Sonntag, 5. November 2017

Blindspot: Staffel 3, Folge 2 - Kurzrezension [D/E]

The following review of the "Blindspot" episode "Enemy Bag of Tricks" (S03E02) is also available in English. Please scroll down for the English version.

Deutsch


- Der folgende Text enthält Spoiler -

Worum geht es?

Es wird eng, lass' uns ein paar Leute umbringen
Foto: NBC
FBI Assistant Director Edgar Reade (Rob Brown) hat sich entschieden, eine Task Force zu gründen, um die Rätsel hinter Jane Does (Jaimie Alexander) neuen Tattoos zu ergründen und ihren Bruder Roman (Luke Mitchell) aufzuhalten. Der erpresst Kurt Weller (Sullivan Stapleton) und gab ihm am Ende der letzten Folge (hier geht es zur Rezension) einen Hinweis, um das erste Tattoo-Rätsel zu lösen. Er führt sie auf einen Acker, auf dem plötzlich ein Satellit abstürzt. Augenblicke später wird seine Blackbox von bewaffneten Angreifern gestohlen. Patterson (Ashley Johnson), Tasha Zapata (Audrey Esparza) und Stuart (Jordan Johnson-Hinds) finden heraus, dass Nordkorea einen Nuklearangriff plant. Der Satellit war einer von 100, die zu einem Abwehrsystem gehören. Sollte die Blackbox den falschen Menschen in die Hände fallen, könnte der Schutz deaktiviert werden und die U.S.A. einem Angriff schutzlos ausgeliefert sein. Das Team muss dieses Szenario verhindern und gleichzeitig ihre persönlichen Streitigkeiten beilegen. 

Meine Meinung in vier Punkten

1. Die Handlung

Im Gegensatz zur Staffelpremiere gibt es in er zweiten Folgen einen Fall, an dem alle gemeinsam arbeiten. Zwar haben die Charaktere noch ihre persönlichen Baustellen, wie Pattersons Eifersucht auf Stuarts Job, Kurts Eifersucht auf Reades Job und Janes Unehrlichkeit über ihren Verbleib in den letzten Monaten. Dennoch ist deutlich spürbar, wie ein gemeinsames Projekt die einzelnen Figuren wieder zusammenbringt. So wirkt die Folge auch deutlich strukturierter als die letzte, in der jeder sein eigenes Ding gemacht hat. Natürlich ist die Geschichte um die gestohlene Blackbox, die einen Atomkrieg auslösen könnte, nicht sonderlich glaubhaft. Wie immer bei "Blindspot" spielen unzählige Zufälle den Ermittlern in die Hände, beispielsweise kennt Jane die Identität des Hauptverdächtigen und weiß sogar, wo er sich aufhält. Aber diese Episode und die letzten beiden Staffeln zeigen deutlich, dass die Serie am besten funktioniert, wenn alle Protagonisten gemeinsam den Tattoos nachgehen, aus diesem Grund stört es mich wenig, wenn die Fälle unglaubwürdig sind.

2. Die zickenden Charaktere

Bei Patterson (l.) und Stuart hapert es noch
Foto: NBC
In "Enemy Bag of Tricks" werden die Probleme der Charaktere deutlich besser und flüssiger in die Geschichte einbaut als in der letzten Folge, dennoch sind sie auch diesmal ein großes Thema. Ich persönlich hoffe, dass sich die meisten bald klären, denn es wird auf Dauer ziemlich langweilig und nervig, den Ermittlern dabei zuzusehen, wie sie einander anschnauzen, sich misstrauen und nur das Nötigste erzählen. Es erscheint mir noch immer unglaubwürdig, wie fremd sich das Team in zwei Jahren geworden ist, sodass keiner von Reades fester Freundin weiß, mit der sie sogar zusammenwohnt oder wie Pattersons Hit-App heißt (Stuart: "(...) when you left to create your 'Elftown' app." Zapata: "Don't do that, Stuart, you know it's called 'Elfville'." Patterson: "Okay, it's called 'Wizardville', you both would know that, it was number one in the app store for seven weeks."). In den letzten beiden Staffeln wurde es immer so dargestellt, als hätten die fünf Protagonisten kaum Kontakt zu irgendjemandem außerhalb ihres Teams und nun, als würden sie sich überhaupt nicht füreinander interessieren. Sonderlich sympathisch macht das die FBI-Ermittler nicht. Patterson hat mich in dieser Folge besonders gestört. Normalerweise ist sie mein Lieblingscharakter, aber hier war ihr Gekeife und die Rumhackerei auf Stuart einfach nur nervig und völlig unnötig, da er ihr freie Hand lässt, obwohl er mittlerweile das Sagen im Labor hat. 

