Samstag, 3. Februar 2018

Blindspot: Staffel 3, Folge 12 - Kurzrezension [D/E]

The following review of the "Blindspot" episode "Two Legendary Chums" (S03E12) is also available in English. Please scroll down for the English version.

Deutsch


- Der folgende Text enthält Spoiler -

Worum geht es?

Roman (Luke Mitchell) hat Patterson (Ashley Johnson, Spooked) ein Video zukommen lassen, in dem er ihr einen Hinweis gibt, wie sie ein weiteres Tattoo lösen kann. Es deutet auf Kurt Wellers (Sullivan Stapleton) ehemaligen FBI-Partner Donald Shipley (Darren Goldstein). Der ist gerade in einem Undercover-Auftrag unterwegs, als Kurt ihn aufsucht. Spontan nimmt er ebenfalls an der Aktion teil und gibt sich als Experte für elektromagnetische Waffen aus. Die infiltrierten Kriminellen wollen einen geheimen unterirdischen Bunker lahmlegen, von dem aus der US-amerikanische Geldtransfer überwacht wird. Auf diesem Weg ermöglichen sie es Hank Crawford (David Morse), unbemerkt Land in Marokko zu kaufen. Währenddessen versucht Tasha Zapata (Audrey Esparza) mehr über den Milliardär von der ehemaligen FBI-Direktorin Eleanor Hirst (Mary Stuart Masterson) zu erfahren. 


Meine Meinung in drei Punkten

1. Hank Crawford hängt überall mit drin

Hank Crawford (l.) durchschaut Roman nicht
Foto: Screenshot
Generell finde ich es nicht schlecht, wenn ein gemeinsamer Faktor viele einzelne Geschichten verbindet. Bei "Blindspot" wird das jedoch definitiv überstrapaziert. Crawford ist eine Schlüsselfigur in den neuen Tattoo-Fällen. Nun soll er auch noch dafür verantwortlich sein, dass Jane Does (Jaimie Alexander) Tochter Avery (Kristina Reyes) mit Roman gemeinsame Sache gemacht hat (Jane: "We don't know Avery or what she's capable of."). Ihr Adoptivvater hat sich umgebracht, nachdem der Milliardär ihn gefeuert hatte. Allerdings wurde seine Leiche nie gefunden - da "Blindspot" immer den offensichtlichsten Weg wählt, ist er entweder noch am Leben oder wurde umgebracht. Wie dem auch sei, es ist unglaubwürdig, dass alle Aspekte der Serie irgendwie miteinander in Verbindung stehen und das alles immer genauso funktioniert, wie Roman es vor der aktuellen Staffel geplant hat: Victor (Anthony Lemke) bemerkt nicht, dass sein Handy ausgetauscht wurde; Crawford weiß, einer seiner Männer hat mit dem FBI gesprochen hat und zieht seinen Plan trotzdem durch; ausgerechnet Donald Shipley wird von den Kriminellen rekrutiert... Die ganze Geschichte um Roman wirkt sehr konstruiert. In einer Szene entgegnet er Crawford: "Just doing my job." Dabei wurde er als Blakes (Tori Anderson) persönlicher Bodyguard angestellt. Das macht genauso wenig Sinn wie die Tatsache, dass der Milliardär ihm am Ende den Auftrag gibt, Jane, Weller, Tasha, Patterson und Edgar Reade (Rob Brown) umzubringen. Was soll das bitte bringen? Wenn der Assistant Director des FBI, der Kopf der Forensic Science Unit, zwei FBI-Agenten und eine CIA-Agentin, die alle am selben Fall arbeiten, plötzlich sterben, erregt das unglaublich viel Aufmerksamkeit. Anstelle die Ermittlungen gegen sich zu stoppen, würde Crawford sie nur zusätzlich anheizen.

