The following review of the "Blindspot" episode "Warning Shot" (S03E13) is also available in English. Please scroll down for the English version.
Deutsch
- Der folgende Text enthält Spoiler -
Worum geht es?
In der zweiten Staffel war NSA-Agentin Nas Kamal (Archie Panjabi) ein festes Mitglied des FBI-Teams. Nach einer verpatzten Mission nahm sie die alleinige Schuld auf sich, um es ihren Kollegen zu ermöglichen, weiter gegen "Sandstorm" zu ermitteln. Plötzlich steht sie wieder bei Jane Doe (Jaimie Alexander) und Kurt Weller (Sullivan Stapleton) vor der Tür. Seit ihrem Rausschmiss arbeitet Nas heimlich für die CIA und hat erfahren, dass der NSA eine gefährliche Technologie gestohlen wurde. Eines von Janes Tattoos weist auf ebenjenes gestohlene Artefakt. Patterson (Ashley Johnson, Spooked) und Rich Dotcom (Ennis Esmer) finden heraus, wer es entwendet hat. Sie sind jedoch zu spät. Die potenzielle Waffe wurde bereits im Internet versteigert. Währenddessen versucht Blake Crawford (Tori Anderson), einen Erzfeind ihres Vaters zu einem Geschäft zu überreden.
Meine Meinung in drei Punkten
1. Der wirklich langweilige Fall
Nas (2.v.l.) ist leider nur in dieser einen Folge dabei
Foto: NBC
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In den letzten Wochen musste das FBI-Team meistens die Detonation einer Bombe verhindern. In "Warning Shot" geht es im Vergleich relativ gemütlich zu. Die Ermittler jagen zwar einem gefährlichen Artefakt hinterher, doch sie müssen keinen kurz bevorstehenden Anschlag stoppen. Das ist zwar eine Abwechslung, aber auch relativ langweilig. Die meiste Arbeit erledigen Rich und Patterson in Sekundenschnelle am Computer - wobei die "Blindspot"-Macher sie mal wieder als unfehlbare Götter auf ihrem Gebiet darstellen (Reade: "Any idea what her [die Diebin der NSA-Technologie; Anm. d. Red.] real identity is?" Patterson: "Well, she's done some serious scrubbing to bury that. I mean, she's... good." Rich: "But she's no you." Patterson: "She's no me."). Die restlichen Ermittlungen konzentrieren sich dann auf einen Undercover-Einsatz bei einer Hacker-Party. Zum wiederholten Mal müssen FBI Assistant Director Edgar Reade (Rob Brown), Tasha Zapata (Audrey Esparza) und Patterson im Büro bleiben - obwohl Letztgenannte Hackerin ist - während Jane und Weller die Welt retten. Immerhin spielt die Beziehung der beiden in dieser Folge keine Rolle, was nach dem melodramatischen Liebes-Wirrwarr der letzten Wochen eine willkommene Abwechslung ist. Der Fall ist dennoch extrem langatmig und weit hergeholt, was vor allem an der Antagonistin liegt. Eine bekannte Hackerin (Molly Bernard) hat sich unter dem Pseudonym Betty Dupree bei der NSA eingeschlichen und die Waffe gestohlen. Zu Beginn der Episode sieht der Zuschauer, wie unglaublich clever und konzentriert sie das angestellt hat. Von dieser Selbstsicherheit und Intelligenz ist im weiteren Verlauf nichts mehr zu sehen. Sie wirkt total zerstreut, fast dümmlich und taucht bei der Party in einem Outfit auf, das aussieht, als wolle sie sich für eine Rolle in der "Rocky Horror Show" bewerben. Wie eine ernst zu nehmende Gefahr wirkt sie beim besten Willen nicht. Ihr cartoonhaftes Aussehen und Benehmen erinnern an Kathy Gustafson, die überzeichnete, unglaubwürdige Gegenspielerin in der dritten Folge dieser Staffel.
