The following discussion of the "Netflix" movie "A Christmas Prince" is also available in English. Please scroll down for the English version.
Deutsch
- Der folgende Text enthält Spoiler -
Wer errät, wie der Film ausgeht?
Foto: Netflix
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Was ist in der Adventszeit schöner als ein Weihnachtsfilm? Okay, vielleicht Lichter, Spekulatius und Schokolade, aber Weihnachtsfilme sind auch toll! Wir haben an einem verregneten Nachmittag den neuen "Netflix"-Streifen "A Christmas Prince" angeguckt und waren dem Trend ein paar Tage voraus. Denn kurze Zeit begannen Twitter und Medienseiten ihn sowohl zu einem Totalausfall als auch zu einem absoluten Klassiker, der "so schlecht ist, dass er wieder gut ist" zu erklären. Für uns war klar: So ein ungewöhnliches "Netflix Original" müssen wir unter die Lupe nehmen. Was genau den Hype um "A Christmas Prince" ausgelöst hat, diskutieren wir in diesem neuen Beitrag unserer Reihe "Watch.Read.Discuss."
Die junge, amerikanische Journalistin Amber Moore (Rose McIver) bekommt endlich die große Chance, auf die sie lange gewartet hat: Sie soll zu einer Pressekonferenz nach Aldovia fliegen. Anlass ist die Krönung von Prinz Richard (Ben Lamb), der ein Jahr nach dem Tod seines Vaters das Zepter übernehmen wird. Amber soll für ihren Arbeitgeber, ein Klatsch- und Lifestyle-Magazin, mehr über den als Playboy und Party-Prinz verschrienen Thronfolger herausfinden. Vor Ort wird sie fälschlicherweise für die neue Tutorin von Richards jüngerer Schwester Prinzessin Emily (Honor Kneafsey, Sherlock: Das letzte Problem) gehalten und geht spontan undercover. Dabei freundet sich Amber mit ihrer im Rollstuhl sitzenden "Schülerin" an und kommt auch deren Bruder näher.
Wie seid ihr auf den Film aufmerksam geworden und warum wolltet ihr ihn gucken?
Katrin: Ich habe "A Christmas Prince" auf der "Netflix"-Startseite gesehen, als er im November erschienen ist. Romanze und Komödie gehören zu den Genres, die ich überhaupt nicht gerne gucke. Aber nachdem mir der Film zum wiederholten Male angezeigt wurde, habe ich ihn auf meine Liste gesetzt, da ich die Schauspielerin Rose McIver mag. Einige Zeit später haben Laura und ich überlegt, was wir uns an einem verregneten Nachmittag ansehen könnten. Plötzlich meinte sie: "Da war so ein Weihnachtsfilm auf 'Netflix' mit Rose McIver aus 'iZombie'..."
Laura: Ich habe ihn auch durch Zufall unter den Neuerscheinungen bei "Netflix" gesehen. Er ist mir ins Auge gefallen, weil ich Rose McIver erkannt habe, die ich in den Serien "iZombie" und "Once Upon A Time" sehr gerne mag. Allerdings hatte ich schon die Vorahnung, dass der Film ziemlich kitschig sein könnte. Deshalb war ich unentschlossen, ob ich ihn wirklich sehen will. Katrin und ich haben uns dann spontan entschieden, ihn zusammen zu gucken.
Wie schlägt er sich im Vergleich zu anderen "Netflix Original"-Filmen?
Amber ist Meisterin im unauffällig gucken
Foto: Netflix
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Laura: Ich habe mittlerweile schon einige "Netflix"-Filme gesehen (hier kommt ihr zu Teil 1 und hier zu Teil 2 meiner Kurzrezensionen), allerdings waren die meisten davon eher aus dem Genre Action oder Horror, daher finde ich es schwierig, "A Christmas Prince" damit zu vergleichen. Ganz allgemein hält er sich wahrscheinlich eher im unteren Mittelfeld, weil ich einige Originalfilme des Streaminganbieters besser finde (z.B. "The Incredible Jessica James" oder "Gerald's Game"), ein paar aber auch noch schlechter (besonders "#realityhigh"...).
Könnt ihr nachvollziehen, dass es im Internet einen großen Hype um den Film gibt?
