Im Jahr 2011 feierte das Musical "Ghost" Weltpremiere. Seit Dezember 2017 ist es in Berlin zu sehen. Es basiert auf dem Film "Ghost - Nachricht von Sam", der Anfang der 1990er für zahlreiche Preise nominiert wurde. Whoopi Goldberg erhielt für ihre Rolle als Oda Mae Brown sogar den Oscar als beste Nebendarstellerin. Die Synchronstimme der "Sister Act"-Schauspielerin begrüßt die "Ghost"-Zuschauer auch im "Theater des Westens". Vor ein paar Monaten hatte ich mir dort bereits "Der Glöckner von Notre Dame" (hier geht es zur Rezension) angesehen. Ich hatte mich damals bereits sehr auf "Ghost" gefreut, da es seit Langem das erste Musical war, bei dem ich die Geschichte vorher nicht kannte. Den Film habe ich bislang noch nie gesehen, aus diesem Grund werde ich in diesem Post keinen Vergleich ziehen.
Kleines persönliches Highlight: Wenn ich mich nicht verzählt habe, war das mein 50. Musical (Also unterschiedliche Stücke, insgesamt sind es ein paar Besuche mehr, da ich einige öfters angesehen habe.)!
Kleines persönliches Highlight: Wenn ich mich nicht verzählt habe, war das mein 50. Musical (Also unterschiedliche Stücke, insgesamt sind es ein paar Besuche mehr, da ich einige öfters angesehen habe.)!
An dieser Stelle möchte ich darauf hinweisen, dass sich meine Rezension ausschließlich auf die Vorstellung am 13. Dezember 2017 und deren Besetzung bezieht. Die Bilder im folgenden Post sind offizielle Promofotos und zeigen nicht zwangsläufig die Berliner Produktion oder die Besetzung, die
ich gesehen habe.
ich gesehen habe.
Keine Elsa, kein Tarzan, trotzdem ein toller Abend!
Liebe überwindet den Tod
Foto: Stage Entertainment
|
Künstlerin Molly Jensen und Banker Sam Wheat ziehen in eine gemeinsame Wohnung im New Yorker Stadtteil Brooklyn. Die beiden sind sehr verliebt und freuen sich auf ihr Leben zu zweit. Molly ist nur enttäuscht darüber, dass ihr Freund sich weigert "Ich liebe dich" zu sagen. Eines Tages stellt Sam Unregelmäßigkeiten auf einigen Firmenkonten fest. Damit er ein Date mit Molly wahrnehmen kann, bietet sein bester Freund Carl Bruner an, den Geldtransfer unter die Lupe zu nehmen. Nach dem Abendessen wird das Paar von einem bewaffneten Räuber überfallen, der Sams Brieftasche stehlen will. Der stürzt sich jedoch auf den Angreifer und wird im darauffolgenden Handgemenge erschossen. Sein Geist befindet sich von da an in einer Zwischenwelt, in der er die Menschen beobachten, sich aber nicht selbst bemerkbar machen kann. Erschrocken stellt er fest, dass der Räuber einen Plan verfolgt und sich Zugang zu Mollys Wohnung verschaffen will. Sams Hoffnung liegt auf dem betrügerischen Medium Oda Mae Brown, die seine trauernde Freundin vor der drohenden Gefahr warnen soll.
Normalerweise ist es mir nicht so wichtig, wer auf der Bühne steht, solange die Person ihre Rolle leidenschaftlich und einfühlsam darstellt. "Ghost" war jedoch eine Ausnahme, da ich mich wirklich darauf gefreut habe, Willemijn Verkaik ("Molly") live zu erleben. Ich finde ihre Stimme großartig - Nicht-Musicalfans kennen sie vermutlich als Singstimme von Elsa im "Disney"-Hitfilm "Die Eiskönigin". Bei "Wicked" in London habe ich sie leider um einen Tag verpasst und auch bei "Disney in Concert" wurde sie bei meiner Vorstellung vertreten. Bei "Ghost" habe ich sie und einen Teil der Erstbesetzung ebenfalls nicht gesehen, darunter den ersten DSDS-Gewinner Alexander Klaws ("Sam"), der unter anderem Tarzan im gleichnamigen "Disney"-Musical gespielt hat. Wegen Willemijn Verkaik war ich ein wenig enttäuscht, aber das hat sich schnell gelegt, denn die Darsteller, die stattdessen auf der Bühne standen, waren toll! Einigen Zuschauern schien das egal zu sein, da sie sich in der Pause lautstark bei den Mitarbeitern des Souvenirstands beschwerten: "Mir hat niemand gesagt, dass Alexander und Willemijn heute nicht spielen!" Liebe Theaterbesucher: Es wird euch nirgendwo eine Besetzung garantiert und die Mitarbeiter der Garderobe oder der Verkaufsstände können auch nicht auf magische Weise andere Darsteller herbeizaubern!
Oda Mae (l.) ist die einzige, die Sam (M.) sehen kann
Foto: Stage Entertainment
|
Lebendig, magisch, trotzdem fehlt ein wichtiger Aspekt!
Molly möchte glauben, dass Sam noch bei ihr ist
Foto: Stage Entertainment
|
New Yorks graue Finanzwelt wird lebendig
Foto: Stage Entertainment
|
Fazit
Obwohl ich die Filmvorlage nicht kannte und kein Fan von Romantik bin, hat mir "Ghost" überraschend gut gefallen. Die Darsteller spielen mit einer unglaublichen Energie und leben die Emotionen ihrer Charaktere aus, sei es durch Gewalt, Sarkasmus, Musik, Weinen oder Schimpfen (Ich kann mich übrigens nicht daran erinnern, jemals ein Theaterstück gesehen zu haben, in dem so oft "scheiße", "ficken", "Arschloch" und Co. gesagt wurde.). Dabei ist vor allem die witzige, trockene und schamlose Art von Oda Mae ein großes Highlight. Ein passendes Bühnenbild sowie tolle Effekte und Animationen lassen die Geschichte auch optisch lebendig werden. Lediglich akustisch hat das Musical wenig zu bieten. Trotz toller Stimmen, ist die Musik der einzige große Schwachpunkt des Stückes. Die Lieder sind recht langweilig und haben es nicht geschafft, mich irgendwie mitzureißen oder sich nachträglich in Erinnerung zu rufen. Dennoch überwiegen bei "Ghost" die positiven Punkten, was vor allem an den Darstellern liegt.
Folgt uns auf Facebook, Twitter und Instagram, um weitere Rezensionen nicht zu verpassen.
Alle bisherigen Posts zum Thema "Theater" findet ihr hier.
Für alle Interessierten, hier noch der Trailer:
Alle bisherigen Posts zum Thema "Theater" findet ihr hier.
0 Kommentare:
Kommentar veröffentlichen