Donnerstag, 17. August 2017

Kinderserien der 2000er Teil 3 (Zeichentrick) - Watch.Read.Discuss.

Nachdem wir uns im letzten Teil der Reihe "Kinderserien der 2000er" mit einigen Realserien beschäftigt haben, folgen in diesem dritten Teil wieder vier verschiedene Zeichentricksendungen aus unserer Kindheit. Der Post gehört zur Serie "Watch.Read.Discuss.", bei der wir Autoren uns mit demselben Thema beschäftigen. 
Klickt auf die Titel um euch die Intros anzuschauen.

Katrin

SimsalaGrimm

Yoyo (l.) und Crocy starten in ein neues Abenteuer
Foto: Greenlight Media/KiKA 
Die deutsche Serie "SimsalaGrimm" gehörte zum klassischen "KiKA"-Vorabendprogramm. Es geht um die beiden Abenteurer Yoyo und Doc Croc "Crocy", die in jeder Folge von einem magischen Buch in die Märchenwelt gebracht werden. Dort treffen sie Figuren der Brüder Grimm, wie Aschenputtel, König Drosselbart oder Rotkäppchen. Gemeinsam erleben sie die bekannten Märchengeschichten. Dabei nehmen Yoyo und Crocy aktiv am Geschehen teil. Sie werden erst wieder von ihrem fliegenden Buch abgeholt, wenn es ein Happyend gibt.
Bei meiner Recherche habe ich gerade ziemlich geschockt festgestellt, dass es im Jahr 2010, elf Jahre nach Erstausstrahlung der beiden Staffeln, noch eine dritte gab. Dort wurden auch Geschichten erzählt, die nicht von den Brüdern Grimm stammen, wie "Kalif Storch" von Wilhelm Hauff, "Des Kaisers neue Kleider" von Hans Christian Andersen oder das französische Volksmärchen "Die Schöne und das Biest". Also werde ich jetzt mit diesem Text reinhauen und dann die dritte Staffel bingewatchen - auch wenn das tolle Intro leicht verändert wurde. Schade, denn es ist wirklich magisch. Bis heute kann ich den ganzen Wortlaut auswendig und bekomme bei "Abra Kadabra SimsalaGrimm" eine Gänsehaut. Da in den ersten beiden Staffeln die bekanntesten Märchen behandelt wurden, kannte ich sie als Kind schon. Dennoch habe ich es geliebt zu sehen, wie die beiden niedlichen, witzigen Hauptcharaktere durch die Geschichte stolpern. Obwohl man die Handlung schon kennt, wird es nicht langweilig, denn Yoyo und Crocy bringen ihren eigenen Charme ein. Sie retten die Märchen, wenn die Figuren nicht mehr weiterwissen. Durch das liebevolle Design sowie den tollen Soundtrack, wird die Serie wahrhaft magisch. 

Laura: Die Idee hinter "SimsalaGrimm" fand ich richtig toll. Man kannte viele der Märchen aus seiner Kindheit, aber es war überhaupt nicht langweilig, weil die zwei Hauptfiguren die Geschichte begleitet haben. Dadurch wurden sie fast zu ganz neuen Abenteuern. Am stärksten in Erinnerung geblieben ist mir aber tatsächlich das schöne Titellied.


Danny Phantom

Danny Phantom = Danny Fenton fällt keinem auf
Foto: Nickelodeon
In dieser "Nickelodeon"-Serie geht es um den 14-jährigen Danny Fenton, dessen Eltern Geisterjäger sind. Sie arbeiten an einem Geisterportal, das jedoch scheinbar nicht funktioniert. Als ihr Sohn es neugierig inspiziert, aktiviert er die Maschine versehentlich und wird in einen Halb-Geist verwandelt. Von da an beschützt Danny seine Heimatstadt Amity Park vor Angriffen aus der Geisterwelt. Gleichzeitig versucht er seine Identität geheim zu halten - besonders vor seinen Eltern, die "Danny Phantom" unbedingt fangen wollen. Die einzigen, die das Geheimnis hinter dem stadtbekannten Geisterjungen kennen, sind seine Freunde Tucker Foley und Samantha "Sam" Manson.
"Danny Phantom" war meine Lieblingszeichentrickserie auf "Nickelodeon". Ich mochte die übernatürliche Geschichte und die sarkastischen Charaktere. Im Gegensatz zu vielen anderen Sendungen, wurden die jugendlichen Hauptcharaktere nicht als altklug oder unglaublich talentiert dargestellt, sondern als ganz normal. Danny und seine Freunde sind unscheinbare, mäßig beliebte Schüler, die mit ganz normalen Problemen zu kämpfen haben, wie zum Beispiel Eltern mit völlig anderer Einstellung zum Leben, fiese Klassenkameraden oder nervige Geschwister (Die Kabbeleien zwischen Danny und seiner Schwester Jazz konnte ich sehr gut nachvollziehen!). Bei der Geisterjagd machen die drei zu Beginn auch noch jede Menge Fehler, da sie im Gegensatz zu vielen anderen TV-Helden keinen "Lehrmeister" haben, der sie über ihre Gegner aufklärt und mit Waffen ausstattet. Mir hat außerdem gefallen, dass es nicht nur böse Geister gab, sondern auch völlig harmlose, witzige, wie beispielsweise einen Klempner-Geist, der auf der Suche nach Freunden ist. Die Serie, mit nur 53 Folgen viel zu früh abgesetzt, ist mir auch wegen des ziemlich coolen Titelsongs in Erinnerung geblieben. 