Laura: Nicht wirklich. Er ist zwar so richtig schön mit Klischees überladen und wir haben uns herrlich über die Handlung amüsiert und aufgeregt, aber so kitschig sind letztendlich doch ziemlich viele Filme aus diesem Genre. Ich verstehe nicht so ganz, warum gerade "A Christmas Price" so große Aufmerksamkeit erregt hat. Vielleicht liegt es einfach daran, dass es eine "Netflix"-Produktion ist?
Katrin: Ja, das Internet und besonders die Nutzer in den sozialen Medien lieben alles, was irgendwie schräg oder albern ist. Kein Wunder also, dass "A Christmas Prince" über Nacht in aller Munde war. "Netflix" hat sich sogar selbst über den Hype lustig gemacht. Auf seiner amerikanischen Twitter-Seite schrieb der Konzern: "An die 53 Leute, die "A Christmas Prince" die letzten 18 Tage lang täglich angesehen haben: Wer hat euch wehgetan?" Vielleicht haben die 53 Fans auch einfach ihre Liebe zu Klischee-Bingo entdeckt.
Katrin: Ja, das Internet und besonders die Nutzer in den sozialen Medien lieben alles, was irgendwie schräg oder albern ist. Kein Wunder also, dass "A Christmas Prince" über Nacht in aller Munde war. "Netflix" hat sich sogar selbst über den Hype lustig gemacht. Auf seiner amerikanischen Twitter-Seite schrieb der Konzern: "An die 53 Leute, die "A Christmas Prince" die letzten 18 Tage lang täglich angesehen haben: Wer hat euch wehgetan?" Vielleicht haben die 53 Fans auch einfach ihre Liebe zu Klischee-Bingo entdeckt.
Klischee-Bingo? So schlimm?
Eine Szene, wie es sie in hunderten Filmen gibt
Foto: Netflix
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Laura: Ja! Definitiv! Es vergehen kaum zwei
Minuten, ohne dass den Zuschauer ein neues Klischee von irgendeiner
Seite anspringt. Wie Katrin schon erwähnt hat, gibt es hier wirklich alles, was ein richtig schrecklich stereotyper Film braucht. Allerdings muss ich
auch gestehen, dass die Klischees so schamlos und penetrant
eingesetzt werden, dass es schon wieder lustig ist. Ich kann jedenfalls nicht behaupten, dass ich mich gelangweilt habe.
Welche Szene hat euch am wenigsten gefallen?
Laura: Als Richard Amber am Ende ernsthaft einen Heiratsantrag macht... nachdem sie sich seit vielleicht zwei Wochen kennen. Das war dann wirklich der Tropfen, der das Klischee-Fass bei mir zum Überlaufen gebracht hat!
Katrin: Alle, in denen der Zuschauer für dumm verkauft werden soll. Ja, es ist eine romantische Komödie, aber ein bisschen Realismus hätte schon sein müssen! Das Drehbuch versucht beispielsweise nicht einmal eine Erklärung dafür zu finden, wieso es niemand komisch findet, dass die Tutorin unangekündigt zwei Wochen früher im Palast steht. Das Ende hat mir auch nicht gefallen. Ich hatte gehofft, dass die Gesetzesänderung es ermöglichen sollte, Frauen und damit Emily oder ihrer Mutter den Weg zum Thron zu ebnen, aber nein.... Scheiß Patriarchat!
Katrin: Alle, in denen der Zuschauer für dumm verkauft werden soll. Ja, es ist eine romantische Komödie, aber ein bisschen Realismus hätte schon sein müssen! Das Drehbuch versucht beispielsweise nicht einmal eine Erklärung dafür zu finden, wieso es niemand komisch findet, dass die Tutorin unangekündigt zwei Wochen früher im Palast steht. Das Ende hat mir auch nicht gefallen. Ich hatte gehofft, dass die Gesetzesänderung es ermöglichen sollte, Frauen und damit Emily oder ihrer Mutter den Weg zum Thron zu ebnen, aber nein.... Scheiß Patriarchat!
Und welche am besten?
Notizen einer kompetenten Investigativ-Journalistin!
Foto: Netflix
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Katrin: Stimmt, die Szene mochte ich auch. Außerdem alle, in denen Ambers journalistische Notizen lesbar sind. Stoppt den Film mal an diesen Stellen! Ihre Anmerkungen sind so selten dämlich, dass es schon wieder lustig ist. Sie schreibt beispielsweise echt auf: "Das muss ich herausfinden!!" und "Der Prinz vertraut mir langsam... aber es darf nicht aussehen, als sei ich neugierig".
