Dies ist der dritte Teil unserer Reihe "Watch.Read.Discuss.", bei der wir Autoren uns mit demselben Thema beschäftigen. Heute stellen wir euch einige Zeichentrickserien vor, die wir in unserer Kindheit gerne gesehen haben. Dabei konzentrieren wir uns auf Sendungen, die in den 2000er Jahren in Deutschland gelaufen sind. Die weiteren Teile der Reihe “Kinderserien der 2000er“ findet ihr hier.
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Katrin
Disneys Fillmore!
Ingrid und Fillmore sind ein tolles Team
Foto: Screenshot
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Eine meiner liebsten Kinderserien ist "Fillmore!". Leider hat sie nur 26 Folgen, aber ich habe jede genossen. Es geht um Cornelius Fillmore und Ingrid Third, die Schüler an der "X Middle School" und Officers des dortigen "Security Teams" sind. Gemeinsam mit ihrer fünfköpfigen Truppe (Durch die titelgebende dunkelhäutige Hauptfigur, einen Hispanier und ein japanischstämmiges Mädchen deutlich vielfältiger als die meisten Sendungen für Erwachsene.) klären die beiden Verbrechen an ihrer Schule auf. Die ganze Serie ist eine Parodie auf amerikanische Krimis - die Fälle sind hier Schultoiletten-Vandalismus, Diebstahl von Maskottchen und Stinkbombenanschläge anstelle von Mord, Banküberfällen und Terrorismus. Spurensuche, Verhöre und nervende Vorgesetzte gibt es bei "Fillmore!" daher auch.
Die Kriminalfälle sind alle äußerst clever und laden zum Miträtseln ein. An der "X Middle School" gibt es allerlei schräge Schüler, die die kreativsten Verbrechen begehen. Auch die Protagonisten Ingrid und Fillmore sind keine braven Lehrerlieblinge, sondern haben eine Vergangenheit als Störenfriede. Ich finde, dass die Serie Kindern ein sehr differenziertes Bild von "gut" und "böse" vermittelt. Die "Täter" haben meist menschlich nachvollziehbare Gründe für ihre Fehltritte und die "Officers" legen die Schule bei Verfolgungsjagden regelmäßig in Schutt und Asche. Dabei beweist die Serie einen bissigen, aber kindgerechten Humor, wie man ihn nur selten findet. Für mich hat "Fillmore!" den Grundstein für eine lebenslange Liebe zu Krimis gelegt.
Laura: Ich habe "Fillmore!" auch immer super gerne geschaut. An einige der Fälle erinnere ich mich sogar heute noch. Obwohl ich mich manchmal wirklich gefragt habe, wie die Zwei überhaupt Zeit für sowas wie Unterricht und Hausaufgaben hatten, haha.
Laura: Ich habe "Fillmore!" auch immer super gerne geschaut. An einige der Fälle erinnere ich mich sogar heute noch. Obwohl ich mich manchmal wirklich gefragt habe, wie die Zwei überhaupt Zeit für sowas wie Unterricht und Hausaufgaben hatten, haha.
Disneys Große Pause
v.l.: Vince, Spinelli, Mikey, T.J., Gretchen und Gus
Foto: Walt Disney Company
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Gleich noch ein weiterer "Disney"-Hit. Diese Serie dreht sich um eine Gruppe aus sechs Freunden, die gemeinsam die vierte Klasse einer Grundschule besuchen. Die Hauptcharaktere sind völlig unterschiedlich, weswegen es einfach ist, jemanden zu finden, mit dem man sich identifizieren kann: T.J. ist der vorlaute Anführer, Vince das coole Sport-Ass, Spinelli die taffe Wrestlerin, Gretchen das technikaffine Genie, Mikey der verträumte Poet und Gus der schüchterne Militärfan. Die Folgen spielen weitestgehend während der großen Pause, in der die Freunde auf dem Schulhof allerlei Probleme bewältigen. Dabei kommen immer wieder dieselben schrägen Mitschüler vor, wie die beiden Buddler, die auf dem Gelände tiefe Löcher und Stollen graben.
Früher mochte ich die Serie vor allem, weil sie so bodenständig ist. Die Kinder haben keine magischen Fähigkeiten und erleben keine halsbrecherischen Abenteuer. Sie sind ziemlich normal und müssen sich mit alltäglichen Situationen auseinandersetzen, die ihrem Alter (und dem ihrer Zuschauer) angemessen sind. Vor Kurzem habe ich angefangen die Serie noch einmal von Anfang an zu gucken - diesmal auf Englisch (Ashley Johnson - Patterson aus Blindspot - spricht übrigens Gretchen). Mit älterer Sichtweise fallen mir jetzt die ganzen cleveren Anspielungen auf. Ähnlich wie bei "Fillmore!" werden auch bei "Disneys Große Pause" zahlreiche Themen für Kinder aufbereitet - beispielsweise Mobbing, Krieg, Sucht, Kapitalismus und Demonstrationen. Doch nicht aufdringlich. Im Fokus steht immer die Clique um T.J., die trotz ihrer Differenzen unzertrennlich ist. Damals wie heute macht es Spaß ihnen beim Erwachsenwerden zuzusehen und gemeinsam Randall, die fiese Petze, zu hassen.
