In unserem siebten Teil der Reihe "Kinderserien der 2000er" werden wir erneut einen Blick auf verschiedene Realserien werfen, die wir in unserer Kindheit angeschaut haben. Die vorherigen Beiträge, in denen wir über Sendungen wie "Disneys Große Pause", "Powerpuff Girls" oder "H2O - Plötzlich Meerjungfrau" diskutieren, findet ihr hier. Dieser Post gehört zur Rubrik "Watch.Read.Discuss.", bei der wir Autoren uns mit demselben Thema beschäftigen.
Klickt auf die Titel, um euch die Intros anzuschauen.
Katrin
Zoey 101
Zoey selbst mochte ich nie
Foto: Nickelodeon
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Im Fokus der Nickelodeon-Serie steht die "Pacific Coast Academy", kurz PCA, ein Internat in Kalifornien: Kaum Unterricht, tolle Zimmer, weitläufiges Areal, direkt am Strand und viele coole Aktivitäten - der Traum aller 2000er-Teenies. Zoey Brooks (Jamie Lynn Spears) ist eins der ersten Mädchen, die auf der vormals reinen Jungenschule angemeldet werden. Ihr Bruder Dustin (Paul Butcher) ist dort bereits Schüler und gar nicht glücklich darüber, dass seine große Schwester ihn vor seinen Kumpels bloßstellt. Zoey schließt schnell Freundschaft mit Dana Cruz (Kristin Herrera), Nicole Bristow (Alexa Nikolas), Chase Matthews (Sean Flynn), Michael Barret (Christopher Massey), Logan Reese (Matthew Underwood) und Quinn Pensky (Erin Sanders) - später kommen noch Lola Martinez (Victoria Justice) und James Garret (Austin Butler) dazu. Sie haben nicht viel gemeinsam, halten aber stets zusammen, wenn es um Schulstress, Liebeleien, Probleme oder Kummer geht.
"Zoey 101" war eine der Serien, die praktisch jeder geguckt hat. Sie zählt nicht zu meinen allerliebsten, aber ich habe sie wirklich gerne verfolgt. Dabei fand ich die meisten der PCA-Schüler unglaublich nervig. Ich kann Charaktere nicht leiden, deren Haupteigenschaft es ist, alles perfekt zu machen und alle anderen "auf den richtigen Weg zu führen". Zoey ist der Inbegriff dessen: Sie wird in mehrere Sportteams geholt, obwohl sie vorher nie trainiert hat; alle Mädchen wollen ihre Freundinnen sein; alle Jungs wollen sie daten; die Erwachsenen auf dem Campus wenden sich regelmäßig hilfesuchend an sie und sie macht alle Probleme zu ihren eigenen. So viel Perfektion ist langweilig und unglaubwürdig. Der einzige Charakter, der sie in diesen Punkten noch übertrifft, ist Chase. Seine einzige Funktion in der Serie ist es, bis über beide Ohren verliebt in Zoey zu sein. Dabei haben die beiden null Chemie und wirken auch sonst sehr blutleer. Cool fand ich hingegen Quinn, die sich mit ihrer Leidenschaft für die MINT-Fächer und ihrer "Mir-ist-egal-was-die-anderen-denken"-Einstellung deutlich von anderen weiblichen Figuren in Teenie-Sendungen abhebt. Die Probleme der PCA-Schüler spielen zwar manchmal in einer eigenen Liga (In einer Folge werden die Hauptcharaktere von einem Geist verfolgt und in einer anderen gibt es einen Wettbewerb, bei dem die Kinder einen Flug im Privatjet gewinnen können.), aber sind in den meisten Fällen nachvollziehbar, sodass man sich als Zuschauer mit den Figuren identifizieren kann.
