Ich liebe "Disney" über alles. Die Filme begleiten mich schon mein ganzes Leben lang und das werden sie vermutlich bis zum Ende (hier geht es zu meinen Top 15 "Disney"-Filmen). Ich habe mich seit Wochen auf "Coco - Lebendiger als das Leben!" gefreut (Auf den Teil hinter dem Bindestrich verzichte ich für den Rest der Rezension. Warum müssen die deutschen Filmtitel seit einigen Jahren so dämliche Wortspiele enthalten?). Deshalb habe ich ihn mir heute, am Starttag, sofort angesehen. Nachdem mittlerweile alle Tränen wenigstens halbwegs getrocknet sind, gibt es nun meine Rezension zu diesem "Disney/Pixar"-Film.
Vor vielen Jahren wurde Imelda Rivera von ihrem Mann mit der gemeinsamen, kleinen Tochter Coco sitzen gelassen. Er wollte lieber ein berühmter Musiker werden, anstelle sich eine bürgerliche Existenz aufzubauen. Die verlassene Matriarchin verbannte alle Musik aus ihrem Leben und lernte, wie man Schuhe herstellt. Mehrere Generationen später arbeiten alle Riveras in dieser Branche und verteufeln Musik, da sie einst die Familie entzweite. Imeldas Ururenkel Miguel kann sich mit beiden Tatsachen nicht anfreunden und bringt sich heimlich durch alte Videos des legendären Musikers Ernesto de la Cruz das Gitarre spielen bei. Am traditionellen mexikanischen Día de Muertos möchte Miguel an einem Talentwettbewerb teilnehmen, doch seine Familie erfährt von der geheimen Leidenschaft und zerstört seine selbst gebastelte Gitarre. Durch ein altes Foto erfährt der 12-Jährige, dass es sich bei Ernesto um seinen Ururgroßvater handelt. Er bricht in dessen Mausoleum ein, um sich sein Instrument zu leihen. Nachdem er darauf gespielt hat, landet er plötzlich in der Welt der Toten und lernt seine verstorbenen Verwandten kennen. Die wollen ihm jedoch nur helfen, nach Hause zurückzukehren, wenn er dafür die Musik aufgibt.
Holt die Taschentücher raus!
Der Film ist so herrlich farbenfroh!
Foto: Pixar/Walt Disney Studio
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Eine wunderschöne Idee!
Foto: Katrin Mertens
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Die Schlussminuten sind unglaublich emotional, doch auch der Rest des Films ist mir wirklich ans Herz gegangen. Es gibt nämlich viele Charaktere, in die man sich gut hineinversetzten kann. Da wäre einmal Miguel, der einen großen Traum hat, aber niemanden, der an ihn glaubt. Die Szene, in der seine Oma Elena die selbst gebastelte Gitarre zerschlägt, erinnerte an eine ähnliche in "Arielle, die Meerjungfrau", als Triton die Schätze seiner Tochter Arielle zertrümmert. Nur ist Miguels Situation nachvollziehbarer und dementsprechend auch berührender. Der Zuschauer kann jedoch auch den Zorn von Elena verstehen, da ihre Mutter Coco nie darüber hinweggekommen ist, dass ihr Papa sie verlassen hat. Dementsprechend versucht sie alles, um ihre eigenen Kinder und Enkel zu beschützen. Außerdem leidet sie sehr darunter, dass ihre Mutter sie nicht mehr erkennt oder wahrnimmt. Wenn man selbst demente Familienmitglieder hat, sind diese Momente fast schon zu realistisch.
Die "Pixar"-Kreativen schaffen es wieder einmal, eine bunte Fantasiewelt zu erschaffen und so eng mit einer realistischen Handlung zu verweben, dass die Zuschauern verschiedenste Emotionen in kurzer Zeit durchleben: Von Freude, über Staunen bis hin zu Trauer, dem Wunsch, seine Familie ganz fest zu umarmen und der Überraschung, dass in einem Familienfilm ein Giftmord verübt wird. Trotz der sehr düsteren Themen, gibt es dennoch eine gesunde Portion Humor, so hat beispielsweise eins der Skelette eine Allergie gegen Miguels tierischen Freund Dante. Als der Protagonist jedoch anmerkt, dass der Hund gar kein Fell habe, sagt der Tote nur trocken: "Na und? Ich habe auch keine Nase, ist aber trotzdem so!" und klebt ein Stück Tesafilm über das Loch, wo früher seine Nase war. Zum Teil sind die Sprüche sogar recht bissig. Ernesto mag Miguel beispielsweise so gerne, dass er ihn länger bei sich haben möchte: "Ich hoffe wirklich, du wirst bald sterben!"
Die lebenden Toten sehen ganz harmlos aus!
Foto: Pixar/Walt Disney Studios
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Sperrt Ohren und Augen auf!
Animatoren werden viel zu wenig gewürdigt!
Foto: Pixar/Walt Disney Studios
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Die Welt der Toten ist voller Kreativität und Fantasie!
Foto: Pixar/Walt Disney Studios
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Der Vorfilm: "Olaf taut auf"
"Some people are worth melting for!"
Foto: Walt Disney Studios
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Fazit
"Coco" beweist mal wieder, dass auch Filme, die sich an ein jüngeres Kernpublikum richten, Tiefgang haben können. Die Themen Tod und Altern werden nicht schön geredet und dennoch mit einer gewissen Leichtigkeit angegangen. Mit Miguel hat der Streifen einen sympathischen Hauptcharakter, mit dem sich sowohl Kinder als auch Erwachsene identifizieren können. Dennoch werden auch die Motive seiner Familie so klar dargestellt, dass der Zuschauer sie nicht hassen kann, sondern versteht, woher ihre Ängste kommen. Wie in den meisten "Pixar"-Filmen begeistert auch "Coco" durch tolle Animationen. Die Welt der Toten sieht durch ihre kreative Architektur, die bunten Lichter und ihre verschiedenen Ebenen toll aus und auch die Skelette haben trotz der fehlenden Gesichtszüge alle ein individuelles Aussehen. Mir hat besonders gefallen, wie leicht und ungezwungen die mexikanische Kultur in die Geschichte einfließt. Auch die Musik wird von nationalen Klängen und der spanischen Sprache beeinflusst. Im Gegensatz zum Rest des Films ist der Soundtrack jedoch nur Mittelmaß. Dasselbe gilt für den Vorfilm "Olaf taut auf". Er ist witzig und sympathisch, außerdem eine tolle Ergänzung zu "Die Eiskönigin". Allerdings sind auch seine Songs nicht wirklich spektakulär oder eingängig. Aber die Musik ist auch der einzige Punkt, in dem mich beide Film nicht total überzeugen konnten. Ich kann jedem nur empfehlen, "Coco" anzuschauen und beim Kinobesuch eine große Packung Taschentücher mitzunehmen!
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