3. Stuarts Ermordung

Wenigstens einer meiner Wünsche für die dritte Staffel ist wahr geworden - das Stuart wieder dabei ist. Was passiert? Zuerst wird er von Patterson fertig gemacht und dann erschossen. Toll! Er war momentan der einzige wirklich sympathische und gutherzige Charakter. Leider ist es bei "Blindspot" mittlerweile Standard, dass die Figuren, die den Protagonisten im Weg stehen, einfach umgebracht werden. Bethany Mayfair (Mir fällt gerade erst auf, dass Kurt seine Tochter nach ihr benannt hat!) musste Platz für Kurts Karriere und Oscar für Kurts Liebe machen, Borden wurde gar nicht erst als "Böser" etabliert, um Roman nicht die Position streitig zu machen und nun kann Patterson wieder die Leitung des Labors übernehmen, weil Stuart aus dem Weg ist. Mal abgesehen davon, dass es immer die Personen trifft, die ich am liebsten mag, ist es auch nicht gerade kreativ, ständig Charaktere umzubringen. Der Schockeffekt ist dabei schon lange verpufft. Um Stuart tut es mir aber wirklich leid. Im Zweifelsfall wiederholen sich die Borden-und-David-Geschichten aus den ersten beiden Staffeln und Patterson wird nun obsessiv daran arbeiten, Stuarts Mörder zu finden und alles andere vergessen. 

4. Romans Nebengeschichte in Sydney

Roman hatte nie Freunde - warum wohl?
Foto: Screenshot
Ich mochte Janes Bruder noch nie und finde es wirklich schade, dass er Shepherd als "böser Endgegner" ersetzt. Sie hatte diese ganz besondere Eigenschaft, grausam, hochintelligent und durchtrieben zu sein, aber dennoch nett und mütterlich auftreten zu können, wie ein Wolf im Schafspelz. Roman wirkt weder so furchteinflössend wie sie, noch kann er sich so überzeugend freundlich stellen. In dieser Folge ist er in Sydney und schließt Freundschaft mit Tom (Daniel Lissing), der an einer posttraumatischen Belastungsstörung leidet. Die beiden betrinken sich und erzählen einander ihre Lebensgeschichten bis Roman seinem neuen Kumpel eröffnet, dass er ihm eine Droge verabreicht hat, die einen die Wahrheit sagen lässt, um an sein Geld zu kommen. Lächelnd gesteht er Tom auch, dass er ihn umbringen wird. Hier wirkte der Ex-"Sandstorm"-Terrorist auf mich zum ersten Mal ein wenig böse und psychopathisch. Es macht ihn jedenfalls langweilig, dass der Zuschauer ihn in den meisten Folgen verfolgt und relativ viel über seine Pläne weiß. Shepherd und ihre Terrororganisation waren bis kurz vor Ende der zweiten Staffel von einer "mysteriösen Aura" umgeben, weil man nie viel von ihnen gesehen oder erfahren hat. Ehrlich gesagt interessiert es mich wirklich nicht, was Romans Plan ist oder was er gegen Kurt in der Hand hat. Hoffentlich wird er in den nächsten Folgen noch zu einem besseren, überzeugenderen Bösewicht.

Fazit

"Enemy Bag of Tricks" ist definitiv besser als die Staffelpremiere. Dadurch, dass die Protagonisten alle zusammenarbeiten und wie in früheren Episoden dem Rätsel eines Tattoos auf der Spur sind, ist die Handlung strukturierter und spannender. Zwar spielen die persönlichen Probleme noch eine Rolle, jedoch eine deutlich kleinere als in der ersten Folge, die zudem noch mit knapp einem Dutzend Charakteren heillos überladen war. Dennoch werden die Geheimnisse, das Misstrauen und das Kräftemessen sehr schnell langweilig - hoffentlich sind diese Probleme bald gelöst. Stuarts Tod war definitiv unnötig und wirkte nur wie ein einfallsloses Stilmittel, um einen Schockeffekt zu erzielen und Pattersons Weg zurück ins Labor einfacher zu gestalten. 


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English


- The following text contains spoilers -

What was it about?

It's geting crowded, let's kill someone
Photo: NBC
FBI Assistant Director Edgar Reade (Rob Brown) put together a task force to solve the mysteries behind Jane Doe's (Jaimie Alexander) new tattoos and stop her brother Roman (Luke Mitchell), who blackmails Kurt Weller (Sullivan Stapleton) and gave him a clue how to decrypt the first tattoo-riddle at the end of the last episode (click here for the review). The hint leads them to a field, where a satellite suddenly crashes. Moments later armed robbers steal the black box. Patterson (Ashley Johnson), Tasha Zapata (Audrey Esparza) and Stuart (Jordan Johnson-Hinds) find out that North Korea is planning a nuclear missile launch. The satellite was one of a hundred belonging to a defense system. If the black box falls into the wrong hands, it could be used to deactivate the protection, leaving the U.S.A. vulnerable to attacks. The team has to stop this from happening and settle its differences.