2. Neuer Nachschub an Konflikten
"Blindspot" scheint die Devise zu vertreten, dass jeder Charakter mindestens ein schwerwiegendes Trauma oder Problem haben muss. In "Warning Shot" werden gleich mehrere Leichen aus dem Keller geholt. Zapata erfährt, dass Reades Freundin Megan Butani (Reshma Shetty) illegal in den Vereinigten Staaten ist und das Land daher nicht verlassen kann. Ich finde es gut, dass die Serie Position bezieht und klare Worte gegen die US-amerikanische Politik findet (Meg: "I've gone to College. I've paid taxes. I've worked at two high-profile newspapers without being discovered. But everything that I do, it's a roll of the dice." Zapata: "That's a horrible way to live." Meg: "But not as bad as the idea of being shipped off to a place that I barely remember. This is my home."). Es erklärt auch, wieso sich Meg so leidenschaftlich für Flüchtlinge engagiert. Allerdings ist es auch ein weiteres Drama, das sich wohl durch den Rest der Staffel ziehen wird - vor allem nachdem Reade am Ende der Folge um die Hand seiner Freundin angehalten hat. Es gibt schon mehr als genug von diesen Konflikten. Ein weiterer bahnt sich bei Zapata an. Zum einen muss sie die Verlobung ihres Schwarms verkraften, zum anderen ist sie in ein geheimes CIA-Projekt involviert, das sie, Nas zufolge, bei ihren FBI-Kollegen extrem unbeliebt machen wird.
3. Blake ist nicht so naiv wie sie scheint
Blake behält beim Pokerspiel immer die Oberhand
Foto: NBC
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Bislang war sie vor allem Romans (Luke Mitchell) Mittel zum Zweck, um ihrem Vater, dem omnipräsenten Bösewicht Hank Crawford (David Morse), nahe zu kommen. In dieser Folge nimmt sie erstmals eine größere Rolle ein als ihr Freund und zeigt, dass sie mehr ist, als eine hübsche, reiche Tochter. Blake handelt im Auftrag ihres Vaters und beherrscht es augenscheinlich, Menschen zu manipulieren - auch wenn sie dabei dem Klischee der schönen, sexy Verführerin aus einem Macho-Agentenfilm entspricht. Es wirft die wirklich interessante Frage auf, inwieweit sie über die Machenschaften ihrer Familie Bescheid weiß und zu welchem Grad sie darin verwickelt ist. Es wäre wirklich eine clevere Wendung, wenn Romans Endziel nicht Hank, sondern Blake wäre. Mit "Sandstorm"-Terroristin Shepherd und der durchtriebenen ehemaligen FBI-Direktorin Hirst hatte "Blindspot" immerhin schon zwei starke, weibliche Antagonisten. Es wäre ein noch besserer Twist, wenn Roman nicht das ultimative Mastermind wäre, sondern unwissentlich einem Plan der Crawford-Familie folgt - Blake spielt mit ihm, nicht anders herum.
Fazit
"Warning Shot" ist eine durchschnittliche Folge, die im Hinblick auf die episodenübergreifende Geschichte auf der Stelle tritt. Der Fall ist langatmig, unstimmig und wirkt durch die unglaubwürdige Antagonistin wie eine Parodie. Dabei wäre genug Zeit für eine solide Handlung, da angenehmerweise viele persönliche Konflikte nur kurz angesprochen werden und keine zentralen Rollen spielen. Allerdings kommen auf der anderen Seite gleich drei neue dramatische Themen dazu, die in den nächsten Wochen sicher noch breitgetreten werden. Zumindest eines davon ist jedoch vielversprechend. Hoffentlich wird diese Chance genutzt, um der ganzen Geschichte einen neuen Dreh zu geben.
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English
- The following text contains spoilers -
What was it about?
Nas Kamal (Archie Panjabi) was a permanent member of the FBI team during the second season. After a messed up mission she took all the blame, allowing her colleagues to continue their "Sandstorm" investigation. Suddenly she shows up at Jane Doe's (Jaimie Alexander) and Kurt Weller's (Sullivan Stapleton) doorstep. After being fired she secretly started working for the CIA and found out that a dangerous technology was stolen from the NSA. One of Jane's tattoos points to the missing artifact. Patterson (Ashley Johnson, Spooked) and Rich Dotcom (Ennis Esmer) figure out who took it, but they're too late. The potential weapon has already been sold in an online auction. Meanwhile Blake Crawford (Tori Anderson) tries to win over an old rival of her father for a business deal.
