Samstag, 18. November 2017

Blindspot: Staffel 3, Folge 4 - Kurzrezension [D/E]

The following review of the "Blindspot" episode "Gunplay Ricochet" (S03E04) is also available in English. Please scroll down for the English version.

Deutsch


- Der folgende Text enthält Spoiler -

Worum geht es?

Patterson (Ashley Johnson, Spooked) stößt auf eine weitere Verbindung zwischen einem alten und einem neuen Tattoo. Das Design deutet darauf hin, dass Marcus Dunn (Patrick M. Walsh), ein Terrorist, der in den 90ern mehrere Bomben gezündet hat, noch am Leben ist. Bei einem Einsatz wird Jane Doe (Jaimie Alexander) auf einen Mann aufmerksam. Er heißt Rossi (Paul Guilfoyle) und kennt sie aus ihrem früheren Leben als Remi. Schließlich meldet sich Dunn mit einem Schreiben bei der Presse, in der er einen neuen Anschlag ankündigt. Außerdem versuchen Patterson und Tasha Zapata (Audrey Esparza) herauszufinden, wer Stuart in "Enemy Bag of Tricks" (hier geht es zur Rezension) ermordet hat. Dabei kommen sie zu dem Schluss, dass ein Kollege die Beweise manipuliert haben muss. Währenddessen spioniert Roman (Luke Mitchell) einer Wohltäterin (Tori Anderson) in Sydney hinterher.

Meine Meinung in drei Punkten

1. Der Fall - Wöchentlich grüßt das Murmeltier

Mal wieder eine "Profi"-Bombenentschärfung 
Foto: NBC
Irgendwo in New York ist eine Bombe platziert worden. Kurz bevor es zu spät ist, findet Patterson den Standort heraus. Jane und Kurt Weller (Sullivan Stapleton) erscheinen etwa zwei Minuten vor der Explosion und entschärfen den Sprengsatz in allerletzter Sekunde, während ein Timer unermüdlich abläuft. Das ist die Kernhandlung von "Gunplay Ricochet", aber auch von -zig anderen Folgen. Natürlich bieten sich Bombenentschärfungen bei einer Serie an, in der es um Terrorismus geht. Aber da sie immer nach dem gleichen Muster ablaufen, ist dieses Szenario schon längst ziemlich langweilig geworden, vor allem da immer klar ist, dass den Hauptcharakteren sowieso nichts passieren wird. Es ist nicht die einzige "Neverending Story". Es gibt mal wieder ein Leck im Umfeld des FBI und erneut drohen Geheimnisse das Team zu zerbrechen. Momentan scheint sich "Blindspot" im Kreis zu drehen. 

2. Das "schockierende" Ende

Das FBI-Team musste der Behörde von Jonathan West (Nicholas Calhoun) Rossi übergeben und aus deren Haft ist der Schwerkriminelle geflohen. Nach dem Fall trifft sich Edgar Reade (Rob Brown) heimlich mit West und lügt Zapata diesbezüglich an. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Assistant Director etwas Schlimmes vor hat. Vermutlich wird der Grund völlig harmlos sein oder sehr weit hergeholt - wie die zweite Wendung am Ende dieser Folge. Rossi lässt Jane Dokumente zukommen, die belegen sollen, dass sie vor 18 Jahren eine Tochter bekommen und zur Adoption freigegeben hat. Hier scheinen die Drehbuchautoren wirklich gar keine Ideen mehr gehabt und eine FanFiction-Geschichte abgeschrieben zu haben. Natürlich ist sie ziemlich Seifenoper-mäßig, aber macht auch schlicht und ergreifend keinen Sinn. In der ersten Folge der ersten Staffel wurde Jane extrem gründlich untersucht, dabei muss es einfach aufgefallen sein, dass sie schon einmal ein Kind bekommen hat. Ich hoffe, hier ist ausnahmsweise nicht alles genauso offensichtlich, wie es scheint. Vielleicht nutzt "Blindspot" endlich mal die Chance, einen intelligenten Twist einzubauen, der die Zuschauer aufs Glatteis führt. Zum Beispiel, dass jemand anders Remis Namen benutzt hat oder die Dokumente ein geheimer Code sind. Ich habe jedenfalls keine Lust auf noch mehr Jane und Weller Drama!

3. Das peinliche Hochzeitsvideo

Mal ehrlich: Wurde das mit "Paint" gestaltet?!?
Foto: Screenshot
Apropos Null-Chemie-Liebespaar: Was zum Teufel sollten die Ausschnitte aus ihrem Hochzeitsvideo während einiger Actionszenen? Erst einmal passte die Art (blumiger Rahmen, übertriebene Dekoration etc.) überhaupt nicht zu Jane und Weller, die vom Typ eher ruppig und rustikal sind. Außerdem hat es den wenigen spannenden Sequenzen jeglichen Schwung genommen, plötzlich von romantischen, schwülstigen Reden unterbrochen zu werden. Reade und Zapata wirkten während ihrer filmischen Botschaft ungefähr genauso peinlich berührt und verwirrt, wie ich mich beim Zusehen gefühlt habe (Zapata: "This marriage is going to be extremely entertaining for all of us."). Richtig witzig fand ich hingegen Romans Version dieses Videos mit seinem selbstgemalten Schild und der einzelnen Lichterkette vor einer Kellerwand. Obwohl ich finde, dass Reade und Zapata zusammengehören, hoffe ich inständig, dass es keine weiteren "Blindspot"-Hochzeiten und dementsprechend auch keine weiteren pseudo-romantischen Fremdschäm-Botschaften mehr geben wird (Jane: "There's a lot I want to say to you, Kurt. But I was told to keep it PG-13 (freigegeben ab 12, Anm. d. Red.), so I'll save the good stuff for our honeymoon.").