Laura: "Zoey 101" habe ich damals super gerne geschaut. Ich fand das Setting auch immer richtig cool. Wer würde denn nicht an so einer coolen Schule unterrichtet werden? Allerdings ging es mir bei den Charakteren ähnlich wie Katrin. Zoey zählte nie zu meinen Lieblingsfiguren und die Liebesgeschichte mit ihr und Chase hat sich definitiv zu oft im Kreis gedreht, ohne sich ansatzweise weiterzuentwickeln. Deshalb war ich davon irgendwann nur noch genervt. Ansonsten haben mir die meisten anderen Charaktere aber gefallen. Außerdem mochte ich den Humor der Serie, auch wenn er manchmal etwas übertrieben war.
Die Pfefferkörner
Das Original: Cem, Jana, Vivi, Fiete & Natascha (v.l.) Foto: NDR/KiKA |
Ende Dezember 1999 wurde die erste Folge der populären KiKA-Sendung ausgestrahlt. Es geht um eine Gruppe junger Detektive, die regelmäßig in Kriminalfälle verwickelt werden und diese selbstständig aufklären. In den ersten Episoden bestanden "Die Pfefferkörner" aus Anführer Fiete Overbeck (Julian Paeth), seiner kleinen Schwester Vivi (Aglaja Brix), seiner Freundin Natascha (Vijnessa Ferkic) sowie den späteren Stiefgeschwistern Jana Holstein-Coutré (Anna-Elena Herzog) und Cem Gülec (İhsan Ay). Mittlerweile ermitteln Mia Goldman (Marleen Quentin), ihre Schwester Alice (Emilia Flint), Johannes von Wied–Litzow (Luke Matt Röntgen), Bennet Jansen (Ruben Storck) und Lisha Schulze (Emma Roth) in der vierzehnten Staffel. Sie sind die neunte Generation Junior-Detektive und wurden zum ersten Mal nicht in der Serie, sondern in einem dazugehörigen Kinofilm vorgestellt.
Beim Recherchieren ist mir bewusst geworden, dass die aktuellen "Pfefferkörner" noch gar nicht geboren waren, als die erste Folge ausgestrahlt wurde - zum Teil waren sie erst bei der fünften Staffel auf der Welt. Einerseits fühle ich mich bei dem Gedanken wirklich alt, andererseits ist es cool, dass sich die Serie so lange gehalten hat und noch immer Millionen von Kindern begeistert. Einer der Gründe dafür ist, dass sich die Geschichten weiterentwickeln. Die Sendung hat immer Themen angesprochen, mit denen viele junge Zuschauer sonst nicht oder selten in Berührung gekommen sind - schon gar nicht im KiKA-Programm. In meiner Generation gab es zum Beispiel eine Folge, in der Fietes Eltern ihn und Natascha im Bett erwischt haben, in einer anderen wurde nach Pflegeeltern für ein verwaistes Mädchen gesucht. 2017 gab es Themen wie das Mobbing einer Transgender-Schülerin und die Situation von unbegleiteten Minderjährigen in Flüchtlingsheimen. Ich finde es klasse, dass sich die Sendung über all die Jahre hinweg an der Lebenssituation der Zuschauer orientiert hat und immer realistisch geblieben ist. Zwar wurden nie so krasse Szenarien angesprochen wie bei der anderen KiKA-Reihe "Krimi.de", aber "Die Pfefferkörner" richten sich auch an eine etwas jüngere Zielgruppe. Ich habe die Serie jedenfalls geliebt, da ich mich gut mit den Hauptcharakteren identifizieren konnte und es immer toll fand, wie sie aus ihrer eigenen Motivation, Kraft und Intelligenz heraus Fälle gelöst haben.
