The following review of the "Blindspot" episode "Everlasting" (S03E14) is also available in English. Please scroll down for the English version.
Deutsch
- Der folgende Text enthält Spoiler -
Worum geht es?
Pattersons (Ashley Johnson, Spooked) Morgen beginnt stressig: Zuerst wird sie von ihrem Trompete spielenden Nachbarn geweckt, dann flirtet der nerdige Wissenschaftler Jack Izenberg (Bryce Pinkham) im Aufzug mit ihr. Es gibt jedoch auch gute Neuigkeiten: Ihre Kollegin Afreen (Ami Sheth) hat ein weiteres Tattoo-Rätsel gelöst. Es deutet auf drei US Marines, die angeblich am selben Tag an einer Überdosis Drogen gestorben sind. Das FBI-Team vermutet eine Verschwörung und will die Asche der Toten untersuchen lassen. Bei der Untersuchung explodiert eine Zentrifuge direkt neben Patterson.... die durch die Trompete ihres Nachbarns geweckt wird. Von da an steckt die Chefin der FBI Forensic Science Unit in einer Zeitschleife fest und versucht herauszufinden, wer das Experiment manipuliert hat. Schließlich realisiert sie, dass alles nur in ihrem Kopf geschieht und sie eigentlich im Koma liegt.
Meine Meinung in drei Punkten
1. Täglich grüßt der trompetende Nachbar
Patterson (M.) hofft auf ein Happy End
Foto: NBC
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Irgendwie gibt es in fast jeder Serie, die länger als zwei Staffeln läuft, eine Folge, die so überhaupt nicht ins Konzept passt. Bei "seriösen" Sendungen ist es meistens eine Mystery- oder Fantasy-Einlage, wie auch in diesem Fall. Die Zeitschleife an sich ist eigentlich ganz interessant. Patterson findet jeden "Tag" eine neue Information heraus und erarbeitet sich langsam des Rätsels Lösung. Die Geschichte wird durch einen tollen, trockenen Humor aufgewertet (Zapata: "Are you blind? David [Pattersons in Staffel eins verstorbener Ex-Freund; Anm. d. Red.] is super cute and super smart." Patterson: "And super dead.") Die FBI-Agentin findet sich schnell mit ihrer neuen Situation ab und tobt sich richtig aus - beispielsweise schreit sie FBI Assistant Director Edgar Reade (Rob Brown) und Tasha Zapata (Audrey Esparza) aggressiv an: "You two love each other! Make it work!" Es bleibt jedoch leider nicht bei Ermittlungen und Beziehungstipps. Die "Tage" werden zunehmend seltsamer: Roman (Luke Mitchell) flirtet nackt mit Patterson im Aufzug, Jane Doe (Jaimie Alexander) und Kurt Weller (Sullivan Stapelton) tauschen die Rollen, das Team spielt den "Breakfast Club" nach... Die Szenen sind einfach nur seltsam und zum Fremdschämen. Es gibt einige schräge Momente, die damit erklärt werden, dass Pattersons Unterbewusstsein ihr auf die Sprünge helfen will. Die meisten haben aber keinerlei Nährwert für die Geschichte und sind einfach nur bizarr.
2. Die gefühlsduselige Lösung des Rätsels
Am Ende nimmt die Handlung dann noch eine melodramatische Wendung. Die Chefin der Science Unit stellt fest, dass sie trotz des gelösten Falls nicht aufwacht. Ihr ermordeter Ex-Freund David Wagner (Joe Dinicol), der von Sandstorm erschossene FBI-Direktor Sam Pellington (Dylan Baker) und ihr kürzlich getöteter Kollege Stuart (Jordan Johnson-Hinds) erklären, dass sie sich selbst vergeben muss, um ins Leben zurückzukehren. Diese Sequenz ist definitiv zu süßlich und rührselig. Auf der anderen Seite wirkt sie jedoch auch auf eine seltsame Art bedrohlich, da die drei Patterson fast dazu drängen, zu ihnen in den Aufzug zu steigen und nach oben zu fahren. Dagegen wirkt die Szene, in der Pattersons Ex-Freund Robert Borden (Ukweli Roach) sie gemeinsam mit David und ihrem Verehrer Jack therapeutisch zu ihrem Liebesleben befragt, schon fast normal. Wow, diese Episode ist wirklich, wirklich schräg...
