Samstag, 11. November 2017

Blindspot: Staffel 3, Folge 3 - Kurzrezension [D/E]

The following review of the "Blindspot" episode "Upside Down Craft" (S03E03) is also available in English. Please scroll down for the English version.

Deutsch


- Der folgende Text enthält Spoiler -

Worum geht es?

Das Team nimmt einen hochrangigen Wall Street-Lobbyisten fest. Doch schnell stellt sich heraus, dass die belastenden E-Mails, die ihn mit Terrorismus in Verbindung bringen, in seinen Computer eingeschleust wurden. Bei den Tätern soll es sich um die legendäre Gruppierung "The Three Blind Mice" handeln, die regelmäßig Unternehmen und sogar Regierungen hackt. Was Assistant Director Edgar Reade (Rob Brown) und die Agents Tasha Zapata (Audrey Esparza), Jane Doe (Jaimie Alexander) und Kurt Weller (Sullivan Stapleton) nicht wissen: Zwei der drei "Blind Mice" sind beim FBI, Patterson (Ashley Johnson) und der neue Berater Rich Dotcom (Ennis Esmer). In den letzten Monaten hatten sie gemeinsam mit der ihnen bis dato unbekannten Kathy Gustafson (Heather Burns) als digitale Robin Hoods für Gerechtigkeit gekämpft - mit illegalen Mitteln. Patterson wurde die Sache zu gefährlich und sie stieg zusammen mit Rich aus. Nun will sich Kathy rächen.

Meine Meinung in drei Punkten

1. Die Figurenkonstellationen

Patterson und Rich sind das neue Dreamteam
Foto: NBC
Es tut der Folge wirklich gut, dass Jane und Weller mal nicht im Mittelpunkt stehen. Ausnahmsweise hat mich keiner der beiden genervt und auch ihre Beziehung wirkt dieses Mal halbwegs authentisch, einfach weil sie sich im Hintergrund halten und kein künstliches Drama geschaffen wird. Leider ändert sich in der dritten Episode der neuen Staffel noch immer nichts an Reades und Zapatas Situation. Die beiden haben weiterhin nichts zu tun und sind in "Upside Down Craft" fast ausschließlich für den Comic Relief zuständig. Beispielsweise versteht sich Tasha bestens mit Reades neuer Freundin und gibt ihm den Tipp: "Put a ring on that, before I do!" Außerdem kabbeln sich die beiden, wer besser Pattersons "Wizardville" spielen kann - nachdem sie den Namen des Games in der letzten Folge (hier geht es zur Rezension) angeblich nicht einmal kannten. Ich mag Tasha und Reade sehr und finde es wirklich schade, dass sie nur noch schmückendes Beiwerk sind und als Charaktere nicht mehr ernst genommen werden. Gut gefallen hat mir hingegen die Freundschaft zwischen Rich und Patterson. Die zwei habe eine tolle Dynamik und liefern sich witzige Schlagabtausche. Allerdings konnte ich schwer glauben, dass niemand ihr sehr konspiratives und auffälliges Verhalten bemerkt haben soll und dass sich beide in dieselbe dumme Falle haben locken lassen.