Laura: Ich habe diese Sendung erst recht spät entdeckt, wahrscheinlich so mit 14 oder 15. Doch ich war von Anfang an richtig begeistert von ihr und habe sie ab da täglich geschaut. Mir hat besonders der coole Humor gefallen. Hinsichtlich der Charaktere bin ich mit Katrin einer Meinung: Ich fand es auch sehr angenehm, dass sie so unaufgeregt waren.


Laura

Kim Possible

Die nächste Mission wartet schon
Foto: Disney Channel
Diese "Disney"-Serie zählt zu den absoluten Favoriten meiner Kindheit. Kim Possible scheint auf den ersten Blick eine normale Schülerin zu sein, doch sie hat einen außergewöhnlichen "Nebenjob": Die Welt retten. Zusammen mit ihrem besten Freund Ron Stoppable und dem Technikgenie Wade, der sie virtuell über den "Kimmunicator" unterstützt, begibt sie sich auf gefährliche Missionen. 
Klar ist das alles ein wenig realitätsfern. Welche 15-Jährige kriegt schulische Verpflichtungen und Weltretten unter einen Hut? Wie kann sie nur mit Cheerleading-Qualitäten Bösewichte bekämpfen, die mit ziemlich gefährlichen Waffen ausgestattet sind? Welche Erwachsenen wenden sich an eine Jugendliche, wenn sie in Schwierigkeiten sind? Doch als Kind fand ich das großartig. Auch heute schaue ich gerne rein, wenn zufällig eine Folge läuft. Die Kampfszenen habe ich immer besonders gemocht, weil Kim dank des Cheerleadings sehr elegant kämpft. In solchen Momenten ist die Titelheldin mutig und stark, doch im Schulalltag zeigt auch sie Unsicherheiten oder gerät in peinliche Situationen. Das macht sie so sympathisch. Der tollpatschige Ron sorgt zusammen mit seinem Nacktmull Rufus für komische Momente. Oftmals ist er derjenige, der von Kim gerettet werden muss, was eine tolle Abwechslung gewesen ist. Die besten Gegenspieler waren natürlich Dr. Drakken und Shego. Vor allem die Komik ihrer Auftritte hat mich immer amüsiert. Generell hatte "Kim Possible" einen guten Humor, der einen auch noch anspricht, wenn man älter ist. Zum Schluss muss ich das Intro erwähnen, denn das ist richtig toll gestaltet und hat einen genialen Song.

Katrin: "Kim Possible" war definitiv eine der coolsten Sendungen der 2000er! Was mir an der Serie besonders gefallen hat: Kim hat ihre Missionen nie verheimlicht. Ihre Familie und Freunde wussten Bescheid, ihre Schulkameraden auch. Alle fanden es völlig normal, niemand hat versucht es ihr auszureden, weil es gefährlich sein könnte oder sie zu jung ist. Kim war einfach eine tolle Heldin, wenn auch manchmal ein bisschen zu fantastisch und zu talentiert. Deshalb mochte ich Ron und Rufus am liebsten. Mit Shego hatte die Serie außerdem die vermutlich sarkastischste und coolste Gegenspielerin aller Zeiten!


Flipper und Lopaka

Flipper und Lopaka gehen durch dick und dünn
Foto: Studio 100
Diese australische Zeichentrickserie handelt von der Freundschaft zwischen dem elfjährigen Lopaka und dem Delfin Flipper. Der Junge, der auf der Insel Illoka fernab von moderner Technologie lebt, kentert in einen Sturm mit seinem Kanu. Dabei verliert er das Bewusstsein, doch Flipper rettet ihm das Leben. Kurze Zeit später treffen sie wieder aufeinander und der Delfin nimmt Lopaka mit in seine Unterwasserwelt Quetso. Er kann nun unter Wasser atmen und auch mit allen Meeresbewohnern sprechen. 
Für mich sticht die Serie durch das Intro heraus. Mit elf oder zwölf Jahren habe ich es zusammen mit einer Freundin jeden Tag gesungen. Ich erinnere mich bis heute an den gesamten Text. Bei der Serie hat mir gefallen, dass sowohl Erlebnisse in Quetso als auch auf Illoka behandelt wurden. So hat man auch Lopakas menschliche Freunde kennengelernt. Oftmals geht es darum, dass der Krake Dexter mit fiesen Plänen über die Unterwasserstadt herrschen will, woraufhin die zwei Hauptcharaktere ihn stoppen. Die Folgen legen dabei den Fokus immer mal auf verschiedene Figuren oder Handlungen, sodass nie wirklich Langeweile aufkommt. In der zweiten Staffel taucht außerdem ein Forscher-Ehepaar mit ihrem Sohn Spike auf. Das Aufeinandertreffen von ihm und Lopaka war besonders interessant: Dem Inseljungen ist moderne Technik fremd, während der andere damit aufgewachsen ist. Schlussendlich werden sie aber trotz anfänglicher Konflikte zu Freunden. "Flipper und Lopaka" war insgesamt eine tolle Serie, die wenigstens in gewisser Weise eine fortlaufende Handlung hatte und durch die Einführung neuer Charaktere für Abwechslung gesorgt hat.

Katrin: Ich erinnere mich noch gut daran, als Laura und eine weitere Freundin ständig das Titellied gesungen haben. Das war übrigens nicht nur mit "elf oder zwölf Jahren". ;) Ich habe "Flipper und Lopaka" auch sehr oft geguckt, war aber nicht so ein großer Fan wie Laura. Mich hat es immer gestört, dass es kaum weibliche Charaktere gab und die Handlung der Episoden oft ähnlich war.


Welche Serien habt ihr in eurer Kindheit gerne geguckt? Teilt es uns in den Kommentaren mit. Wir planen weitere Diskussionsbeiträge zum Thema Kindersendungen (alle bisherigen Posts dazu gibt es hier), vielleicht wird euer Favorit in einem zukünftigen Post thematisiert.

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