3. Viele Gastauftritte und kaum Hauptcharaktere
Die "Blindspot"-Darsteller als "Breakfast Club"
Foto: Twitter/BlindspotRoom
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Wie schon angedeutet, häufen sich in "Everlasting" die Comebacks. Gleich vier Tote sind zurück, um Patterson bei ihrer Ermittlung zu unterstützen. Die Hauptcharaktere treten dafür in den Hintergrund. Während das Drama zwischen Jane und Weller die letzten Folgen dominierte, geht es diesmal fast ausschließlich um die nerdige Blondine (Patterson: "I am not in 'The Matrix'. This is just an extended episode of deja vu, which is a normal psychological phenomenon experienced by 96 percent of the population. [zu sich selbst] This is normal, this is just your parahippocampal gyrus activating in the presence of your fully-functioning prefrontal cortex."). Das Ehepaar hat in "Everlasting" wenige kurze Auftritte, Bösewicht Roman ist auch nur in einer Szene zu sehen. Tasha und Reade kommen etwas häufiger vor, aber auch sie tragen nur wenig zur Geschichte bei. Stattdessen trägt Patterson Großteile der Handlung allein. Das funktioniert dank Schauspielerin Ashley Johnson gut, da sie innerhalb weniger Sekunden eine ganze Palette unterschiedlicher Emotionen spielen kann. Dadurch wird die Zeitschleife nicht langweilig. Die Gastauftritte verstorbener Charaktere sind ebenfalls ein großes Plus. Der heldenhaft gestorbene FBI-Direktor Pellington wurde viel zu schnell vergessen. Er hatte diesen kleinen Abschied definitiv verdient. Wirklich berührend ist die Szene, in der Patterson sich bei Stuart für seine Mühe bedankt und sich dafür entschuldigt, dass sie seinen Tod nicht verhindern konnte. Es wäre noch schöner gewesen, wenn sie auch ihr furchtbares Verhalten ihm gegenüber angesprochen hätte. David hätte ich nicht noch einmal sehen müssen. Ich mochte ihn noch nie und die perfekte Geist-Version von ihm, die sich seine Ex-Freundin vorstellt, ist einfach nur unrealistisch und nervig. Mein Highlight waren jedoch die letzten Augenblicke der Folge. Im Juni hatte ich einige Punkte zusammengestellt, die ich mir für die dritte Staffel gewünscht habe (hier geht es zu dem Post). Einer davon war die Rückkehr von Borden - am liebsten nicht als Geist oder Rückblende, sondern quicklebendig. Das ist jetzt wahr geworden! Der Ex-Psychologe des FBI ist in der zweiten Staffel nicht gestorben und wird in kommenden Episoden wieder dabei sein. Endlich mal wieder ein bisschen Spannung! "Everlasting" hat jedoch nicht nur meinen Wunsch erfüllt, sondern auch die zahlreicher anderer Zuschauer. Es scheint fast so, als hätten sich die Drehbuchautoren durch die sozialen Medien gewühlt und versucht, so viele Fanträume wie nur möglich in die Folge zu packen. Daher wirkt sie vermutlich auch so schräg und inkompatibel.
Fazit
"Everlasting" ist keine gewöhnliche "Blindspot"-Episode und passt auch nicht zum Rest der Serie. Statt Ernsthaftigkeit und Logik sind die 45 Minuten vollgepackt mit Wunschvorstellungen der Fans, Gastauftritten fast vergessener Charaktere und bizarren Szenen. Einige witzige und emotionale Momente gibt es, doch sie fallen inmitten der überdrehten Skurrilität nicht auf. Der Fall der Woche und die persönlichen Geschichten der Hauptcharaktere gehen ebenfalls unter. Hier wäre es ratsam gewesen, wenn sich die Handlung auf einen Aspekt konzentriert hätte, anstatt so viele Ideen wie möglich unterzubringen. Dadurch wirkt die Folge gehetzt und unkoordiniert. Unterhaltsam ist sie dennoch, was fast ausschließlich dem vielfältige Spiel der Protagonistin zuzuschreiben ist. Die Rückkehr Robert Bordens und einige humorvolle Szenen tragen ebenfalls dazu bei, dass "Everlasting" zumindest mittelmäßig ist.
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English
- The following text contains spoilers -
What was it about?
Patterson's (Ashley Johnson, Spooked) morning is stressful: First she is woken up by her neighbor playing the trumpet, then nerdy scientist Jack Izenberg (Bryce Pinkham) flirts with her in an elevator. But there are also good news: Her colleague Afreen (Ami Sheth) solved another tattoo. It points to three US Marines, who supposedly died of an overdose on the same day. The FBI team suspects a complot and wants to examine the cremains. During the examination a centrifuge explodes while Patterson is standing next to it... waking up due to her neighbor's trumpet. From that point on the head of the FBI Forensic Science Unit is stuck in a time loop and tries to find out who manipulated the experiment. Eventually she realizes that everything is happening inside her head and she is actually in a coma.