Fazit

"Gunplay Ricochet" erinnert mich, genauso wie der Staffelauftakt, an einen Flickenteppich: Mehrere verschiedene Handlungen, die willkürlich zusammengeschnitten wurden. Dieser Effekt wird durch das in actionreichen Momenten eingespielte Hochzeitsvideo deutlich verstärkt. Mal abgesehen von der unpassenden Platzierung bringen diese Botschaften die Handlung weder voran noch sind sie sonderlich berührend. Dasselbe gilt für den langweiligen Fall, der ein genaues Abbild von zahlreichen anderen "Blindspot"-Folgen ist. Leider deuten die neuen Geschichten daraufhin, dass sich die Serie in der Zukunft auf altbekannten Szenarien (Maulwurf im FBI) und noch mehr "Jeller"-Drama konzentrieren wird. Einziger Lichtblick in dieser Episode ist Roman, dessen Nebenhandlung nicht überdramatisiert wird, sondern stattdessen interessant und originell ist.


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English


- The following text contains spoilers -

What was it about?

Patterson (Ashley Johnson, Spooked) finds another connection between an old and a new tattoo. The design indicates that Marcus Dunn (Patrick M. Walsh), a terrorist who fired multiple bombs in the 90s, is still alive. During an operation Jane Doe (Jaimie Alexander) notices a man. His name is Rossi (Paul Guilfoyle) and he knows her from her previous life as Remi. Eventually Dunn writes a letter to the press, in which he notifies them of a new attack. Additionally Patterson and Tasha Zapata (Audrey Esparza) investigate who killed Stuart in "Enemy Bag of Tricks" (click here for the review). They conclude that one of their colleagues must have tampered with the evidence. Meanwhile Roman (Luke Mitchell) is spying on a philanthropist (Tori Anderson) in Sydney.

My opinion in three points

1. The case - every week it's groundhog day

Again a very "professional" bomb disposal
Photo: NBC
A bomb has been planted somehwhere in New York. Patterson finds the location just in time. Jane and Kurt Weller (Sullivan Stapleton) arrive about two minutes before the explosion and defuse the blasting composition at the last second, while a timer runs out. That's the central story line of "Gunplay Ricochet", but also of many other episodes. Of course bomb disposals make sense in a TV show about terrorism. But it's always the same pattern. That's why this scenario has become pretty boring, especially because it's obvious that nothing bad is going to happen to the main characters. This is not the only "Neverending Story". There's another leak somewhere in the FBI and secrets threaten to break up the team again. Currently "Blindspot" seems to be going round in circles.

2. The "shocking" end

The FBI team had to hand over Rossi to Jonathan West's (Nicholas Calhoun) agency. The criminal then escaped from their custody. After the case Edgar Reade (Rob Brown) has a secret meeting with West and lies to Zapata about it. I don't think the Assistant Director is planning something bad. Probably the reason is going to be totally harmless or very far-fetched - like the second turn at the end of this episode. Rossi sends Jane some documents, intending to prove she had a daughter 18 years ago and gave her up for adoption. At this point it really seems like the writers were out of ideas and copied a fanfiction story. Of course she's very soap-opera-like, but also just doesn't make sense. Jane was thoroughly examined in the first episode of the first season, somebody had to notice she had a child before. I hope for once it's not going to be as obvious as it seems. Maybe "Blindspot" finally takes the chance to work in an intelligent twist, which leads the viewers up the garden path. For example someone used Remi's name or the documents are a secret clue. I really don't want more Jane and Weller drama!

3. The embarrassing wedding video

But honestly: Was that designed with "Paint"?!?
Photo: Screenshot
Speaking of the zero-chemistry-couple: Why the heck were there wedding videos during some action scenes? First of all the design (flowery frame, exaggerated decorations etc.) didn't fit Jane and Weller, who are both more rough and rustic. This episode didn't have many suspenseful scences, but the few there were got interupted by romantic, overblown speeches. Reade and Zapata looked embarrassed and confused during their message - just like me while watching it (Zapata: "This marriage is going to be extremely entertaining for all of us."). The only thing I actually liked was Roman's version of the video with his self-painted sign and one string of lights inside a basement. Even though I believe Reade and Zapata belong together, I really hope there won't be another "Blindspot" wedding and therefore not another pseudo-romantic external-shame-message (Jane: "There's a lot I want to say to you, Kurt. But I was told to keep it PG-13, so I'll save the good stuff for our honeymoon.").

Conclusion

"Gunplay Ricochet" reminds me of a patchwork - just like the season premiere: Multiple different stories randomly cut together. The wedding video interupting action-packed scences intensifies this. Apart from the odd placing these messages don't push the story forward and aren't actually touching. The same applies to the boring case, which is mirroring a bunch of other "Blindspot" episodes. Unfortunately the new stories indicate, that the show is going to concentrate on well-known scenarios (mole in the FBI) and even more "Jeller" drama in the future. In this episode the only ray of hope is Roman, whose subplot is not overdramatized, but rather interesting and creative.


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