Beim Recherchieren ist mir bewusst geworden, dass die aktuellen "Pfefferkörner" noch gar nicht geboren waren, als die erste Folge ausgestrahlt wurde - zum Teil waren sie erst bei der fünften Staffel auf der Welt. Einerseits fühle ich mich bei dem Gedanken wirklich alt, andererseits ist es cool, dass sich die Serie so lange gehalten hat und noch immer Millionen von Kindern begeistert. Einer der Gründe dafür ist, dass sich die Geschichten weiterentwickeln. Die Sendung hat immer Themen angesprochen, mit denen viele junge Zuschauer sonst nicht oder selten in Berührung gekommen sind - schon gar nicht im KiKA-Programm. In meiner Generation gab es zum Beispiel eine Folge, in der Fietes Eltern ihn und Natascha im Bett erwischt haben, in einer anderen wurde nach Pflegeeltern für ein verwaistes Mädchen gesucht. 2017 gab es Themen wie das Mobbing einer Transgender-Schülerin und die Situation von unbegleiteten Minderjährigen in Flüchtlingsheimen. Ich finde es klasse, dass sich die Sendung über all die Jahre hinweg an der Lebenssituation der Zuschauer orientiert hat und immer realistisch geblieben ist. Zwar wurden nie so krasse Szenarien angesprochen wie bei der anderen KiKA-Reihe "Krimi.de", aber "Die Pfefferkörner" richten sich auch an eine etwas jüngere Zielgruppe. Ich habe die Serie jedenfalls geliebt, da ich mich gut mit den Hauptcharakteren identifizieren konnte und es immer toll fand, wie sie aus ihrer eigenen Motivation, Kraft und Intelligenz heraus Fälle gelöst haben.
Laura: Diese Sendung habe ich damals richtig gerne geschaut und mir persönlich hat sie auch immer besser gefallen als "Krimi.de". Das lag wahrscheinlich daran, dass ich die Charaktere sehr sympathisch fand und die Fälle immer spannend. Ich kann mich jedenfalls noch daran erinnern, dass ich keine Folge verpassen wollte. Als es doch mal passiert ist, war ich ziemlich traurig - damals gab es schließlich noch nicht die Möglichkeit, die Episoden einfach so im Internet anzuschauen.
Laura
Clarissa
Clarissa ist bekannt für ihren bunten Kleidungsstil Foto: Nickelodeon |
In dieser Sendung geht es um das Leben der 14-jährigen Clarissa Darling (Melissa Joan Hart). Hauptthemen sind die üblichen Probleme eines Teenagers, aber auch die Verrücktheiten von Clarissas Familie. Dabei spielt sich die Handlung die meiste Zeit nur innerhalb von ihrem Zuhause ab, wo sie auch regelmäßig Besuch von ihrem besten Freund Sam (Sean O'Neal) bekommt. Die Serie lief zwar in Deutschland erstmals 1995 auf Nickelodeon, doch ich habe sie auf Super RTL gesehen, wo sie in den 2000ern ausgestrahlt wurde. Deshalb taucht sie hier in unserem Post auf.
Clarissa mochte ich sehr gerne, weil sie cool und lässig war. Ihre Figur war sehr nahbar, weil sie weder abgehoben noch vollkommen überdreht war. Außerdem hat sie die Zuschauer immer direkt angesprochen und ihre Gedanken und Gefühle mit ihnen geteilt. Dabei hatte sie auch noch einen tollen Humor mit viel Ironie. Sie war außerdem ein Fan von Videospielen und hat auf ihrem Computer sogar selber welche programmiert. Das fand ich richtig cool und rückblickend war die Serie da doch echt fortschrittlich. Vielleicht hat sie sogar bei manchen Mädchen Interesse an Informatik geweckt? Ich mochte außerdem die leicht schrägen Einfälle der Serie, zum Beispiel, dass Sam statt der Haustür eine Leiter nimmt, um Clarissa in ihrem Zimmer zu besuchen. Oder ihr ausgefallenes Haustier: Ein Alligator namens Elvis, den die Zuschauer nur gehört, nie gesehen haben. Es wurde zwar über Probleme des Erwachsenwerdens, gesprochen, aber es gab kein typisches Teenie-Drama, das man aus vielen anderen Sendungen kennt, was mir ebenfalls positiv im Gedächtnis geblieben ist. Ich konnte mich bei der Sendung meist super entspannen. Außer wenn Ferguson (Jason Zimbler), Clarissas schrecklicher kleiner Bruder, auftauchte und Chaos stiftete. Ich habe zwar keine kleinen Geschwister, aber trotzdem sehr mit der Protagonistin mitgefühlt. Was den Unterhaltungswert angeht, kann diese Serie mit jüngeren Nickelodeon-Serien wie "Drake & Josh" oder "iCarly" locker mithalten. Das finde ich schon bemerkenswert, wenn man bedenkt, dass die Sendung vor fast 30 (!!) Jahren ihre Premiere feierte.