Laura: Die Serie habe ich richtig oft geschaut und selbst als ich manche Folgen zum zehnten Mal gesehen habe, wurden sie immer noch nicht langweilig. Mir hat es auch gefallen, dass die Kinder so normal waren und mit alltäglichen Problemen zu kämpfen hatten.
Laura
Digimon
Wahre Freundschaft zwischen Kindern & ihren Digimon
Foto: Toei Animation
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In diesem japanischen Anime geht es um die Kinder Tai, Matt, T.K., Sora, Izzy, Joe und Mimi. Sie sind in einem Sommercamp, als sie plötzlich in eine andere Welt, die Digiwelt, transportiert werden. Dort findet jeder ein Digimon (digitales Monster), das fortan ihr jeweiliger Partner ist. Sowohl die Digiwelt als auch die Menschenwelt schweben in Gefahr, weil ein mächtiges Digimon sie vereinen und regieren will. Die Kinder müssen das mithilfe ihrer Partnermonster verhindern. Diese Geschichte der ersten Generation enthält insgesamt 54 Episoden. Mit "Digimon 02" wurde eine neue Gruppe von Kindern eingeführt. Diese Folgen habe ich allerdings nicht mehr verfolgt.
"Digimon" zählt zu den absoluten Lieblingsserien meiner Kindheit. Die Abenteuer der sieben Freunde und ihrer Digimon waren für mich immer etwas Besonderes. Die Serie hat sich dadurch abgehoben, dass sie eine fortlaufende Geschichte erzählt. Außerdem bietet sie viel mehr als nur Spannung, Action und kämpfende Monster. Es geht um Freundschaft und Vertrauen. Dabei steht nicht nur die Beziehung der Kinder im Fokus, sondern auch die zu ihren Digimon. Diese können, anders als Pokémon, sogar richtig sprechen. Die sieben Protagonisten durchleben aber ebenfalls ganz normale Probleme des Erwachsenwerdens, machen Fehler, müssen sich Ängsten stellen oder zerstreiten sich. Deshalb gibt einem dieser Anime sehr viel mit und vermittelt wichtige Werte. Zusätzlich zu den inhaltlichen Aspekten liebe ich das erste Intro der Serie und es macht mich auch heute noch emotional. Wer sich ein Wiedersehen mit den Charakteren wünscht, sollte unbedingt die Filmreihe "Digimon Adventure tri" schauen. Seit 2015 wird dort die Geschichte der Kinder, die mittlerweile sechs Jahre älter sind, weitergeführt.
Typisch Andy
Andy, der selbsternannte "Meister der Scherze"
Foto: Screenshot
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Die Idee hinter dieser Kinderserie ist schnell erklärt: Der Schüler Andy interessiert sich nur für Streiche und hat es sich zum Ziel gemacht, seine Mitmenschen mit den verrücktesten Scherzen zu nerven. Unterstützung bekommt er dabei oft von seinem besten Freund Danny. Zwar gelingen ihm seine Streiche so gut wie immer, doch das beschert ihm am Ende jede Menge Ärger.
Auch diese Serie habe ich als Kind geliebt. Es hat immer Spaß gemacht, Andy bei seinen skurrilen Scherzen und Albernheiten zu beobachten. Viele davon sind wirklich kreativ und raffiniert. Ich habe als Kind bei dieser Serie ziemlich oft gelacht, nicht nur wegen der Streiche, sondern auch der Probleme, in die sich Andy dabei immer wieder manövriert. In Erinnerung geblieben sind mir dabei vor allem die Momente, in denen er quasi die Zeit anhält, um einen albernen Kommentar zu machen oder zu erklären, wie er in diese Situation geraten ist. Dieses Ansprechen "durch den Bildschirm" hat mir gefallen, weil es eine Besonderheit war, die viele andere Kinderserien nicht hatten. Tatsächlich sind mir sogar einige Folgen im Gedächtnis geblieben, beispielsweise als er wegen einer Wette einen ganzen Tag nur in Reimen redet. Ich werde dadurch nie vergessen, was sich auf Orange reimt: Melange. Einprägsam ist außerdem das Intro, das ich immer richtig cool fand, als Kind aber kaum mitsingen konnte, weil es zu schnell für mich war.
Katrin: Ich fand den Titelsong vor allem furchtbar nervtötend, genauso wie den unsympathischen Protagonisten. Vielleicht war ich auch einfach zu brav, um seine Scherze lustig zu finden...
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