2. Kathy und ihr Racheplan

Ich glaube, diese irre Hackerin war bislang die mit Abstand schlechteste Antagonistin, die "Blindspot" je hatte! Ich konnte sie zu keinem Zeitpunkt ernst nehmen. Besonders wegen ihrer extrem unnormal und affektiert klingenden Stimme, die mich fast wahnsinnig gemacht hat. Sie hat mich sehr an die Mörderin aus dem "Tatort: Zurück ins Licht" erinnert, die wirkte durch ihre seltsame Art zu reden ebenfalls überzeichnet und unglaubwürdig. Auch sonst ist die Hackerin überhaupt kein gruseliger Bösewicht. Zusätzlich zu ihrer unecht klingenden Singsang-Stimme hat sie noch einen irren Blick drauf, wie ihn höchstens "Verrückte" in Sitcoms für Kinder haben. Ihre Racheaktion wirkte wie eine Lightversion von "Saw", trotzdem fühlte sich Kathy in keiner Sekunde wirklich bedrohlich an, da sie einfach zu verpeilt und zu cartoonhaft ist. Da der Zuschauer nicht wirklich viel über Kathy erfährt, ist es auch schwer nachzuvollziehen, wie sie auf Richs Trick hereinfallen konnte und wie eng die Beziehung der "Three Blind Mice" tatsächlich war. Alles in allem ein sehr enttäuschender Showdown - in meinen Augen der schlechteste, den "Blindspot" je hatte. Vor allem, wenn man ihn mit fantastischen Szenen wie der zwischen Patterson  Borden und Shepherd in der zweiten Staffel vergleicht.

3. Der moralische Kompass

Reade braucht mehr Screentime - Zapata auch!
Foto: NBC
Das Einzige, was ich an Kathy mochte, war ihre Beobachtung im Bezug auf Patterson: "Your moral compass not once wavered." Ich mag das IT-Genie genau deswegen am liebsten. Egal, wie viel illegalen Mist ihre Kollegen bauen, sie bleibt auf dem moralischen Pfad. Aus diesem Grund hat mir die Idee der "Three Blind Mice" sehr gut gefallen. Denn Patterson möchte immer helfen und Gutes tun, egal wie. Sie nutzt illegale Systeme und Überwachungen, hackt sich überall ein, aber würde freiwillig nie jemandem weh tun. Sogar nachdem ihr Borden in der zweiten Staffel so viel Leid angetan hatte, hat sie ihn nicht erschossen, als sie die Chance dazu bekam. Denn sie ist moralisch und selbst Rache kann nichts daran ändern. Schön, dass diese Charaktereigenschaft wieder durchdringt, nachdem sich Patterson in den ersten beiden Folgen so unfair und arrogant verhalten hat. Auch die anderen Charaktere zeigen langsam wieder ihre guten Seiten. Beispielsweise Reade, der im Gegensatz zu seinen Kollegen ahnt, wieso Kathy ausgerechnet Patterson und Rich entführt hat, die beiden aber nicht zur Rechenschaft zieht. Ich hoffe die "Blindspot"-Macher werden den Zuschauern weiterhin beweisen, dass Reade das Können, die Intelligenz und die Menschlichkeit hat, um ein guter Assistant Director zu sein. 

Fazit

"Upside Down Craft" ist eine sehr durchwachsene Folge. Es gibt viele Verbesserungen im Vergleich zu den ersten beiden Episoden der neuen Staffel. Dazu gehört, dass Jane und Weller nicht im Fokus stehen. Dadurch wirken sowohl sie als auch ihre Beziehung viel ungezwungener und natürlicher. Es ist auch gut, dass die Protagonisten langsam zu ihren persönlichen Stärken und ihrer alten Teamdynamik zurückkehren. Patterson und Rich beweisen: Sie sind ein tolles, witziges Power-Duo, das hoffentlich auch in den nächsten Folgen nicht nachlässt. Mit Kathy wurde ihnen jedoch eine unglaublich schlechte, karikative Antagonistin gegenübergestellt. Sie wirkte mehr wie ein verrückter Wissenschaftler aus einer Kindersendung als eine durchtriebene, intelligente Hacktivistin, die auf die schiefe Bahn gekommen ist.


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English


- The following text contains spoilers -

What was it about?