Was hättet ihr an der Geschichte verändert?
Laura: Ich wäre ein bisschen (sehr!!!) aus den bekannten Bahnen ausgebrochen und hätte der Geschichte weniger vorhersehbare Handlungen und klischeebeladene Szenen gegeben. Den Charakteren hätte ich auch ein paar mehr Ecken und Kanten verpasst, da ich es schon störend finde, dass sie alle die typischen Standardfiguren aus Romanzen darstellen und mich während des gesamten Films so gut wie nicht überraschen konnten.
Katrin: Ich klinke mich bei Lauras Plan ein. "A Christmas Prince" hätte definitiv ein paar kreative Wendungen und generell ein wenig Pfiff vertragen können. Ich finde nichts langweiliger, als wenn ein Film 1:1 so abläuft, wie ich es mir vorgestellt habe. Ein bisschen weniger Schmalz hätte es auch getan!
Katrin: Ich klinke mich bei Lauras Plan ein. "A Christmas Prince" hätte definitiv ein paar kreative Wendungen und generell ein wenig Pfiff vertragen können. Ich finde nichts langweiliger, als wenn ein Film 1:1 so abläuft, wie ich es mir vorgestellt habe. Ein bisschen weniger Schmalz hätte es auch getan!
Last, but not least: Würdet ihr euch eine Fortsetzung von "A Christmas Prince" ansehen?
Für zwei Schlitten reichte das Budget nicht
Foto: Netflix
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Katrin: Ich schäme mich fast, dass ich das sage, aber ja. Ich habe mir beim Gucken oft an den Kopf gefasst, die Augen verdreht und gedacht: "Nicht echt jetzt, oder?", aber während ich bei den meisten Filmen irgendwann abgeschaltet hätte, habe ich den hier zu Ende geschaut. "A Christmas Prince" bombardiert den Zuschauer so hartnäckig mit peinlichen Dialogen, Klischees, vorhersehbaren Szenen und übertriebener Heiterkeit, dass es witzig und kurzweilig ist.
Laura: Insgesamt ist der Film auf seine Weise unterhaltsam. Wenn ein paar weniger Klischees eingebaut werden würden und es auch mal ein paar Wendungen gebe, die man nicht schon kilometerweit voraussehen kann, würde ich mir eine Fortsetzung vielleicht wirklich anschauen.
Habt ihr "A Christmas Prince" schon gesehen? Wie hättet ihr geantwortet? Teilt es uns in den Kommentaren mit.
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English
- The following text contains spoilers -
Can you guess the movie's ending?
Photo: Netflix
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Is there anything better during the holiday season than a Christmas movie? Okay, maybe lights, speculoos and chocolate, but Christmas movies are awesome too! During a rainy afternoon we watched the new "Netflix" film "A Christmas Prince" and were actually ahead of time. Because a few days later Twitter and media websites started calling it a complete failure as well as a classic "that's so bad, it's good". We just knew that we had to take a closer look at this unusal "Netflix Original". In this new part of our segment "Watch.Read.Discuss." we're talking about what caused the "A Christmas Prince" hype.
The young American journalist Amber Moore (Rose McIver) finally gets the big chance she hoped for: She is asked to attend a press conference in Aldovia on the occasion of Prince Richard's (Ben Lamb) coronation. One year after his father's death he is supposed to ascend the throne. Amber's employer, a gossip and lifestyle magazine, wants her to find out more about the so-called party prince and playboy. At the palace she is mistaken for the new tutor of Richard's younger sister Princess Emily (Honor Kneafsey) and spontaneously goes undercover. In the process Amber befriends her wheelchair-bound "student" and develops feelings for the prince.
When did you become aware of the movie and why did you want to watch it?
Katrin: I spotted "A Christmas Prince" on the "Netflix" homepage after it was released in November. Romance and comedy are genres I really don't like. But after it was displayed a couple of times I still put it on my list, because I like the actress Rose McIver. Some time later Laura and I thought about what to watch on a rainy afternoon. Suddenly she said: "There was a Christmas movie on 'Netflix' with Rose McIver from 'iZombie'..."
Laura: I also saw it amongst "Netflix's" new releases - mainly because I noticed Rose McIver, who I really like in the TV shows "iZombie" and "Once Upon A Time". Nevertheless I anticipated that the movie would be pretty corny. That's why I wasn't sure if I wanted to see it or not. Katrin and I spontaneously decided to watch it together.
