The following review of the "Blindspot" episode "Mum's The Word" (S03E17) is also available in English. Please scroll down for the English version.
Deutsch
- Der folgende Text enthält Spoiler -
Worum geht es?
In der vorherigen Folge "Artful Dodge" hat Roman (Luke Mitchell) dem FBI offenbart, dass sie Hank Crawford (David Morse) bei der Wohltätigkeitsgala von dessen Tochter Blake (Tori Anderson) überführen können. Durch Jane Does (Jaimie Alexander) Tochter Avery (Kristina Reyes) bekommt das Team Zutritt zu der Top-Secret-Veranstaltung. Jane, Avery, Tasha Zapata (Audrey Esparza) und Kurt Weller (Sullivan Stapleton) treffen vor Ort auf Roman. Er bietet ihnen an, das Verhandlungszimmer seines Bosses mit Kameras auszustatten, sodass das FBI Beweise für Crawfords Geschäfte mit Jean-Paul Bruyere (Bruce Davison) sammeln kann. Es kommt jedoch anders, als geplant...
Meine Meinung in drei Punkten
1. Endlich wieder ein konsequenter Fall
Jane & Roman begegnen sich erstmals nach Monaten
Foto: NBC
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Erstmals seit mehreren Wochen verzichtet "Blindspot" darauf, ein halbes Dutzend Geschichten in eine Folge zu pressen. Stattdessen gibt es eine stringente Haupthandlung, in der alle Charaktere vorkommen. So wirkt die Episode nicht ansatzweise so hektisch, chaotisch und vollgestopft wie die letzten. Das Aufeinandertreffen der verschiedenen Figuren ist spannend und gibt einen guten Einblick in deren Seelenleben. Besonders die Szenen mit Jane und Roman sind stark, da sich beide auf einem schmalen Grat zwischen professioneller Distanz, Hass, Misstrauen und Resignation bewegen. Zum ersten Mal trägt auch Avery etwas Sinnvolles zur Handlung bei. Zuerst war sie nur das Mittel zum Zweck, um Zwietracht zwischen Jane und Weller zu säen, später durfte sie dann lediglich den beleidigten Teenager raushängen lassen. In "Mum's The Word' bekommt der Charakter endlich eine nützliche Funktion. Avery trägt alle Informationen ihres verstorbenen Vaters über Crawford zusammen, ist der Schlüssel des FBI-Teams zur Gala und stellt die richtigen Fragen (Jane: "These new tattoos, pitting us against each other, exposing Hirst, this was all to catch one man?" Avery: "What the hell did he do to you?" Roman: "Crawford's ruined countless lives, killed innocent people and he's just getting started."). Der Fall an sich ist definitiv einer der besten in dieser Staffel. Leider ist der Ausgang sehr unglaubwürdig. Roman, der seit über zwei Jahren plant, Crawford hinter Gitter zu bringen, entscheidet sich spontan um. Die 180-Grad-Wendung ist einfach nicht glaubhaft und völlig untypisch für den Charakter.
2. Blakes Rolle in der Serie
Ein weiterer Charakter sticht in dieser Episode ebenfalls heraus: Zapata. Zu Beginn bekommt sie einen Anruf von ihrem CIA-Boss, über den Inhalt des Gesprächs erfährt der Zuschauer nichts. Bei der Gala gibt sie an, Probleme mit ihrem Funkgerät zu haben, was sich Patterson (Ashley Johnson, Spooked) nicht erklären kann. Schließlich trifft Tasha Blake auf der Damentoilette und beginnt ein Gespräch mit ihr. Genau zu diesem Zeitpunkt fällt ihr Signal komplett aus, sodass weder das Team noch der Zuschauer mitbekommen, worüber die beiden Frauen reden. Danach wirft Blake sich Roman an den Hals und versichert ihm mehrmals, wie wichtig er für sie ist und dass er zur Familie gehört. Jane hatte ihm kurz zuvor an den Kopf geworfen, wie gerne sie sich gegen ihn und für ihr neues Leben entschieden hatte - das Gespräch hat Zapata über ihr Funkgerät mitbekommen. Ich vermute seit Wochen, dass Blake viel mehr weiß, als alle, insbesondere Roman, anehmen. Die Begegnung mit Tasha ist ein deutliches Zeichen, dass Crawfords Tochter noch eine wichtige Rolle spielen wird. Ich kann mir gut vorstellen, dass sie heimlich mit der CIA zusammenarbeitet und gemeinsam mit Zapata ein eigenes Spiel spielt.