2. Kurt ist unbesiegbar

Ebenso unglaubwürdig ist Wellers Undercover-Einsatz. Er hat zu Beginn keine Ahnung, worum es überhaupt geht, stellt den Kriminellen auffallend viele neugierige Fragen und muss innerhalb weniger Stunden lernen, eine elektromagnetische Waffe zusammenzubauen. Trotzdem wird er sofort mit auf die extrem wichtige Mission genommen, niemand prüft seine Identität oder misstraut ihm. Er und Don haben nur Pistolen, schaffen es aber dennoch, mehrere Terroristen mit Maschinengewehren umzubringen. Später ist Kurt dann alleine im Kampf gegen die verbleibenden, schwer bewaffneten Schützen - und besiegt sie mithilfe von selbstgebauten Fallen und Ästen. In der wohl lächerlichsten Szene entdecken die Kriminellen Kurts Rucksack, der unübersehbar drapiert an einem Baum liegt und denken, er habe ihn dort zurückgelassen. Sie gehen alle darauf zu, nur um von Weller überrascht zu werden und in der Tasche Zweige anstelle des wichtigen Waffenteils zu finden. So eine Situation findet man normalerweise in einem Krimi für Kinder oder in einer Komödie. In den ersten beiden Staffeln war "Blindspot" auch nicht realistisch, aber solche Spielchen und übertriebene Heldentaten gab es sonst nicht. 

3. Showdown zwischen Zapata und Hirst

Zwei starke Persönlichkeiten treffen aufeinander
Foto: Screenshot
Den einzigen Lichtblick der Folge stellt die Konfrontation zwischen Tasha und der ehemaligen FBI-Direktorin dar. Obwohl Hirst in einem dreckigen CIA-Geheimgefängnis festgehalten wird, strahlt sie noch immer einen gewissen Stolz und Eleganz aus. Beide Frauen sind eigensinnig, relativ skrupellos und loyal gegenüber ihrem Auftraggeber. Daher ist die Begegnung zwischen ihnen - in einer dunklen, wenig vertrauenerweckenden Umgebung - wirklich aufregend. Das Highlight ist definitiv die Szene, in der Hirst Tasha die Wahrheit an den Kopf wirft: Ihr Job bei der CIA ist keinen Deut besser, als für Crawford zu arbeiten (Zapata: "You crossed the line." Hirst: "When you were a rookie cop, did you ever think you would drug and interrogate a suspect without a trial, a lawyer or rights? I mean, what would you even call that? The line isn't fixed. The more you push it, the more it moves."). Die Diskussion der beiden ist die einzige wirklich spannende Szene der Folge und auch die einzige emotionale. Als Zapata den Wahrheitsgehalt des Vorwurfes erkennt, ist der Schock und die Angst in ihren Augen unübersehbar. Ich bin neugierig, wie sich dieser neue Gedanke auf ihre Arbeitsmoral auswirken wird. Leider wird dieser Handlung deutlich weniger Zeit gewidmet als den Geschichten um Kurt und Crawford, dabei ist sie viel besser geschauspielert und wirft spannendere Fragen auf (Beispielsweise: Wie hoch steht Zapata in der CIA-Rangordnung? Immerhin darf sie alleine Verhöre in einem offiziell nicht existierenden Versteck führen und dabei eine bislang nicht getestete Droge verwenden.).

Fazit

"Two Legendary Chums" ist - wie die bisherigen Folgen in diesem Jahr - passabel, aber weit abgeschlagen hinter den Episoden der ersten beiden Staffeln. Erneut wirkt die Handlung überfrachtet, da es zu viele Nebengeschichten gibt. Immerhin liegt zum ersten Mal seit einigen Wochen der Fokus nicht auf Avery oder Janes und Wellers Beziehung. Von den drei Schauplätzen ist jedoch nur einer wirklich spannend. Die anderen beiden verlieren sich in Beweihräucherungen der Hauptcharaktere und unglaubwürdigen Szenarien. Drei Protagonisten, Reade, Patterson und Jane, kommen währenddessen kaum vor und haben nicht einmal die Chance, ihre persönlichen Angelegenheiten aus der vorherigen Folge "Technology Wizards" zu regeln. Dafür, dass schon mehr als die Hälfte der Staffel vorüber ist, tritt die Episode sehr auf der Stelle.


Hinweis: Da NBC die olympischen Winterspiele überträgt, läuft die nächste Folge erst wieder am 02. März. Wundert euch also nicht, wenn für den Rest des Monats keine "Blindspot"-Rezensionen bei uns erscheinen.

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English


- The following text contains spoilers -

What was it about?

Roman (Luke Mitchell) sent Patterson (Ashley Johnson, Spooked) a video containing a clue how to solve another tattoo. It leads them to Kurt Weller's (Sullivan Stapleton) former FBI partner Donald Shipley (Darren Goldstein), who is currently on an undercover mission. Kurt spontaneously joins him and poses as an electromagnetic weapons expert. The infiltrated criminals want to jam an underground bunker, where the US-American money transfer is being supervised. In this way they want to make it possible for Hank Crawford (David Morse) to buy land in Morocco without being noticed. Meanwhile Tasha Zapata (Audrey Esparza) tries to get more information about the billionaire from the former FBI Director Eleanor Hirst (Mary Stuart Masterson).


