode ist es genau umgekehrt: kein Wort über das Ermittlungsverfahren gegen FBI Assistant Director Edgar Reade (Rob Brown) oder Zapatas Fehltritte, auch keine Konsequenzen für Romans gescheiterten Anschlag auf das Team. Mal abgesehen von dessen angeblicher Liebe zu Blake und den damit verbundenen Gewissensbissen, gibt es nur eine weitere persönliche Geschichte: Jane will Avery (Kristina Reyes) bei sich und Kurt einziehen lassen, damit sie sich nicht mehr wie eine Gefangene fühlt. Einerseits frage ich mich schon seit Wochen, wieso bislang noch niemand auf diese Idee gekommen ist. Andererseits ist diese Plötzlich-hat-sie-eine-Tochter-Handlung mittlerweile so ausgelutscht, dass die Autoren sie einfach abschließen und sich den etwas frischeren Ideen widmen sollten. Da es auch nur einen Fall gibt, mit dem Patterson, Jane und Weller halbwegs beschäftigt sind, fühlt sich die ganze Folge inhalts- und einfallslos an. Reade und Zapata haben währenddessen praktisch gar nichts zu tun. Wer hätte gedacht, dass ich mir mal wünschen würde, dass Rich Dotcom hereinplatzt und für Chaos sorgt?

Fazit

"Galaxy of Minds" ist eine der langweiligsten und unspektakulärsten Folgen in dieser Staffel. Das liegt vor allem an der uninspirierten Tattoo-Handlung, die alle Chancen verschenkt, irgendwie unterhaltsam, witzig oder interessant zu sein. Dasselbe gilt für die Charaktere. Alle bleiben eindimensional und scheinen ihre Probleme der letzten Wochen auf einen Schlag völlig vergessen zu haben. Stattdessen liegt der Fokus auf der Nebenhandlung, die am unglaubwürdigsten und rührseligsten ist. Von Spannung, einer stringenten Erzählweise oder einfach nur packenden Szenen fehlt jede Spur. Dadurch wirkt die Episode einfach nur langatmig und lieblos - als hätte sich das Produktionsteam kurz vor dem Staffelfinale keine wirkliche Mühe mehr gegeben.


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English


- The following text contains spoilers -

What was it about?

Patterson (Ashley Johnson, Spooked) solved another tattoo riddle: It leads to a soon-to-be published book, that wants to uncover a deadly weapon project called "Golden Rhino". The author Daschelle "Dash" Watkins (Christopher Fitzgerald) turns out to be a conspiracy theorist who believes the weapon is a ray that can control people's minds. However the FBI agents realize his ideas aren't totally wrong. Meanwhile it gets harder for Roman (Luke Mitchell) to keep his real identity and missions a secret from Blake Crawford (Tori Anderson).


My opinion in three points

1. The boring plot

Reade (m.) and Zapata (r.) have not much to do
Photo: NBC
"Galaxy of Minds" feels like a typical filler episode shortly before the season finale - it doesn't contribute to the overall storyline, there's no character development and the plot is treading water. It's clearly noticeable the authors were busy with more "important" ideas and this episode came up short. The concept of including a crazy conspiracy theorist sounds fun, but in reality it drags on. Rich Dotcom is often portrayed so way over the top that it's not believable anymore. That would've been great for Dash. But he is moderate, understanding and helpful. He doesn't seem like a nutcase with mad theories, more like one of Patterson's dopey nerd acquaintances (Patterson: "I need your help combing through your research. You know your work better than anyone." Dash: "Is that just a nice way to say you can't read my handwriting?" Patterson: "It's literally the worst I've ever seen."). Dash has enough money to pay hackers and buy information from the dark web. Furthermore he has access to lots of secure data. But there's no explanation given for his good interconnections - even though that would've been the only interesting question. The dry starting situation doesn't get better during the course of the episode: Jane Doe (Jaimie Alexander), Kurt Weller (Sullivan Stapleton) and Tasha Zapata (Audrey Esparza) avoid the deadly effect of the weapon by hiding behind a car and then destroying the threat within seconds. The showdown is definitely one of the most boring and unspectacular ones during this season.

2. Roman as lovey-dovey antagonist

I never thought Roman was convincing. I always found the role to be too inconsistent and not really human. Now it seems like he suddenly became very human and actually fell in love with Blake. Even if that's not a trick, I don't buy those emotions from him. They feel dishonest and fake. They're also out of character. The sappy, melodramatic scenes between him and Blake get out of hand in "Galaxy of Minds". On one hand they're insincere and silly, on the other hand it's tiring to see how Blake just constantly accepts faltering excuses, even though she knows that something's being kept from her. I really hope my theory turns out to be true and she's actually playing with him and not being a naive blondie who believes everything her boyfriend tells her. The entire thing becomes even more ridiculous when Jane's brother drowns a man in the bathtub and asks him to choke more quitely, so Blake won't hear anything.

3. Where are all the private stories?

Doesn't Avery (l.) want to go to College - far away?
Photo: NBC
There's one thing "Blindspot" is especially bad at: reasonable weighting of subplots. "Artful Dodge" and many other episodes were crammed with countless narrative threads and personal drama, resulting in all of them going short. In this episode it's the exact opposite: no news on the internal investigation on FBI Assistant Director Edgar Reade (Rob Brown) or Zapata's misconducts, also no consequences for Roman's failed attack on the team. Except for his alleged love for Blake and the associated remorse there's only one other personal story: Jane wants Avery (Kristina Reyes) to move in with her and Kurt, so she won't feel like a prisoner anymore. On one hand I've asked myself for weeks why no one has considered this yet. Then again the suddenly-she-has-a-daugther-story is so stale by now that the writers should really end it and dedicate themself to fresher ideas. Because there's also only one case, which keeps Patterson, Jane and Weller somehow busy, the entire episode feels unsubstantial and unimaginative. Meanwhile Reade and Zapata basically have nothing to do. Who would have thought that one day I'd wish for Rich Dotcom to burst in and wreak havoc?

Conclusion

"Galaxy of Minds" is one of this season's most boring and unspectacular episodes. The main reason is the uninspired tattoo story which misses all opportunities to be somehow entertaining, funny or interesting. The same applies to the characters. They all remain one-dimensional and seem to have forgotten their problems of the last few weeks. Instead the writers focus on the subplot that's least authentic and incredibly sappy. There's no trace of suspense, a plausible narrative or simply thrilling scenes. Thereby the episode feels lengthy and loveless - as if the production team didn't really make an effort this close to the season finale.


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