Donnerstag, 28. Dezember 2017

Kinderserien der 2000er Teil 6 (Zeichentrick) - Watch.Read.Discuss.

In unserem sechsten Teil der Reihe "Kinderserien der 2000er" werden wir erneut einen Blick auf verschiedene Zeichentrickserien werfen, die wir in unserer Kindheit angeschaut haben. Die vorherigen Beiträge, in denen wir über Sendungen wie "Disneys Große Pause", "Kim Possible" oder "Total Genial" diskutieren, findet ihr hier. Dieser Post gehört zur Rubrik "Watch.Read.Discuss.", bei der wir Autoren uns mit demselben Thema beschäftigen. 
Klickt auf die Titel, um euch die Intros anzuschauen.


Laura

Powerpuff Girls

Lieb, aber auch gefährlich
Foto: Cartoon Network
"Süß wie Zucker, scharf wie Pfeffer und bunt wie lauter schöne Sachen" – na, wer kennt's noch? Das sind natürlich die berühmten ersten Worte aus dem Intro der "Powerpuff Girls"-Zeichentrickserie. Blossom, Bubbles und Buttercup sind drei Mädchen, die von Professor Utonium, der unbedingt Kinder haben möchte, "erschaffen" wurden. Dabei mischt er in die oben genannten Zutaten aus Versehen auch die "Chemikalie X", durch die alle drei übernatürliche Fähigkeiten bekommen. Diese nutzen sie, um ihre Stadt vor bösen Schurken zu beschützen.
Das erste, das mir bei dieser Sendung einfällt, ist, wie brutal sie für eine Kinderserie war. Sobald es richtig zur Sache ging und die Powerpuff Girls den Bösewichten eingeheizt haben, wurden die Kampfszenen immer recht grafisch gezeigt: Blut, Knochen, ausgeschlagene Zähne, geschwollene Augen: Es wurde nichts geschönt. Trotzdem habe ich die Sendung immer ganz gerne geschaut. Mir hat die Idee gefallen, dass drei kleine Mädchen, die vollkommen unschuldig und harmlos aussehen, total starke Superheldinnen sind. Den Humor mochte ich ebenfalls. Besonders die Kommentare des Erzählers aus dem Off waren, soweit ich mich erinnern kann, immer lustig und hatten auch leichte Ironie und Sarkasmus. Außerdem fand ich die Interaktionen der drei Schwestern witzig. Mir haben ihre sehr verschiedenen Charakterzüge immer gefallen. Besonders Buttercup fand ich genial, weil sie immer ein paar coole Sprüche parat hatte. Aber auch Blossom, die als Anführerin und vernünftigste der Gruppe gerne an ihren zwei chaotischen Schwestern verzweifelt ist, war wirklich unterhaltsam. Die Serie hat in diesem Jahr übrigens eine Neuauflage bekommen.


Simsalabim Sabrina

Chaos ist bei Hexe Sabrina vorprogrammiert
Foto: Screenshot
In dieser Zeichentrickserie, die ab 2000 auf Super RTL lief, geht es um die junge Hexe Sabrina Spellman. Die Zuschauer begleiten sie in jeder Folge bei ihrem Versuch, große und kleine Probleme mithilfe von Zaubersprüchen zu lösen, was immer ziemlich schiefgeht. Zum Glück hat sie ihre zwei Tanten Hilda und Zelda sowie Kater Salem, die ihr aus der Patsche helfen.
In dieser Serie habe ich definitiv eins gelernt: Wie man Dinge am besten NICHT tut. Ich kann mich an keine einzige Folge erinnern, in der Sabrina mal etwas Cleveres oder Überlegtes getan hätte. Jedes Mal macht sie die gleichen Fehler und überschätzt sich und ihre Hexkräfte vollkommen, lernt daraus aber nie etwas. Außerdem glaubt sie, dass sie jedes noch so kleine Problem nur mit Zauberkraft lösen kann und probiert nicht mal, es ohne zu bewältigen. So liefen die Episoden immer ziemlich ähnlich ab: Sabrina benutzt einen Spruch aus dem Zauberbuch, macht es aber falsch, wodurch sie sich selbst oder andere in Schwierigkeiten bringt. Trotzdem war die Serie irgendwie unterhaltsam. Ich fand Hexen schon immer cool, das war wahrscheinlich der Hauptgrund, wieso ich diese Sendung trotz der eher eintönigen Geschichten geschaut habe. Außerdem hatten die Tollpatschigkeit und Naivität der Titelfigur schon etwas lustiges. Ihr Schwarm Harvey, der immer ziemlich verpeilt war und NIE Verdacht geschöpft hat, war ebenfalls unterhaltsam. An die meisten anderen Charaktere kann ich mich allerdings kaum erinnern. Dafür ist mir aber das coole Titellied dank der eingängigen Melodie bis heute im Gedächtnis geblieben. Nachdem es einen Zeichentrickfilm zur Serie gab, wurden zwei weitere Staffeln produziert, die ein paar Jahre nach der ersten spielen. Die mochte ich aber ehrlich gesagt nicht mehr so gerne und habe sie auch nicht regelmäßig geschaut.

Katrin: Ich stimme Laura zu, die Serie war furchtbar langweilig, deshalb habe ich auch nur ein paar Folgen geguckt und danach nie wieder eingeschaltet. Ich fand den Titelsong allerdings furchtbar nervig und affektiert!