My opinion in three points

1. Hank Crawford is in on everything

Crawford (l.) can't see through Roman's game
Photo: Screenshot
Generally I think it's not a bad idea to have one common factor that connects a lot of different stories. But "Blindspot" is really overstraining it. Crawford is a key character in the new tattoo cases. Now he's also supposed to be responsible that Jane Doe's (Jaimie Alexander) daughter Avery (Kristina Reyes) was working with Roman (Jane: "We don't know Avery or what she's capable of."). Her adoptive father killed himself after the billionaire fired him. However his body was never found - "Blindspot" always chooses the most obvious path, so he's either still alive or was killed. Any way it's implausible that all aspects of the series are connected somehow and that everything works out just like Roman planned it: Victor (Anthony Lemke) doesn't notice his cell phone was replaced; Crawford knows that one of his men talked to the FBI, still he pulls through with his plan; Donald Shipley of all people gets recruited by the criminals... Roman's entire story seems very artificial. In one scene he tells Crawford: "Just doing my job." And yet he was actually hired to be Blake's (Tori Anderson) personal bodyguard. That doesn't make sense, just like the fact that the billionaire eventually gives him the order to kill Jane, Weller, Tasha, Patterson and Edgar Reade (Rob Brown). What is the point of that? It would attract a lot of attention if the FBI Assistant Director, the head of the Forensic Science Unit, two FBI agents and a CIA agent, all working the same case, suddenly died. Instead of stopping the investigation against him, Crawford would encourage it.

2. Kurt is invincible

Weller's undercover operation is just as implausible. Initially he doesn't even know what it's about, he keeps asking the criminals nosy questions and has to learn within a few hours how to put together a electromagnetic weapon. Yet they immediately take him on the very important mission, no one checks his identity or distrusts him. He and Don only have pistols, but still manage to kill a bunch of terrorists with machine-guns. In the end Kurt has to fight alone against the remaining armed people - and wins by using homemade traps and branches. In the most ridiculous scene the criminals find Kurt's backpack, which is strikingly draped at the bottom of a tree and think he left it there. They go towards it, just to be attacked by Weller and realize that the bag contains branches instead of the important weapon piece. You usually find a situation like this in a crime show for kids or in a comedy. "Blindspot's" first two seasons were also not realistic, but they didn't have this kind of games or exaggerated acts of heroism.

3. Showdown between Zapata and Hirst

Two strong personalities encounter each other
Photo: Screenshot
The episode's only ray of hope is the confrontation between Tasha and the former FBI Director. Hirst is locked up at a dirty CIA black site, but she still radiates pride and elegance. Both women are headstrong, pretty ruthless and loyal to their employer. That's why their encounter - in a dark, not much confidence-inspiring location - is really thrilling. The highlight is a scene in which Hirst throws the truth at Zapata: Her job at the CIA is not one jot better than working for Crawford (Zapata: "You crossed the line." Hirst: "When you were a rookie cop, did you ever think you would drug and interrogate a suspect without a trial, a lawyer or rights? I mean, what would you even call that? The line isn't fixed. The more you push it, the more it moves."). Their discussion is the only exciting scene in the episode and also the only emotional one. When Zapata realizes that her former boss is right, the shock and fear in her eyes is striking. I'm curious how that thought is going to influence her work ethics in the future. Sadly there's way less time spend on this plot than Kurt's and Crawford's stories, even though it's better acted and raises more interesting questions (Like: What rank does Zapata have in the CIA? After all she is allowed to interrogate someone alone at an officially non-existent hideout and use a drug, that hasn't been tested yet.).

Conclusion

"Two Legendary Chums" is - like all episodes in this year so far - okay, but lags far behind the first two seasons'. Again the plot is overloaded with too many subplots. At least for the first time in weeks it's not focussed on Avery or Jane's and Weller's relationship. But out of the three settings only one is actually thrilling. The other two get lost in implausible scenarios and adulation of its main characters. Three protagonists, Reade, Patterson und Jane, are rarely mentioned and don't even have the chance to sort out their personal matters from last week's episode "Technology Wizards". Considering that it's already the second half of the season, the episode doesn't really make any progress.


Please note: NBC is broadcasting the Winter Olympics, therefore the next episode will be on 2nd of March. So don't be surprised if we won't post another "Blindspot" review this month.
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