Wie erziehe ich meine Eltern?
Der Hund war immer super! Foto: MDR |
In dieser Serie geht es um die zwei Kinder Felix Wolkenfuß (Maximilian Seidel) und Johanna "Johnny" Freytag (Sina Tkotsch), deren Wege sich auf sehr chaotische Weise kreuzen: Felix' Vater (Heinrich Schafmeister), ein Psychiater, und Johnnys Mutter (Amina Gusner), eine Zahnärztin, haben ohne es zu wissen dieselbe Doppelhaushälfte gekauft. Nun müssen sich die Familien irgendwie mit der Situation arrangieren. Damit ist das Chaos schon vorprogrammiert. In dieser Serie sind die Rollen quasi vertauscht. Während sich die Eltern kindisch und albern benehmen, sind die Kinder deutlich vernünftiger und versuchen immer, den Frieden im Haus aufrechtzuerhalten. Unterstützung bekommen sie von der manchmal etwas verwirrten Nachbarin Asta Engel-Butz (Ursula Staack). Außerdem gibt es noch Hund Rollo, dessen unterhaltsame Gedanken die Zuschauer über eine Stimme aus dem Off mitbekommen.
Ich weiß noch, dass ich die Serie regelmäßig geschaut habe, aber trotzdem sind mir keine der Folgen wirklich im Gedächtnis geblieben. Es war für mich eine typische Sendung für zwischendurch, die weder superdramatisch noch vollkommen langweilig war. Die Episoden folgten auch keinem roten Faden, sondern waren in sich abgeschlossen. Ich weiß aber noch, dass mich vor allem die Eltern hin und wieder genervt haben. Der Rollentausch wurde teilweise etwas überstrapaziert. Das Verhalten des Psychologen und der Zahnärztin war manchmal so drüber, dass ich mich ernsthaft gefragt habe, wie sie überhaupt noch Patienten haben können. Frau Engel-Butz hat für den ein oder anderen witzigen Moment gesorgt, war aber durch ihre übertriebene Neugier auch etwas anstrengend. Die Kinder waren zwar deutlich angenehmer, aber ihr rationales Handeln und ihre Vernunft haben sie als Charaktere auch nicht wirklich interessant gemacht. Ich konnte mich nie wirklich mit ihnen identifizieren. Insgesamt fand ich die Idee, den Spieß mal umzudrehen, aber ganz lustig und auch der Humor war in Ordnung. Das Intro fand ich allerdings immer etwas nervig.
Katrin: "Wie erziehe ich meine Eltern?" ist mir nicht wirklich im Gedächtnis geblieben. Ich habe zwar ein paar Folgen geguckt, aber eigentlich erinnere ich mich nur an das Intro, das ich, genau wie Laura, furchtbar nervig fand und... gab es da nicht so einen Spiegel im Bad, durch den die beiden Familien miteinander geredet haben?
Welche Serien habt ihr in eurer Kindheit gerne geguckt? Teilt es uns in den Kommentaren mit. Wir planen weitere Diskussionsbeiträge zum Thema Kindersendungen (alle bisherigen Posts dazu gibt es hier), vielleicht wird euer Favorit in einem zukünftigen Post thematisiert.
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