Katrin

Tabaluga

Tabaluga, Digby und Happy beschützen Grünland
Foto: Yoram Gross Film Studios
Der gleichnamige kleine, grüne Drache wurde Anfang der 1980er von den Sängern Peter Maffay und Rolf Zuckowski sowie dem Textautor Gregor Rottschalk erfunden. Die Geschichte des Helden wird seitdem in zahlreichen Konzertalben und den dazugehörigen Touren erzählt. 1997 erschien eine Zeichentrickserie, in der weitere Abenteuer Tabalugas auf kindgerechte Art und Weise erzählt werden. Der kleine Drache muss gemeinsam mit seinen Freunden, darunter die Schneehäsin Happy und der Maulwurf Digby, seine Heimat Grünland beschützen. Denn der Schneemann Arktos will das schöne Fleckchen Erde in eine Eiswelt verwandeln, der Sandsturm Humsin plant eine Wüste daraus zu machen.
Ich habe nur eins der "Tabaluga"-Konzertalben, da ich die sehr philosophischen Geschichten als Kind seltsam fand. Die deutsch-australische Serie mochte ich hingegen gerne. Am meisten hat mir die Musik gefallen. Das Intro klang für mich immer irgendwie magisch - vielleicht auch, weil ich 80% der Lyrics nicht verstanden habe. Im Zuge der Recherche für diesen Post habe ich festgestellt, dass ich mittlerweile ganze zwei Textzeilen mehr verstehe! Noch schöner ist die Musik im Abspann, die an das wohl berühmteste "Tabaluga"-Lied angelehnt ist: "Nessaja", eher bekannt als "Ich wollte nie erwachsen sein". Damals wie heute mag ich es, wie die Serie mit dem Thema Erwachsenwerden umgeht, denn Tabaluga schlüpft in der ersten Folge, wächst ohne Eltern, nur mit dem Geist seines Vaters, auf und hat von Anfang an eine große Verantwortung. Obwohl er schnell groß und stark werden soll, behält er trotzdem sein kindliches Herz.

Laura: Ich erinnere mich auch besonders gut daran, dass ich das Intro nie wirklich mitsingen konnte, weil ich den Text kaum verstanden habe - und bis heute nicht ganz verstehe. Ansonsten muss ich aber gestehen, dass ich die Serie zwar ab und zu geschaut habe, mich aber nicht an viele Details erinnern kann. Am stärksten sind mir der Bösewicht Arktos und sein Helfer, Pinguin James, im Gedächtnis geblieben. Ihre Interaktionen fand ich immer unterhaltsam. 


Sissi

Ich wollte immer Sissis tolle Haare haben!
Foto: Screenshot
Im selben Jahr wie "Tabaluga" erschien auch die französisch-kanadische Serie "Sissi", die lose auf dem Leben der realen Kaiserin Elisabeth von Österreich basiert. Die junge Prinzessin Sissi lebt mit ihrer Familie im bayrischen Schloss Possenhofen. Eines Tages begegnet sie dem österreichischen Kronprinzen Franz und verliebt sich in ihn. Seine Mutter Sophie ist mit einer Hochzeit jedoch nicht einverstanden und ein langer Kampf um die Liebe des Paares beginnt.
"Sissi" ist eine der Serien, die ich als Kind ständig geguckt habe, dabei war ich kein Fan von Prinzessinnen, Schlössern oder Romantik. Tatsächlich kann ich nicht mehr sagen, weshalb mich die Geschichte damals so gefesselt hat. Ich war sogar richtig traurig, als ich bei einer Audiotour im Schloss Schönbrunn erfahren habe, dass die echte Kaiserin nicht so nett gewesen sein soll, wie die in der Sendung. Allerdings mochte ich die Zeichentrickfigur auch nicht immer. Ich erinnere mich noch heute, wie genervt ich davon war, wie leicht sie sich hat entmutigen lassen. Ständig pendelte sie zwischen Possenhofen und Schönbrunn, weil sie beim kleinsten Problem in ihrer Familie zu Franz gefahren ist und bei einem falschen Blick ihrer zukünftigen Schwiegermutter wieder nach Hause wollte. Dennoch habe ich jede Episode angesehen und mich gefreut, als das royale Paar nach 52 Folgen endlich geheiratet hat. "Sissi" ist übrigens ebenfalls eine Serie mit eingängigen Titelsong. In der Oberstufe hat eine Freundin das Lied regelmäßig im Chemieunterricht gesungen, da war der Ohrwurm vorprogrammiert.

Laura: Diese Serie habe ich als Kind geliebt! Die Geschichte um die Zeichentrick-Sissi konnte mich wirklich fesseln und ich durfte nie eine Folge verpassen. Rückblickend kann ich mich aber nur bruchstückhaft an einzelne Episoden erinnern. Das Titellied zählt auch zu meinen absoluten Favoriten. Mit besagter Freundin habe ich diesen Song sogar schon im Schloss Schönbrunn gesungen, als wir zu Schulzeiten mit unserem Deutsch-Leistungskurs in Wien waren. 



Welche Serien habt ihr in eurer Kindheit gerne geguckt? Teilt es uns in den Kommentaren mit. Wir planen weitere Diskussionsbeiträge zum Thema Kindersendungen (alle bisherigen Posts dazu gibt es hier), vielleicht wird euer Favorit in einem zukünftigen Post thematisiert.

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