The team arrests a high-level Wall Street lobbyist. They soon discover that the incriminating evidence, which links him to terrorism, was planted in his computer. The culprits are supposedly "The Three Blind Mice", a group that hacks companies and even governments. But there is something Assistant Director Edgar Reade (Rob Brown) and agents Tasha Zapata (Audrey Esparza), Jane Doe (Jaimie Alexander) and Kurt Weller (Sullivan Stapleton) don't know: Two of the three "Blind Mice" are part of the FBI: Patterson (Ashley Johnson) and the new consultant Rich Dotcom (Ennis Esmer). Along with Kathy Gustafson (Heather Burns), whose identity was unknown to them until now, they fought for justice. But the digital Robin Hoods' work was illegal. Patterson worried about the consequences and backed off along with Rich. Now Kathy wants revenge.

My opinion in three points

1. The character set-up

Patterson and Rich are the new dream team
Photo: NBC
The episode really benefits from Jane and Weller not being the center of attention. For once neither one of them annoyed me and even their relationship seems partly authentic, because they stay one the sidelines and no fake drama is created. Sadly there is no change in Reade's and Zapatas's situation. They have nothing to do and their only job in "Upside Down Craft" is to be the comic relief. For example: Tasha is getting along well with Reade's new girlfriend and suggests: "Put a ring on that, before I do!" They're also squabbling over who is better at Patterson's "Wizardville" - after supposedly not knowing the game's name in the last episode (click here for the review). I really like Tasha and Reade, so I think it's pretty sad they're just embellishment and not taken seriously as characters. On the other hand I really liked the friendship between Rich and Patterson. They have great dynamics and really funny verbal exchanges. However I highly doubt no one noticed their conspirative and conspicuous behavior and that they were both lured into a dumb trap. 

2. Kathy and her scheme of revenge

I think the crazy hacker was the worst antagonist "Blindspot" had to date! I couldn't take her seriously for one minute. Especially because of her totally abnormal and affectedly sounding voice, which really annoyed me. She didn't seem to be a scary bad guy in other ways as well. In addition to her fake sounding singsong-voice she also has a mad expression on her face, that makes her look like a "lunatic" in a sitcom for children. Her plan of revenge seems like a light version of "Saw", but doesn't feel scary once, because she's just too dopey and cartoon-ish. Because the viewer doesn't know much about Kathy, it's hard to understand how she fell for Rich's trick and how close the "Three Blind Mice" really were. Alltogether a really disappointing showdown - in my opinion one of the worst "Blindspot" ever had. Especially if you compare it with fantastic scenes like the one between Patterson, Borden and Shepherd in the second season.

3. The moral compass

Reade needs more screen time - Zapata too!
Photo: NBC
The only thing I liked about Kathy was her observation regarding Patterson: "Your moral compass not once wavered." That's why the IT genius is my favorite. No matter how many illegal things her colleagues do, she stays on the moral path. That's why I really enjoyed the "Three Blind Mice" idea. Patterson always wants to help and do good, no matter how. She uses illegal systems and surveillance, hacks everything, but would never voluntarily hurt someone. After Borden harmed her badly in the second season, she didn't shoot him when she had the chance to, because she has a good heart and even revenge won't change that. It's great those character traits are coming through again, after Patterson acted pretty unfairly and arrogantly in the first two episodes. The other characters are finally showing their upsides too. For example Reade who, unlike his colleagues, suspects why Kathy chose to kidnap Rich and Patterson, but still doesn't hold them accountable for it. I really hope the "Blindspot" creators will contine to prove to the viewers that Reade has the skills, the intelligence and the philanthropy to be a great Assistant Director.

Conclusion

"Upside Down Craft" is a very patchy episode. There are a lot of improvements in comparison to the first two episodes of the new season. That includes Jane and Weller not being the center of attention, which contributes to them and their relationship feeling a lot more natural and less forced. It's also great that the characters are returning to their personal strengths and their team dynamics. Patterson and Rich prove that they're a great, funny power duo, which hopefully doesn't cease during the next episodes. However they're confronted with an incredibly bad and caricatural antagonist. Kathy seems more like a mad scientist from a kids' TV show than a scheming, intelligent hacktivist, who went down the wrong path.


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