"Netflix" bringt jeden Monat mehrere neue Eigenproduktionen heraus. In unserer Reihe "Kurzrezensionen" legen wir besonders Wert darauf, die vorzustellen, die nicht mit großen Werbeplakaten in allen deutschen Städten beworben werden. Laura hat euch bereits einige Original Filme des Streaming-Anbieters vorgestellt - darunter "iBoy", "Little Evil" und "The Incredible Jessica James" (klickt hier für Teil 1 und hier für Teil 2). Heute rezensiere ich drei weitere Filme. Klickt auf die Titel, um euch die Trailer anzuschauen.
Open House
Wer oder was lauert im Haus?
Foto: Netflix
|
Naomi und Logan wissen nicht, wie ihnen geschieht
Foto: Netflix
|
Man erfährt nie, was genau im Hintergrund lauerte
Foto: Netflix
|
Step Sisters
Jamilah ist hin- und hergerissen
Foto: Netflix
|
Jamilah (Megalyn Echikunwoke) ist Präsidentin ihrer schwarzen Studentinnenverbindung und choreographiert deren Stepptanzroutinen. Außerdem arbeitet sie für den Dekan (Robert Curtis Brown) ihres Colleges und plant, nach Harvard zu gehen, wo schon ihre erfolgreichen Eltern studiert haben. Um gute Chancen für die Aufnahme an der Elite-Universität zu haben, braucht sie deren Empfehlungsschreiben. Die beiden weigern sich jedoch, ihrer Tochter zu helfen, da sie sich den Platz selbst verdienen soll. Dekan Berman hat ebenfalls in Harvard studiert und bietet an, ein gutes Wort für Jamilah einzulegen. Die Bedingung: Sie soll den Ruf einer anderen Studentinnenverbindung wiederherstellen, indem sie sie zum Sieg bei einem Stepptanzturnier führt. Allerdings besteht die Schwesternschaft fast ausschließlich aus weißen, feierwütigen Mädchen - darunter die arrogante Präsidentin Danielle (Lyndon Smith), Jamilahs Freundin Beth (Eden Sher) und die trottelige Südstaatlerin Libby (Gage Golightly). Jamilah beginnt die mehr oder weniger willige Gruppe zu trainieren, erzählt ihrer eigenen Verbindung aber nicht, dass sie die schwarze Tradition mit Weißen teilt.
Mehr Stereotyp als diese Outfits geht nicht!
Foto: Netflix
|
Danielle (l.) & Jamilah können sich schwer einigen
Foto: Netflix
|
When We First Met
Noah (r.) ist in der Friendzone
Foto: Netflix
|
Noah (Adam Devine) hat in der Halloween-Nacht 2014 seine große Liebe Avery (Alexandra Daddario) kennengelernt. Für ihn war es das perfekte erste Date, für sie der Beginn einer wunderbaren Freundschaft. Nur einen Tag später begegnete Avery ihrem Traummann Ethan (Robbie Amell), wodurch Noah nie die Chance hatte, ihr seine Gefühle zu gestehen. Drei Jahre später, auf der Verlobungsfeier der beiden, betrinkt er sich hemmungslos und landet schließlich in dem Fotoautomaten, in dem er Halloween 2014 mit Avery gewesen war. Er wirft eine Münze ein und wünscht, er könne sein damaliges Verhalten ändern. Im nächsten Moment wacht er in seinem Bett auf - am Morgen des 31. Oktobers 2014. Noah setzt nun alles daran, das Herz seiner großen Liebe zu erobern. Nach jedem Versuch wacht er wieder in der Gegenwart auf und erfährt, welche Konsequenzen seine Entscheidungen hatten. Er muss jedoch feststellen, dass er damit nicht nur sein und Averys Leben, sondern auch das von ihren besten Freunden Max (Andrew Bachelor) und Carrie (Shelley Hennig) sowie das von Ethan verändert.
Dieser Automat kann mehr, als nur Fotos machen
Foto: Netfllix
|
Filme über Zeitreisen und -schleifen gibt es wie Sand am Meer, dennoch ist "When We First Met" wirklich unterhaltsam. Das liegt vor allem an Hauptdarsteller Adam Devine, der in seiner Rolle aufgeht und keinerlei Scheu hat, wie ein Depp dazustehen. Noah ist ein sympathischer Charakter, der sich seiner Liebsten angenehmerweise nicht allzu sehr aufdrängt, sondern stattdessen ehrlich versucht, ihr Herz zu erobern. Was "When We First Met" von anderen, ähnlichen Filmen unterscheidet, ist die realistische Stimmung, denn es wird völlig auf unnötiges Drama verzichtet. Die Charaktere haben keine schockierenden Geheimnisse und machen sich auch nicht gegenseitig das Leben schwer. Noah ist beispielsweise neidisch auf Ethan, verhält sich ihm gegenüber aber dennoch freundlich und versucht nie, ihm Avery in der Gegenwart auszuspannen. Auf rührselige Romantik und langatmige Weisheiten - à la "Bleib dir selbst treu!" - wird ebenfalls verzichtet.
Ob Noah als "American Dream" Erfolg hat?
Foto: Netflix
|
Stattdessen konzentriert sich der Film voll und ganz auf den Humor. Der ist angenehm dezent und rutscht nur vereinzelt in den Klamauk ab - beispielsweise wenn Carrie Noah mit einer Zimmerpflanze verprügelt, weil sie ihn für einen Stalker hält. Es gibt auch viele kleine, witzige Running Gags, wie Noahs wechselnde Kostümwahl. Je nachdem, wie er Avery erobern will, entscheidet er sich für eine andere Halloween-Verkleidung. Als er ihr beispielsweise beweisen will, dass er ein Softie ist, geht er als "American Dream" - in seinem Fall Pyjama und Schlafbrille im Design der amerikanischen Flagge. Die anderen Gäste auf der Party haben übrigens ähnlich kreative und witzige Kostüme, da lohnt es sich, hinzugucken. Es zahlt sich ebenfalls aus, den Film bis zum Schluss zu schauen, denn er endet nicht so, wie man es im ersten Moment glauben könnte. Drehbuchautor John Whittington setzt "When We First Met" von anderen romantischen Komödien ab und wählt nicht den offensichtlichsten Ausgang. Zugegeben, der Umschwung wirkt nicht ganz so ungezwungen und nachvollziehbar wie der Rest der Handlung, dennoch ist es schön, etwas Kreativität in einem sonst eher festgefahrenen Genre zu sehen.
Das waren meine "Netflix"-Kurzrezensionen. Da der Streaming-Anbieter immer wieder neue Serien und Staffeln herausbringt, wird es sicher nicht der letzte Beitrag zu diesem Thema sein. Alle Posts zum Thema "Netflix" findet ihr hier.
0 Kommentare:
Kommentar veröffentlichen