My opinion in three points
1. The genuinely boring case of the week
Sadly Nas (2.f.l.) is only back for one episode
Photo: NBC
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During the last few weeks the FBI usually had to prevent a bomb explosion. In comparison "Warning Shot" is pretty chill. The agents are hunting down a dangerous artifact, but they don't have to stop an imminent attack. That's a change, but pretty boring. Most of the work is done by Rich and Patterson within a few seconds - with the "Blindspot" creators once again illustrating them as impeccable Gods in their field (Reade: "Any idea what her [the thief of the NSA technology; editor's note] real identity is?" Patterson: "Well, she's done some serious scrubbing to bury that. I mean, she's... good." Rich: "But she's no you." Patterson: "She's no me."). The remaining investigation is focused on an undercover mission during a hacker party. FBI Assistant Director Edgar Reade (Rob Brown), Tasha Zapata (Audrey Esparza) and Patterson have to stay at the office once again - despite the latter being a hacker - while Jane and Weller save the world. At least their relationship isn't addressed, that's a nice change after all that melodramatic love muddle during the last weeks. Yet the case is very lengthy and far-fetched, mainly because of the antagonist. A famous hacker (Molly Bernard) has infiltrated the NSA by using the pseudonym Betty Dupree and stolen the weapon. At the beginning of the episode the viewer witnesses how she did it - incredibly clever and focused. Later there is nothing left of this self-confidence and intelligence. She seems totally absentminded, almost foolish and shows up at the party wearing an outfit which looks like she wants to audition for the "Rocky Horror Show". She definetly doesn't feel like a serious threat. Her cartoonish appearance and behavior reminds me of Kathy Gustafson, the exaggerated, implausible opponent who appeared in this season's third episode.
2. A new supply of conflicts
It seems to be "Blindspot's" motto that every character needs at least one serious trauma or problem. "Warning Shot" takes quite a few skeletons out of the closet. Zapata learns that Reade's girlfriend Megan Butani (Reshma Shetty) is illegally in the United States and therefore can't leave the country. I really like the series taking up position and having a strong opinion on US-American politics (Meg: "I've gone to College. I've paid taxes. I've worked at two high-profile newspapers without being discovered. But everything that I do, it's a roll of the dice." Zapata: "That's a horrible way to live." Meg: "But not as bad as the idea of being shipped off to a place that I barely remember. This is my home."). It also explains why Meg is so passionate about helping refugees. Nevertheless it's another drama, which will be dragged through the rest of the season - especially after Reade proposed to his girlfriend in the end of this episode. There are already more than enough conflicts like that. Another one is in the making: For one thing Zapata has to bear her crush's engagement to someone else, for another thing she's involved in a secret CIA project which will make her extremely unpopular amongst her FBI colleagues, according to Nas.
3. Blake is not as naive as she seems
Blake holds the upper hand during the poker game
Photo: NBC
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So far she was mostly Roman's (Luke Mitchell) means to get close to her father, the ubiquitous bad guy Hank Crawford (David Morse). In this episode she has a larger role than her boyfriend for once and proves she's more than a pretty, rich daughter. Blake is acting on behalf of her father and evidently knows how to manipulate people - even though she matches the cliché of a beautiful, sexy temptress from a macho spy movie. It raises the interesting question how much she knows about her family's scheming and to what extent she's involved in it. It would be a clever twist if Roman's final goal wouldn't be Hank, but rather Blake. "Blindspot" already had two strong, female antagonists with "Sandstorm" terrorist Shepherd and the former FBI Director Hirst. It would be an even better turn if Roman wasn't the ultimate mastermind and instead unknowingly follows a plan by the Crawford family - Blake actually playing him, not the other way around.
Conclusion
"Warning Shot" is a mediocre episode, not making any progress in terms of the overlapping story arc. The case of the week is lengthy, inconsistent and feels like a parody due to the weird antagonist. There would have been enough time for a solid storyline, because fortunately most personal conflicts are just briefly mentioned and don't play a pivotal role. At the same time three new dramatic topics are added which will probably be flogged to death within the next few weeks. At least one of them is promising. Hopefully this opportunity will be used to give the entire story a new spin.
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