3. Viele seltsame und alberne Momente
Das soll Kurt Weller sein?!? Wow, tolle Tarnung....
Foto: NBC
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Romans unglaubwürdiger Sinneswandel ist nicht die einzige Logikschwäche in "Mum's The Word". Die wohl offensichtlichste ist Kurts "Verkleidung". Da Crawford Roman bereits vor einigen Wochen gebeten hat, das FBI-Team zu töten, weiß er, wie sie aussehen. Daher müssen sich Jane, Weller und Zapata verkleiden, um bei der Party nicht aufzufallen. Die beiden Frauen sind schon ziemlich leicht zu erkennen, da sie nur Perücken und auffälliges Make-up tragen. Kurts Tarnung besteht aus einer Brille - das ist alles. Dümmer geht es ja wohl nicht mehr! Crawford wundert sich auch erst am Ende der Folge darüber, dass die FBI-Agenten noch nicht tot sind. Hätte ihn das nicht schon viel früher misstrauisch machen sollen? Anstrengend ist zudem das Verhalten von Patterson, die Zapata die kalte Schulter zeigt, weil sie ihr nicht von Bordens Überleben erzählt hat. Privat wäre das ja noch nachvollziehbar, aber sie informiert Tasha absichtlich nicht über Teammeetings. So ein unprofessionelles und kindisches Benehmen ist nicht nur nervig, sondern auch untypisch für Patterson. Zapata hat außerdem noch die Aufgabe, mit Assistant Director Edgar Reade (Rob Brown) ein Pärchen zu mimen, um Informationen von Hochzeitsplanerin Vanessa Baker (Jeanine Bartel) zu bekommen. Da Tasha ihm erst in der letzten Folge ihre Liebe gestanden hat, wirkt das ganze Szenario konstruiert (Blake wählt eine Hochzeitsplanerin, um ihre Gala zu veranstalten?) und klischeehaft (Vanessa: "Have you chosen your best man yet?" Reade: "I have, my best friend who also happens to be a woman." Vanessa: "Well, that's a mistake. I've done a lot of these. Trust me, pick a guy otherwise it gets real complicated."). Generell wirken die Emotionen in dieser Folge sehr gestellt und unehrlich - sei es der "Wir sind eine Familie"-Moment zwischen den Crawfords und Roman oder die Liebeserklärung zwischen Blake und Roman. In dieser Hinsicht gab es nur eine Szene, die ich überzeugend und berührend fand - als Jane Tasha aufzumuntern versucht ("I've been in your shoes. Forced to lie to the people I care about the most, but at the end of the day, we're family. Families forgive.").
Fazit
"Mum's The Word" ist eine der besten "Blindspot"-Folgen der letzten Wochen. Es gibt keine überflüssigen Nebengeschichten, die von der Handlung ablenken. Die Episode fühlt sich so deutlich gelassener und verständlicher an. Das liegt auch an den Charakteren, die sich beim Drama größtenteils zurückhalten und zusammen an einem Plan arbeiten. Außerdem wird auf die üblichen Klischee-Faktoren, wie eine Bombenentschärfung und Faustkämpfe, verzichtet. Dafür gibt es zahlreiche Szenen, die wenig Sinn ergeben oder emotional völlig übertrieben wirken. Das Ende der Folge ist zwar unglaubwürdig und schlecht gemacht, dennoch hat mich "Mum's The Word" neugieriger gemacht als die letzten Episoden, da sie einige interessante Fragen, bezüglich Tasha und Blake, aufwirft.
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English
- The following text contains spoilers -
What was it about?
During the last episode "Artful Dodge" Roman (Luke Mitchell) revealed that the FBI would be able to convict Hank Crawford (David Morse) at his daughter Blake's (Tori Anderson) charity gala. Jane Doe's (Jaimie Alexander) daughter Avery (Kristina Reyes) manages to smuggle the team into the top secret event. Jane, Avery, Tasha Zapata (Audrey Esparza) and Kurt Weller (Sullivan Stapleton) run into Roman there. He offers to let them put cameras into his boss's negotiation room in order to gather evidence for Crawford's deal with Jean-Paul Bruyere (Bruce Davison). But it turns out differently than planned...