My opinion in three points
1. Groundhog Day featuring a trumpeting neighbor
Patterson (m.) is hoping for a happy end
Photo: NBC
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Somehow every TV show, that lasts longer than two seasons, has an episode which doesn't fit into the concept at all. With "serious" programs it's usually a mystery or fantasy element - like in this case. The time loop itself is actually pretty interesting. Patterson figures out new information every "day" and thereby gets closer to finding an answer. The story is upgraded by great, dry sense of humor (Zapata: "Are you blind? David [Patterson's ex-boyfriend who died in season one; editor's note] is super cute and super smart." Patterson: "And super dead."). The agent accepts her situation quickly and rages herself out - such as screaming angrily at FBI Assistant Director Edgar Reade (Rob Brown) and Tasha Zapata (Audrey Esparza): "You two love each other! Make it work!" Sadly it's not just investigations and relationship advice. Each "day" is weirder than the last: Roman (Luke Mitchell) flirts with Patterson in an elevator while naked, Jane Doe (Jaimie Alexander) and Kurt Weller (Sullivan Stapelton) switch roles, the team poses as "The Breakfast Club"... The scenes are just bizarre and cringeworthy. Some peculiar moments are explained as Patterson's subconscious mind giving her clues. But most of them don't add any value to the story and are plain weird.
2. The sentimental answer to the problem
In the end the story takes a melodramatic turn. The head of the Science Unit notes that she didn't wake up even though she solved the case. Her murdered ex-boxfriend David Wagner (Joe Dinicol), the shot FBI Director Sam Pellington (Dylan Baker) and her recently killed coworker Stuart (Jordan Johnson-Hinds) explain that she has to forgive herself in order to come back to life again. The sequence is definitely too cutesy and sappy. On the other hand it also feels threatening in a strange way, because the three almost pressure Patterson into joining them in the elevator and going up. In comparison the scene, in which Patterson's ex-boyfriend Robert Borden (Ukweli Roach) is therapeutically questioning her, David and her admirer Jack about their love lifes, is almost normal. Wow, this episode is really, really weird...
3. Many guest appearances and few main characters
The "Blindspot" actors as "Breakfast Club"
Photo: Twitter/BlindspotRoom
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As mentioned earlier there are a lot of comebacks in "Everlasting". Four dead people are back in order to support Patterson during her investigation. In return the main characters take a back seat. During the last weeks the dominant storyline was the drama between Jane and Weller, this time it focuses on the nerdy blonde (Patterson: "I am not in 'The Matrix'. This is just an extended episode of deja vu, which is a normal psychological phenomenon experienced by 96 percent of the population. [to herself] This is normal, this is just your parahippocampal gyrus activating in the presence of your fully-functioning prefrontal cortex."). The married couple has a few short appearances in "Everlasting", antagonist Roman is also only in one scene. Tasha and Reade are a bit more present, but they don't have much impact on the story. Instead Patterson carries the majority of the plot by herself. Thanks to actress Ashley Johnson it works well, because she's able to play a whole variety of emotions within a few seconds. Thereby the time loop doesn't get boring. The guest appearances by dead characters are also a big plus. FBI Director Pellington who died heroically was forgotten way too fast. He definetely deserved this short farewell. One scene is especially touching: Patterson thanks Stuart for his work and apologizes that she couldn't prevent his death. It would've been even better if she had addressed her awful behavior towards him. I really didn't need to see David again. I never liked him and the perfect ghost-version of him, that his ex-girlfriend imagines, is just unrealistic and annoying. My highlight were the last moments of the episode. In June I put together some points that I hoped would happen during the third season (click here for the post). One of them was Borden's return - preferably not as a ghost or in a flashback, but alive. It came true! The former FBI psychologist didn't die in the second season and will be back in future episodes. Finally some suspense! "Everlasting" didn't just make my wish come true, but also the ones of a bunch of other viewers. It almost seems like the writers rummaged through social media and tried to put as many fan requests into the episode as possible. Maybe that's why it's so strange and incompatible.
Conclusion
"Everlasting" ist not an ordinary "Blindspot" episode and doesn't fit into the rest of the series. Instead of earnestness and logic the 45 minutes are packed with fan wishes, cameos by almost forgotten characters and bizzare scenes. There are some funny and emotional moments, but among all the hyped absurdity they barely attract attention. The case of the week and the main characters' personal stories also get lost in the shuffle. It would have been advisable to concentrate on one aspect instead of trying to fit in as many ideas as possible. As a result the episode feels rushed and uncoordinated. Nevertheless it's entertaining, which is mainly ascribable to the protagonist's multifaceted acting. Borden's return and some humorous scenes also play a part in making "Everlasting" at least mediocre.
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