My opinion in four points

1. The plot

In the second episode there's a case, which everyone is working on - unlike in the season premiere. The characters are still working on their personal problems, like Patterson being jealous of Stuart's Job, Kurt being jealous of Reade's job and Jane being dishonest about her whereabouts during the last months. Still it is noticeable how the joint project is getting everyone together. Therefore the episode seems much more structured than the last, where everyone was doing their own thing. Of course the story about the stolen black box, which could lead to a nuclear war, is not very believable. As always on "Blindspot" there are lots of coincidences, which play into the agents' hands - like Jane knowing the identity and the hiding spot of their main suspect. But this episode and the last two seasons show, that the series is at its best, when all the protagonists are investigating the tattoos together, therefore I don't care much about the cases being implausible.

2. The bitching characters

Patterson (l.) and Stuart have some differences
Photo: NBC
The protagonists' personal problems fit way better and smoother into "Enemy Bag of Tricks" than the last episode, even though they're still a big issue. I hope most of them get resolved fast, because it's going to get boring and annoying watching the investigators fight, distrust and keep secrets from each other. I still think it's weird how distant the team has become in two years - to the extent that no one knows about Reade's girlfriend, even though they live together or what Patterson's hit app is called (Stuart: "(...) when you left to create your 'Elftown' app." Zapata: "Don't do that, Stuart, you know it's called 'Elfville'." Patterson: "Okay, it's called 'Wizardville', you both would know that, it was number one in the app store for seven weeks."). In the last two seasons it was always portrayed as if the five main characters rarely have contact to anyone outside the team and now it seems like they don't really care about each other. It's currently pretty hard to find them sympathetic. Especially Patterson really bugged me this episode. Usually she is my favorite character, but her current bitching and nagging at Stuart is just annoying and totally unnecessary, because he gives her free rein, even though it's his lab now.

3. Assassination of Stuart

At least one of my wishes for the third season came true - Stuart being back. What happens? First he is being bullied by Patterson and later shot. Great! Right now he was really the only sympathetic and kindhearted character. Sadly it seems to be the "Blindspot's" standard to kill off the people standing in the protagonists' ways. Bethany Mayfair (I just realized Kurt named his daughter after her!) had to make way for Kurt's career and Oscar for Kurt's love, Borden wasn't really introduced as a "bad guy", so he wouldn't challenge Roman for his position and now Patterson is in full control of the lab again, because Stuart is out of the way. Apart from them always killing of the characters I like the most, it is not very creative. The shock effect is long gone. But I feel really bad for Stuart. They'll probably reuse the Borden-and-David-story lines from the first two seasons and Patterson will obsessively focus on finding Stuart's murderer while forgetting about everything else.

4. Roman's subplot in Sydney

Roman never had any friends - I wonder why?
Photo: Screenshot
I never really liked Jane's brother, so I think it's pretty sad he replaces Shepherd as "evil final enemy". She had the really cool feature, that she was cruel, highly intelligent and cunning, but also managed to seem nice and motherly, a wolf in sheep's clothing. Roman is not as scary as her neither he is persuasive as a friendly person. In this episode he is in Sydney and befriends Tom (Daniel Lissing), who has a posttraumatic stress disorder. They have a few drinks and tell each other their stories until Roman informs his new buddy he gave him a drug, which makes him tell the truth in order to steal his money. With a smile on his face he reveals, he's also going to kill Tom. For the first time the ex "Sandstorm" terrorist seemed a little evil and psychopathic. The fact, that the viewer always follows him around and knows a lot about his plans, is pretty boring. Shepherd and her organization were surrounded by a "mysterious aura" until almost the end of the second season, because you never saw and knew much about them. I have to admit: I don't care what Roman's plan is an what kind of leverage he has against Kurt. I really hope he becomes a better, more convincing villain in the next episodes

Conclusion

"Enemy Bag of Tricks" is definitely better than the season premiere. The plot is more structured and exciting, because all the protagonists work together and solve the tattoo-puzzles like before. The personal problems are still relevant, but less than in the first episode, which was also cluttered with about a dozen characters. Still the secrets, the distrust and the fights are getting very boring - I hope they'll be resolved fast. Stuart's death was definetly unnecessary and felt like a unimaginative stylistic device to create a shock effect and make Patterson's way back into the lab easier.


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