My opinion in three points
1. Finally a consistent case of the week
Jane & Roman see each other after several months
Photo: NBC
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For the first time in a couple of weeks "Blindspot" doesn't squeeze half a dozen stories into one episode. Instead there's a consistent main plot, which involves all characters. Therefore the epsiode doesn't feel as rushed, chaotic and crammed as the last ones. The characters meeting each other is exciting and gives a good inside into their inner life. Especially the scenes with Jane and Roman are great, because they walk a fine line between professional distance, hate, distrust and resignation. For the first time ever Avery also contributes something useful to the plot. At the beginning she was only a means to breed discord between Jane and Weller, later she was simply a sulky teenager. In "Mum's The Word" the character finally has a meaningful purpose. Avery gathers all the information about Crawford her deceased father had, is the FBI's key into the gala and asks the right questions (Jane: "These new tattoos, pitting us against each other, exposing Hirst, this was all to catch one man?" Avery: "What the hell did he do to you?" Roman: "Crawford's ruined countless lives, killed innocent people and he's just getting started."). The case is definitely one of the best during this season. Sadly its outcome is very implausible. Roman spontaneously changes his mind after planning to put Crawford behind bars for over two years. The one-eighty turn is not believable and totally out of character.
2. Blake's role in the series
Another character stands out in this episode: Zapata. Initially she gets a call from her CIA boss, but the viewer doesn't know what it's about. At the gala she claims to have problems with her radio set, which Patterson (Ashley Johnson, Spooked) thinks is odd. Tasha then meets Blake in the women's restroom and starts to talk to her. At the very moment her signal is cut, so neither the team nor the viewer hears what the two are talking about. Afterwards Blake throws herself at Roman and assures him how important he is to her and that he's part of the family. Jane told him earlier how happily she chose her new life over him - a conversation Zapata heard via her radio set. I have suspected for weeks that Blake knows more than everyone, especially Roman, thinks. Her encounter with Tasha is an obvious sign that Crawford's daughter will play an important role in the future. I can imagine that she's secretly working with the CIA and teaming up with Zapata to play their own game.
3. Many weird and silly moments
That's Kurt Weller?!? Wow, great disguise....
Photo: NBC
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Roman's implausible change of heart isn't the only plot hole in "Mum's The Word". The most obvious one is Kurt's "costume". A few weeks ago Crawford asked Roman to kill the FBI team, so he knows what they look like. Therefore Jane, Weller and Zapata have to disguise themselves in order to not attract attention. The two women are already pretty easy to recognize, because they only wear wigs and noticeable makeup. Kurt's disguise is a pair of glasses - that's all. Could it be any more stupid? Also it takes Crawford until the end of the episode to question why the FBI agents aren't dead yet. Shouldn't he have been suspicious way earlier? Moreover it's tiring to watch Patterson give Zapata the cold shoulder, because she didn't tell her Borden survived. If she did it outside of work it would be somehow understandable, but she purposely doesn't inform Tasha about team meetings. Such unprofessional and immature behavior is annoying and out of character. In addition Zapata has to pretend to be in a relationship with Assistant Director Edgar Reade (Rob Brown) in order to get information from wedding planer Vanessa Baker (Jeanine Bartel). After Tasha confessing her love for him during the last episode, this scenario feels very artificial (Blake chooses a wedding planer to arrange her gala?) and cliché (Vanessa: "Have you chosen your best man yet?" Reade: "I have, my best friend who also happens to be a woman." Vanessa: "Well, that's a mistake. I've done a lot of these. Trust me, pick a guy otherwise it gets real complicated."). In general all the emotions in this episode seem posed and dishonest - like the "We are family" moment between the Crawfords and Roman and the declaration of love between Blake and Roman. In this regard there's only one scene I thought was convincing and touching - when Jane tries to cheer Tasha up ("I've been in your shoes. Forced to lie to the people I care about the most, but at the end of the day, we're family. Families forgive.").
Conclusion
"Mum's The Word" is one of the best "Blindspot" episodes within the last few weeks. There are no unnecessary subplots, which distract from the main story. Therefore the episode feels significantly more chill and reasonable. It's also an advantage that all characters are working on the same plan and mostly withhold their drama. Furthermore the plot goes without the usual cliché factors like bomb disposal and fistfight. But instead there are several scenes which don't make sense or are emotionally over the top. The end of the case might be implausible and generally bad, still "Mum's The Word" got me way more excited than the last episodes, because it introduces thrilling questions.
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