What's the movie like in comparison to other "Netflix Originals"?
Amber has mastered looking inconspicuously Photo: Netflix |
Laura: I've watched quite a few "Netflix" movies by now, but most of them were either action or horror films, that's why I think it's hard to compare them to "A Christmas Prince". Generally I would place it in the lower mid-range, because I like a few original movies more (like "The Incredible Jessica James" or "Gerald's Game"), but also some less (especially "#realityhigh"...).
Do you comprehend that there's such a big internet hype about the movie?
Laura: Not really. It's lovely cluttered with clichés and we enjoyed laughing about and being annoyed by the plot, but a lot of romance movies are this cheesy. I don't really get why "A Christmas Prince" is causing such a stir. Maybe because it's a "Netflix" production?
Katrin: Yes, the internet and especially social media users love everything that's somehow weird or silly. So no surprise that suddenly everyone talked about "A Chrismas Prince". Even "Netflix" made fun of the hype. The company wrote on its American Twitter account: "To the 53 people who've watched A Christmas Prince every day for the past 18 days: Who hurt you?" Maybe those 53 fans just really love playing cliché bingo.
Katrin: Yes, the internet and especially social media users love everything that's somehow weird or silly. So no surprise that suddenly everyone talked about "A Chrismas Prince". Even "Netflix" made fun of the hype. The company wrote on its American Twitter account: "To the 53 people who've watched A Christmas Prince every day for the past 18 days: Who hurt you?" Maybe those 53 fans just really love playing cliché bingo.
Cliché bingo? That bad?
A scene you could see in hundreds of movies
Photo: Netflix
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Laura: Yes! Definitely! It barely happens that two minutes pass by without the viewer being jumped by some cliché. Like Katrin said all ingredients for a badly stereotypical movie are present. However I have to admit that the clichés are being used in such a shameless and obtrusive way that it's funny. I surely can't say that I was bored.
Which scene did you like the least?
Laura: The one at the end where Richard actually proposes to Amber... after knowing her for maybe like two weeks. That was the last straw that broke the cliché camel's back!
Katrin: Every single scene that took the viewer for a fool. Yes, it's a romantic comedy, but at least some realism is neccessary! For example: The script doesn't even try to find an explanation why no one thinks it's weird that the tutor arrives two weeks earlier than planned - unannounced. I also didn't like the end. I hoped that the legislation amendment would pave the way for women and therefore Emily or her mother to mount the throne... Damn patriarchy!
Katrin: Every single scene that took the viewer for a fool. Yes, it's a romantic comedy, but at least some realism is neccessary! For example: The script doesn't even try to find an explanation why no one thinks it's weird that the tutor arrives two weeks earlier than planned - unannounced. I also didn't like the end. I hoped that the legislation amendment would pave the way for women and therefore Emily or her mother to mount the throne... Damn patriarchy!
Which scene did you like best?
The notes of a competent investigative journalist
Photo: Netflix
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Katrin: I liked that scene too! Additionally the ones in which Amber's journalistic notes are readable. Pause the movie in these moments! Her annotations are so incredibly stupid, that it's funny. She writes for example: "Have to find out!!" and "The prince is definitely starting to trust me... but can't seem like I'm prying".
What would you have changed about the story?
Laura: I would have (insistently!!!) broken the known tracks and given the story a less predictable plot and less cliché scenes. In addition I would have made the characters more edgy, because it's annoying how they're all stereotypical figures from romance movies and didn't manage to surprise me most of the time.
Katrin: I support Laura's plan. "A Christmas Prince" definitely needed some creative twists and generally an extra something. I think there's nothing more boring than a movie which runs exactly like I imagined it. A little less schmaltz would have been great too!
Katrin: I support Laura's plan. "A Christmas Prince" definitely needed some creative twists and generally an extra something. I think there's nothing more boring than a movie which runs exactly like I imagined it. A little less schmaltz would have been great too!
Last, but not least: Would you watch a sequel of "A Christmas Prince"?
Two sledges would have blown the budget
Photo: Netflix
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Laura: Overall the film is entertaining in its own way. Maybe I would watch a sequel if it had fewer clichés and twists which are less obvious.
Have you seen "A Christmas Prince" yet? What would have been your answers? Tell us in the comments.
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